Kommunalwahl

Simone Reiners führt die SPD-Liste an

Heppenheimer Sozialdemokraten stellen die Kandidaten für die Wahl zur Stadtverordnetenversammlung am 15. März auf

Von 
ai/ü
Lesedauer: 
Zu den ersten zehn Kandidaten auf der Liste der SPD Heppenheim für die Kommunalwahl 2026 zählen (von links) Till Endres, Sonja Eck, Simone Reiners, Nick-Jonas Krüger-Haas, Benjamin Liesenberg, Michael Eck, Dorothea Liesenberg, Uwe Finn und Kordula Schubert. Es fehlt Tanja Rutz-Schwinn.Bild: Dagmar Jährling © Dagmar Jährling

Heppenheim. Der SPD-Ortsverein Heppenheim hat 37 Kandidatinnen und Kandidaten nominiert, die sich bei der Kommunalwahl am 15. März um ein Mandat in der Stadtverordnetenversammlung bewerben. Die Liste wird von Simone Reiners angeführt, der Vorsitzenden der Stadtverordnetenfraktion.

Der vom Parteivorstand ausgearbeitete Vorschlag wurde mit 26 Ja-Stimmen in geheimer Abstimmung beschlossen. Zuvor stellten sich die Bewerber vor. Wer nicht anwesend war, wurde vorgestellt. Hinter Simone Reiners stehen Michael Eck, das Ehepaar Dorothea und Benjamin Liesenberg sowie Sonja Eck auf den ersten fünf Plätzen, gefolgt von Nick-Jonas Krüger-Haas, Tanja Rutz-Schwinn und Till Endres. Der Gymnasiast ist der jüngste Bewerber. Er ist Vorsitzender der Jusos im SPD-Unterbezirk Bergstraße.

Auch junge Eltern und Parteilose stehen auf der Liste

Auf den drei letzten Plätzen stehen der Ortsvereinsvorsitzende und frühere Landtagsabgeordnete Norbert Schmitt, Jean Bernd Neumann und Martina Hardt-Holler. Diese erfahrenen Kommunalpolitiker wollten den jungen Parteikollegen Platz machen, aber symbolisch ihre Verbundenheit ausdrücken. Schmitt erwähnte als Versammlungsleiter, dass unter den 37 Bewerbern acht Bürger ohne Parteibuch sind, beispielsweise Michael Eck. Er gehört der SPD-Stadtverordnetenfraktion seit 2006 an.

Bei den Vorstellungen wurde deutlich, dass die Bewerber einen Querschnitt der Stadtgesellschaft abbilden: einige, die der SPD seit mehr als 50 Jahren die Treue halten, andere, die erst vor wenigen Monaten eingetreten sind. Wie die Ehepaare Liesenberg oder Reiners engagieren sich mehrere junge Eltern. Viele der Neubürger sind aus beruflichen Gründen nach Heppenheim gezogen. Fast alle Bewerber arbeiten in Vereinen oder in Hilfswerken wie Feuerwehr, DRK oder DLRG mit, sind Mitglied in einer DGB-Gewerkschaft oder in Sozialberufen tätig.

Keine Kandidaten in Erbach und Ober-Laudenbach

Neuling und parteilos ist Uwe Finn (Platz 10). Er begründete sein Engagement ähnlich wie nach ihm mehrere Rednerinnen und Redner: „Es geht nicht darum, über die Stadt zu schimpfen. Wer etwas verändern möchte, bringt sich ein“.

Viele der jungen Väter und Mütter, die kandidieren, sind aus beruflichen oder familiären Gründen weit in Deutschland herumgekommen. Dazu gehört Benjamin Liesenberg, der aus Berlin stammt, Zeitsoldat im Allgäu war, an die Ostsee kam, bevor er als Ingenieur an der Bergstraße heimisch wurde. Er gehört der Stadtverordnetenversammlung und der Freiwilligen Feuerwehr an. Ehefrau Dorothea ist Qualitätsmanagerin im Kreiskrankenhaus. Das Ehepaar hat zwei kleine Kinder.

Norbert Schmitt sagte, die SPD betreibe „Werbung für die Kommunalpolitik“. Selbst als kleinerer Koalitionspartner lasse sich etwas bewegen. Die SPD stellt seit 2021 sechs der 37 Stadtverordneten und mit Christine Bender die hauptamtliche Erste Stadträtin in einer schwarz-roten Koalition. Gerhard Herbert, von 2005 bis 2011 Bürgermeister von Heppenheim, zuvor Erster Stadtrat, lobte die Liste, weil die Mischung stimme.

In fünf der sieben Stadtteile tritt die SPD mit eigenen Kandidaten für die Ortsbeiräte an. In Erbach und Ober-Laudenbach wird darauf verzichtet. Zu den Bewerbern gehört Thomas Eck, seit 2011 Ortsvorsteher von Sonderbach. Auf der Liste für das Stadtparlament erscheint Eck diesmal erst auf Platz 14. Als Feuerwehrmann, Pfadfinder, im Beruf und als junger Vater – so seine Begründung – sei er mit diesem Platz zufrieden. ai/ü

Copyright © 2025 Bergsträßer Anzeiger

Thema : Festspiele Heppenheim

  • Bergstraße Festspiel-Start in Heppenheim und Worms

    Im Kurmainzer Amtshof der Bergsträßer Kreisstadt läuft die erste Saison unter neuer Leitung, am Wormser Dom ist ein gänzlich neues Stück zu sehen.

