Heppenheim. Weil am Samstag im Kleinschwimmbad die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Heppenheim und alle Ortsteilwehren Sommerfest feierten, blieb dieses aufgrund der Vorbereitungen für die Mitglieder des Schwimmbadvereines geschlossen. Doch gerne stellten sie es den Feuerwehrleuten zur Verfügung. Schließlich haben sie alle im letzten Jahr geholfen, als sich der Löschweiher durch einen Starkregen und falsch gelagertes Holz am dahinter liegenden Sonderbach mit Brackwasser füllte, zwei landwirtschaftliche Betriebe und die Straße Am Sonderbach überschwemmt wurden. Binnen weniger Stunden war der Schlamm abgesaugt und das Becken durch die vielen Helfer gereinigt.
Müllsparen durch Mehrzweckgeschirr
Das kleine Schwimmbad, das normalerweise über die Sommerferien geöffnet hat, befand sich damals aufgrund des guten Wetters schon in der Verlängerung. Damit die Badegäste weiterhin schwimmen gehen konnten, entschied die Stadt auf dem kurzen Dienstweg, es mit Frischwasser aufzufüllen, wozu die Brandschützer mit dem Tanklaster mehrmals nach Sonderbach fuhren. Anders als damals vermutet, hatten die Pumpen doch Schaden genommen. Als aufgrund eines Hausanschlusses wenige Tage später der Strom abgestellt wurde, gab es den Pumpen den Rest. Die Pumpen entluden die Kohlefilter. Das Becken verwandelte sich in schwarze Brühe. „Daraufhin mussten wir den Badebetrieb letztes Jahr komplett einstellen“, sagte Julia Knapp, Vorsitzende des Schwimmbadvereines. Insgesamt 6.000 Euro habe die Anschaffung neuer Pumpen gekostet.
Trotz der hohen Kosten konnten weitere Wünsche der Mitglieder verwirklicht werden. Zum einen wurde das Geschirr im Kiosk, das von Adi Dörsam betrieben wird, auf Mehrzweckgeschirr von Koziol aus dem Odenwald umgestellt und zu diesem Zweck eine Spülmaschine angeschafft. „Wir sparen dadurch jede Menge Müll im Sinne der Nachhaltigkeit und konnten bereits eine schwarze Mülltonne abbestellen“, sagte Knapp. Außerdem bekam das kleine Kinderplanschbecken neben der Rutsche ein Sonnensegel. Vier Edelstahlsäulen wurden in Eigenleistung im Boden verankert und dann das Segel gespannt.
Drittgrößter Verein in Heppenheim
Dank der Herzenswunsch-Aktion der Sparkassenstiftung Starkenburg konnte sich der Verein einen weiteren lange gehegten Wunsch für die Südseite des Beckens erfüllen: Auf der kleinen Wiesenfläche vor der hohen Natursteinmauer des benachbarten landwirtschaftlichen Betriebes wurden Sitzmodule mit Beistelltischen eingerichtet. Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums gab es einen Betrag von 1.500 Euro von der Stiftung, der noch etwas aufgestockt wurde. Es wurde hochwertiges Holz angeschafft. Um die Spenglerarbeiten kümmerte sich Julia Knapps Vater, Klaus Guthier. Er schweißte die Edelstahlgestelle. Das IPE-Holz konnte über eine große Holzhandlung eingekauft werden, bei der ein Mitglied arbeitet. Ein Schreiner aus dem Ort schnitt es zu.
Als es Mitte Juni darum ging, das Becken zu reinigen, hat die Freiwillige Feuerwehr Sonderbach für Arbeitserleichterung gesorgt. Vor kurzem fanden Vorstandswahlen statt. Knapps Stellvertreterin bleibt Sandra Reufsteck, Rechnerin Elke Larisch, Schriftführerin Stefanie Krings, Beisitzer Bernd Göttling und Claus Dippel. Neuer Beisitzer ist Tobias Nentwig. Neuer Vertreter der Eltern ist Dirk Stolingwa. Für Marcel Haugeneder wurde Matthias Jahn als Vertreter der Jugend gewählt. Der Schwimmbadverein ist mit 1.200 Mitgliedern der drittgrößte Verein in Heppenheim.
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