Heppenheim. Eine Hand an der Schaukel, eine andere an der Rutsche: So steht die illustrierte Caritas-Kraft mit Blick auf die Kinder im Wimmelbild zur aktuellen Aktion wie eine Heldin da. Im Hintergrund bekommt ein Junge eine Banane gereicht und ein Mädchen im Buggy ihre Stiefelchen.
Worum geht’s? Um ein einträchtiges Miteinander, um den offenen Spielplatztreff in Heppenheim, zu dem das hiesige Familienzentrum des Wohlfahrtsverbands seit Kurzem wöchentlich einlädt. Ganz so ein Gewusel herrschte beim spontanen Besuch durch die Redaktion am Mittwoch nicht, und Sozialarbeiterin Eva Morawietz sieht sich gewiss nicht als Heldin, aber gern als Bindeglied. Noch strahlender als ihr Comic-Pendant begegnet sie jedem Ankömmling. „Ah ja, dann merken wir uns das“, sagt eine Mutter zur freundlichen Ansprache. Ihr eineinhalbjähriger Sohn befindet sich, wie Morawietz sogleich versichert, im idealen Alter.
Austausch und Anregungen
Die bisher mitmachenden oder besser gesagt mitgebrachten Sprösslinge bewegen sich zwischen einem und zwei Lebensjahren, generell spricht die Caritas die U5-Fraktion an. Immer mittwochs, zwischen 10 und 11.30 Uhr, besteht seit Mitte September die Möglichkeit zu Austausch, Beratung, Info und gemeinsamem Spiel, zur Anregung und Bereicherung.
In geraden Kalenderwochen auf dem Spielplatz Pestalozzistraße, in ungeraden im Wingertsweg. Das Ganze ist ungezwungen offen, jeder kann jederzeit dazustoßen oder auch wieder fernbleiben. Die Teilnahme ist kostenlos und eine Anmeldung (unter Telefon 06252 990130 oder per E-Mail an caritaszentrum-hp@caritas-bergstrasse.de) nicht erforderlich, aber hilfreich. Auch, um gegebenenfalls kurz Bescheid geben zu können, wenn der Treff doch mal ausfällt.
Grundsätzlich soll es das Angebot bei jedem Wetter geben; auch dann, wenn die Sonne nicht mehr so freundlich scheint, wie es diese Woche der Fall war. Aber natürlich nicht bei Unwetter. Im Sinn hat die Caritas vor allem diejenigen, und das dürften nicht wenige sein, die noch keinen Krippen- oder Kitaplatz ergattern konnten.
Von dieser Problematik weiß die darum nun als vierfache Großmutter besonders gefragte Heppenheimerin Anita Müller nur zu gut. Beim Spielplatztreff schaut sie auf Empfehlung ihrer Schwiegertochter vorbei, die regelmäßig Gast des Baby Cafés ist. Das findet ebenfalls mittwochs statt. Aber am Nachmittag, zwischen 14.30 und 16 Uhr, also ist theoretisch zumindest beides gut kombinierbar.
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Für Morawietz ist jedenfalls der Mittwoch der Heppenheim-Tag, ansonsten ist sie im Landkreis Darmstadt-Dieburg als Erzieherin in einer Krippe tätig. Beides ergänze sich gut. Zurück zur Springer-Oma, die mit Linus vorbeischaut. Eigentlich besteht, und das seit zehn Jahren, ein staatlich gesicherter Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz auch für unterdreijährige Kinder.
Die Realität sieht oft genug anders aus. Im Dezember wird Linus zwei, ab November hat er nun den begehrten Kita-Platz, den seine Eltern eigentlich schon für den Einjährigen als Ziel hatten. Paula und Mathilda sollen auch bald unterkommen, Henry kann mit drei Jahren in den Erbacher Kindergarten.
Nicht nur Forum Kultur und vieles Andere, sondern vor allem auch die Betreuung ihrer 14 Monate alten Tochter Laura muss Verena Seeger organisieren und balancieren. Auch sie besucht das Baby Café und ist dankbar für diese Angebote. Wie Clemens Wagenhäuser. Er ist mit der fast zweijährigen Emmi auf dem Spielplatz und seine Frau ebenfalls Fan des Baby Cafés, das nicht zuletzt Zugezogenen hilft – manchmal sogar sehr: „Daraus hat sich die beste Freundschaft hier in Heppenheim entwickelt.“ mbl/ü
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