Bildung

Schreibwettbewerb der Heppenheimer Martin-Buber-Schule

Von 
rid
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In der Geschichte von Schulsiegerin Lara Thomas geht es um eine zerstörte Welt, die gerettet werden soll. © Arne Schumacher

Heppenheim. Mit dem Thema „Zeit“ haben sich die Schüler der Heppenheimer Martin-Buber-Schule beim diesjährigen Schreibwettbewerb auseinandergesetzt. Entstanden sind wieder einmal viele mitreißende, spannende oder zur Herzen gehende Geschichten, so dass es die Jury nicht leicht hatte, die Klassensieger und die Schulsiegerin zu küren.

Schulsiegerin ist in diesem Jahr Neuntklässlerin Lara Thomas. In ihrer Geschichte geht es um die Lebenszeit der Erde, „dem Kostbarsten, was wir Menschen besitzen.“ Ein Albtraum ist es, der ihre Protagonistin Raja – der Name steht für Hoffnung – erschreckt und wachgerüttelt hat. Der Traum führt sie in eine völlig zerstörte Umwelt. Sie ändert ihr Leben von diesem Tag an, engagiert sich im Umweltschutz. „Jetzt bist du dran!“, schreibt Lara. „Ganz egal, wofür du dich entscheidest: Das Wichtigste ist, dass sich etwas verändert. Denn die Zeit läuft immer weiter ab, auch ohne uns.“

Rinesa Spahin aus der Sprachintensivklasse erzählt, wie sie 2020 aus Albanien nach Deutschland kam. Sie schreibt, dass sie in den Winterferien daheim war. Hier traf sie auch noch einmal den Großvater, der ihr Mut machte, Ziele an die Hand gab. Die Zeit, in der der Opa das tun konnte, ist vorüber, denn mittlerweile ist er verstorben. Ganz viele Emotionen wurden hier in der neuen Sprache Deutsch formuliert.

Mit ganz viel Fantasie

Jüngste Klassensiegerin war in diesem Jahr Anne Aurelia Bormuth aus der fünften Jahrgangsstufe. Sie hatte sich eine spannende Geschichte ausgedacht. In der „Zeituhr“ schreibt sie von Jana, die in der Zeit gefangen war, aber schließlich das Böse besiegte. Clara Bormann aus der sechsten Klasse philosophiert in ihrem Text über Begriffe rund um das Thema Zeit. Niemand könne Zeit anhalten, manchmal vergehe sie schneller, ein anderes Mal scheine sie still zu stehen. „Aber eines, das weiß ich sehr genau: Die Zeit, die man im Leben hat, sollte man genießen und sinnvoll nutzen.“

Mit ganz viel Fantasie erzählt Marie Millrose (Jahrgang 7) die spannende Geschichte von dem bösen grauen Fürsten, der versucht, die Zeit zu manipulieren. Zeit kann auch quälen, davon schreibt Achtklässlerin Nele Baumann. Etwa, wenn man einer vergangenen Liebe hinterher trauert.

Ghasem Rajabi aus der neunten Hauptschulklasse erzählt von seinem allerersten Flug, von dem Warten darauf, das sich wie eine Ewigkeit anfühlte, bis es dann endlich losging: „Ich sah von oben auf die Wolken, die Städte, die Berge und das Meer. Und es war wundervoll. Die sechs Stunden Flug fühlten sich für mich wie eine traumhafte Minute an.“

Die Geschichte ihrer eigenen Familie schrieb Michelle Bujahn aus der 10. Hauptschulklasse in beeindruckender Art und Weise auf. „Ich und die Geschichte der Russisch-Deutschen“. Es war ein Blick zurück in die Zeit von Zarin Katharina der Großen, in der viele deutsche Handwerker, Ärzte und Wissenschaftler nach Russland kamen und blieben. Auch die schlimme Zeit während des Zweiten Weltkriegs beleuchtet die Zehntklässlerin. Man erfährt von Deportationen und Umsiedlungen. 2005, nur wenige Tage vor Ghasems Geburt, zieht die Familie nach Deutschland, „in ihre historische Heimat“. Es folgte eine Zeit der Herausforderung, aber auch der Chancen für die Familie. Auch das ein beeindruckender Text. rid

