Auszeichnung

Der Staatsehrenpreis ging an das Weingut Freiberger

Die Familie erhielt den Preis nach 1983 und 2022 nun zum dritten Mal. Ein schwieriges Weinjahr liegt hinter den Winzern.

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dj/ü
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(v.l.) Heinz und Rolf Freiberger, Diana Hörner, Landwirtschaftsministerin Priska Hinz, Elisabeth Freiberger, Charlotte Freiberger-Rabold, Otto Guthier, Vorsitzender Weinbauverband Hessische Bergstraße, Bergsträßer Weinkönigin Nina Kaltwasser. © Jährling

Heppenheim. Im siebzigsten Jahr der hessischen Landeswein- und Sektprämierung geht der Staatsehrenpreis für die Hessische Bergstraße nach 2022 auch dieses Jahr an das Weingut Freiberger. Zur Überreichung wurden die Preisträger der Winzerfamilien aus dem Rheingau und der hessischen Bergstraße in die Brentanoscheune nach Oestrich-Winkel eingeladen. Während aufgrund der Flächengröße des Rheingauer Anbaugebietes gleich fünf Staatsehrenpreise an Winzer abhängig von ihren bewirtschafteten Hektar vergeben werden, gibt es für das kleinste Anbaugebiet Deutschlands, die hessische Bergstraße, nur einen Staatsehrenpreis.

Bevor die hessische Landwirtschaftsministerin Priska Hinz die Auszeichnungen überreichte, versprach sie den Winzern die regionale Produktion zu stärken. Die zunehmende Trockenheit und der damit geringere Grundwasserspiegel bedeuteten, dass im Weinbau das Thema Bewässerung sehr wichtig sei.

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Eine Förderung wassersparender Bewässerungstechnik sowie der Frostschutzberegnung werde für die Betriebe bereits angeboten. Der Aufbau einer überbetrieblichen Infrastruktur für Bewässerung könne jedoch nur als Gemeinschaftsaufgabe bewältigt werden. Ihr besonderes Lob ging an Winzer, die auf ökologischen Weinbau umgestellt haben. Ein Grußwort sprach auch die Regierungspräsidentin des Regierungspräsidiums Darmstadt, Brigitte Lindscheid.

Insgesamt 75 Betriebe haben 835 Weine und 45 Sekte an der Hessischen Landeswein- und Sektprämierung 2023 zur Prämierung angestellt. Davon erreichten 264 Weine und 22 Sekte eine Gold-, 425 Weine und 19 Sekte eine Silber- und 90 Weine und ein Sekt eine Bronzemedaille. Für das Weingut Freiberger übernahm die Bergsträßer Weinkönigin Nina Kaltwasser die Laudatio. Otto Guthier gratulierte in seiner Funktion als Vorsitzender des Weinbauverbandes Hessische Bergstraße.

Für Familie Freiberger ist es nach 1983 und 2022 der dritte Staatsehrenpreis. Das Unternehmen bewirtschaftet in dritter Generation namentlich mit den Cousins Rolf und Heinz Freiberger 16 Hektar Rebfläche in den Heppenheimer Lagen Maiberg, Stemmler, Steinkopf und Eckweg.

In vierter Generation steht Charlotte Freiberger-Rabold bereit, das Weingut, das in drei Jahren 100-jähriges Jubiläum feiert, zu übernehmen. Die Freude über den Erhalt des Staatsehrenpreises auch in diesem Jahr war groß. „Das bestätigt, dass wir mit unserer Philosophie richtig liegen“, sagte Heinz Freiberger.

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Hinter den Winzern liegt ein schwieriges Weinjahr. Gerade drei Tage Wasser aufgrund der Trockenheit gefahren, kam im letzten Julidrittel der große Regen. Mit zum Festakt haben Freibergers auch ihre Angestellte Diana Hörner genommen. „Ohne sie und unsere Lesehelfer wären wir nichts.“ Besonders schwierig für die Lesehelfer sei in diesem Jahr die Vorlese gewesen. Händisch wurden faule Traubenhenkel herausgeschnitten, bevor die Erntemaschine in Einsatz kam. Doch insgesamt war die Winzerfamilie mit dem Ergebnis zufrieden.

Dem Klimawandel trägt sie beispielsweise Rechnung, indem sie in der Steillage die pilzwiderstandsfähige Weinsorte Fidelio anbaut. Dieser wird so gut angenommen, dass eine zusätzliche Anbaufläche hinzukommt. Wünschen würde sich die Familie, dass die mit der Flurbereinigung vor Jahren am Schlossberg installierten Wasserleitungen auch angeschlossen würden. Doch seit Jahren passiere hier nichts. Ein gutes Beispiel sei Schriesheim, wo es eine zentrale Station mit Niederschlagswasser gebe und jeder Weinberg einzeln angesteuert werden könne. dj/ü

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