    Mehr erfahren
  • Heppenheim Weicher sitzen und besser sehen bei den Heppenheimer Festspielen

    Fliegender Wechsel im Amtshof. Noch hängt die Fahne des am Sonntag beendeten Weinmarkts über der großen Bühne, da sind schon die Veranstaltungs- und Lichttechniker für das nächste große Ereignis am Werk. Die gemeinnützige „Theaterlust“-GmbH übernimmt die Regie mit ersten Vorbereitungen für das Bühnenbild, das ab diesem Mittwoch aufgebaut wird. In wenigen Tagen beginnen die Heppenheimer Festspiele: Die Premiere von Carl Zuckmayers „Der fröhliche Weinberg“ markiert am 15. Juli nach zweijähriger Corona-Pause den Neubeginn des traditionsreichen, 1974 von Hans Richter begründeten Freiluft-Theaters. {element} Die Schauspielerin und Regisseurin Iris Stromberger hat die Intendanz übernommen, jetzt steht sie zum ersten Mal auf der Bühne, die bis Ende August der Mittelpunkt ihres Theaterlebens sein wird. Ihr Mann Ingo Schöpp-Stromberger, Geschäftsführer und Bühnenbildner der Festspiele, schaut unterdessen auf dem Pflaster nach den Markierungen fürs Podest im hinteren Teil des Hofes. Weil das Gelände abfällt, werden die Sitzplätze erhöht, damit die gute Sicht gewährleistet ist. Neues Mobiliar und neue Polster {furtherread} Und auch in die Bequemlichkeit für die Gäste wird einiges investiert. Die Stadt hat neues Mobiliar angeschafft, vierzig Tische, achtzig Bänke, zusätzlich Stühle, allesamt ausgestattet mit Rückenlehnen. Denn der Festspielbesuch konnte früher zur Strapaze werden, altgediente Theaterfreunde erinnern sich an die harten Biertisch-Garnituren. Auch Andrea Helm, Stiftungsmanagerin der Sparkassenstiftung Starkenburg, hat solche Abende erlebt, „es war doch immer eine Herausforderung“, seufzt sie. Umso erfreuter stellte sie eine Anschaffung vor, die am Dienstag der Stadt von der Stiftung als Dauerleihgabe übergeben wurde: Polster für Bänke und Stühle, maßgeschneidert für das Amtshof-Mobiliar, abwaschbar, wetterfest und mit praktischen Klettbändern zu befestigen. Bei der Auswahl der grauen Farbe hat die Intendantin ein Wörtchen mitgeredet, sieht ja auch sehr schick aus zum Weiß der Bänke, und Iris Stromberger verspricht Tischdecken und Blumen-Deko. Sie will die Menschen aus ihren bequemen Fernsehsesseln wieder ins Live-Theater locken, und dann sollen sie es auch schön haben. „Die Festspiele bekommen einen anderen Charakter“, sagt Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU), und er meint nicht nur den Anblick im Theaterhof, sondern auch die enge und offenkundig sehr gute Zusammenarbeit der Betreibergesellschaft mit der Stadt. Dass die Zuschauer in diesem Sommer unter freiem Himmel sitzen, sei angesichts wieder steigender Corona-Zahlen eine gute Sache. Für die kommenden Jahre, ergänzt Schöpp-Stromberger, solle es aber wieder einen Regenschutz geben. Premiere fast ausverkauft Neben den Polstern, die von der Stadt auch für andere Veranstaltungen genutzt werden können, spendet die Stiftung den Festspielen 20 000 Euro. „Gelebte Kulturförderung“, die sowohl bei der Sparkasse als auch bei deren Stiftung selbstverständlich sei, sagt Helm. Allmählich zieht auch der Vorverkauf an, für die erste Premiere gibt es nur noch vereinzelt Karten, an allen Abenden lohnt es, an der Abendkasse nachzufragen. In den kommenden Tagen wird der Hof sein Gesicht verändern. An der Seite wird sich die Herrmann Gastro Gruppe aus Lampertheim einrichten, die außer Wein der Bergsträßer Winzer eG und Odenwaldquelle-Wasser auch kleine Speisen anbietet. Nicht nur der weiche Sitz, auch die Bewirtung markiert die Abkehr vom sehr rustikalen Charme, der dieses Festival früher auszeichnete. Dann geht es Schlag auf Schlag, die Endproben zum „Fröhlichen Weinberg“ sind schon auf der Amtshof-Bühne angesetzt, und nach dem ersten Wochenende muss rasch umgeräumt werden, damit die bereits fertig einstudierte zweite Produktion „Cash!“ am 22. Juli folgen kann. Die Wartezeit darauf verkürzt von 19. bis 21. Juli an drei Abenden der Schauspieler Walter Renneisen – mit zwei Programmen seines Dauerbrenners „Deutschland, deine Hessen“, dazwischen moderiert er mit eigenen Erinnerungen den Abend „Als der Jazz in Deutschland laufen lernte“, zu dem Sigi’s Jazz Men musizieren. Dann wird im Wochenturnus zwischen rheinhessischem Volksstück und britischer Farce gewechselt. In beiden Komödien hat Iris Stromberger als Regisseurin ihren Ensembles nicht nur Präzision, sondern auch Tempo verordnet. Den „Weinberg“ will sie in rekordverdächtigen neunzig Minuten plus Pause auf die Bühne bringen. Die Regisseurin verspricht: „Wir sind flott unterwegs.“ job/ü

    Mehr erfahren
  • Bergstraße Die Proben von „Cash“ machen Lust auf die Festspiel-Premiere im Amtshof

    In rund sechs Wochen – am 15. Juli zunächst mit Zuckmayers „fröhlichem Weinberg“ und ab 22. Juli mit „Cash“ – hebt sich nach zwei Jahren Corona-Pause wieder der Vorhang in Heppenheim.

    Mehr erfahren

Thema : Bürgermeisterwahl Heppenheim