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Sorge um die Parkplätze in Heppenheim-Hambach

Wird mit dem Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses der Anton-Tilger-Platz zu klein?

Von 
jr/ü
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Die Fahrzeughalle des Feuerwehrgerätehauses in Hambach ist in die Jahre gekommen und soll schon bald einem Neubau weichen. © Christopher Frank

Hambach. Vier dafür, drei dagegen, zwei unentschieden: Während der Hambacher Ortsbeirat durchaus damit einverstanden ist, das in der Wasserschöpp gelegene und in die Jahre gekommene Feuerwehrgerätehaus zu sanieren sowie zu erweitern, sorgt die damit einhergehende Reduzierung der Parkfläche auf dem Anton-Tilger-Platz für Bedenken. Befürchtet wird insbesondere, dass es künftig Probleme geben könnte, wenn größere kulturelle oder sportliche Veranstaltungen anstehen.

Im Heppenheimer Bauausschuss hatte es am Dienstag noch eine sehr deutliche Mehrheit für die Vorlage des Magistrats gegeben: Zehn Ausschussmitglieder hatten für das Projekt gestimmt, lediglich Ulrike Janßen (LIZ/LINKE) äußerte Bedenken und lehnte ab. Bei Projekten in den Stadtteilen müssen aber auch die Ortsbeiräte gehört werden, und in Hambach macht man sich mit Blick vor allem auf die Erweiterung nicht nur Gedanken über Aussehen und Kosten, sondern auch darüber, welchen Einfluss es auf das Leben im Dorf haben könnte.

Die Vorentwurfsplanung des beauftragten Ingenieurbüros Imbautec GmbH (Bensheim) vom Mai 2022 sieht den Neubau der Fahrzeughalle im Rahmen der Gesamtmaßnahme „Erweiterung und energetische Sanierung Feuerwehrgerätehaus Hambach“ vor. In einem ersten Schritt soll der Neubau in Nachbarschaft zur bestehenden Fahrzeughalle umgesetzt werden – eine Erweiterung, die aufgrund von Beanstandungen und Auflagen der Unfallkasse Hessen und des technischen Prüfdienstes notwendig ist.

Beanstandet wurde unter anderem, dass die Fahrzeugabstellfläche nicht ausreicht, die Fahrzeuge nicht an eine Abgasabsauganlage angeschlossen sind und die Einsatzkleidung in der Fahrzeughalle aufbewahrt wird. Das alles soll sich ändern, mit dem Neubau außerdem zusätzliche Lagermöglichkeiten für den Katastrophenschutz geschaffen werden. Standortalternativen wurden laut Vorlage hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und technischer Umsetzbarkeit „intensiv überprüft“, der jetzt vorgelegte Vorentwurf „in enger Zusammenarbeit mit der Feuerwehr“ als die „bestmögliche und kostengünstigste Variante“ gewählt. Fördermittel seien bereits beantragt.

Im Ortsbeirat will man sich jedoch nicht damit abfinden, dass die Nutzungsmöglichkeiten für die unterhalb der Schlossberghalle gelegene Freifläche – die man für Feste, meist aber als Parkmöglichkeit bei kulturellen und sportlichen Ereignissen in der Halle oder auf dem Sportplatz braucht – „nachhaltig“ reduziert wird. Der Ortsbeirat möchte stattdessen, dass der Anton-Tilger-Platz aufgewertet sowie das Parkkonzept überarbeitet wird. Der Platz solle „so groß bleiben, wie es irgend geht“. Bei einem Ortstermin mit den zuständigen Behörden hofft man, sich in diesem Sinne einbringen zu können.

Insbesondere die stellvertretende Ortsvorsteherin Ina Rhein und Ortsbeirat Jan Ohlhauser zeigten sich wenig überzeugt vom vorliegenden Entwurf. Weniger Bedenken hatten dagegen Christopher Herbert und Ute Schneider, die darauf hinwiesen, dass die Parkfläche eher selten vollständig in Anspruch genommen wird. Ortsvorsteher Wolfgang Schlapp sprach von einem „Dilemma“, in dem man stecke und für das ein Kompromiss gefunden werden müsse. Weshalb es besser sei, miteinander zu reden als die Verwaltung mit schriftlichen Eingaben zu beschäftigen.

Im Ortsbeirat ging es aber auch um andere Themen. Eines davon war die Entscheidung des Magistrats, Heppenheims Straßenlaternen in der Zeit von 1 bis 4 Uhr auszuschalten. Zunächst ein Test, der auch nur schrittweise und an unterschiedlichen Orten im Stadtgebiet zum Tragen kommen und zeigen soll, wieviel Strom eingespart werden kann. Deutlich wurde, dass im Ortsbeirat Hambach Bedenken bestehen, weniger Licht könnte zu mehr Kriminalität und Unsicherheit führen. jr/ü

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