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Thema : Festspiele Heppenheim

  • Bergstraße Festspiel-Start in Heppenheim und Worms

    Im Kurmainzer Amtshof der Bergsträßer Kreisstadt läuft die erste Saison unter neuer Leitung, am Wormser Dom ist ein gänzlich neues Stück zu sehen.

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  • Heppenheim Weicher sitzen und besser sehen bei den Heppenheimer Festspielen

    Fliegender Wechsel im Amtshof. Noch hängt die Fahne des am Sonntag beendeten Weinmarkts über der großen Bühne, da sind schon die Veranstaltungs- und Lichttechniker für das nächste große Ereignis am Werk. Die gemeinnützige „Theaterlust“-GmbH übernimmt die Regie mit ersten Vorbereitungen für das Bühnenbild, das ab diesem Mittwoch aufgebaut wird. In wenigen Tagen beginnen die Heppenheimer Festspiele: Die Premiere von Carl Zuckmayers „Der fröhliche Weinberg“ markiert am 15. Juli nach zweijähriger Corona-Pause den Neubeginn des traditionsreichen, 1974 von Hans Richter begründeten Freiluft-Theaters. {element} Die Schauspielerin und Regisseurin Iris Stromberger hat die Intendanz übernommen, jetzt steht sie zum ersten Mal auf der Bühne, die bis Ende August der Mittelpunkt ihres Theaterlebens sein wird. Ihr Mann Ingo Schöpp-Stromberger, Geschäftsführer und Bühnenbildner der Festspiele, schaut unterdessen auf dem Pflaster nach den Markierungen fürs Podest im hinteren Teil des Hofes. Weil das Gelände abfällt, werden die Sitzplätze erhöht, damit die gute Sicht gewährleistet ist. Neues Mobiliar und neue Polster {furtherread} Und auch in die Bequemlichkeit für die Gäste wird einiges investiert. Die Stadt hat neues Mobiliar angeschafft, vierzig Tische, achtzig Bänke, zusätzlich Stühle, allesamt ausgestattet mit Rückenlehnen. Denn der Festspielbesuch konnte früher zur Strapaze werden, altgediente Theaterfreunde erinnern sich an die harten Biertisch-Garnituren. Auch Andrea Helm, Stiftungsmanagerin der Sparkassenstiftung Starkenburg, hat solche Abende erlebt, „es war doch immer eine Herausforderung“, seufzt sie. Umso erfreuter stellte sie eine Anschaffung vor, die am Dienstag der Stadt von der Stiftung als Dauerleihgabe übergeben wurde: Polster für Bänke und Stühle, maßgeschneidert für das Amtshof-Mobiliar, abwaschbar, wetterfest und mit praktischen Klettbändern zu befestigen. Bei der Auswahl der grauen Farbe hat die Intendantin ein Wörtchen mitgeredet, sieht ja auch sehr schick aus zum Weiß der Bänke, und Iris Stromberger verspricht Tischdecken und Blumen-Deko. Sie will die Menschen aus ihren bequemen Fernsehsesseln wieder ins Live-Theater locken, und dann sollen sie es auch schön haben. „Die Festspiele bekommen einen anderen Charakter“, sagt Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU), und er meint nicht nur den Anblick im Theaterhof, sondern auch die enge und offenkundig sehr gute Zusammenarbeit der Betreibergesellschaft mit der Stadt. Dass die Zuschauer in diesem Sommer unter freiem Himmel sitzen, sei angesichts wieder steigender Corona-Zahlen eine gute Sache. Für die kommenden Jahre, ergänzt Schöpp-Stromberger, solle es aber wieder einen Regenschutz geben. Premiere fast ausverkauft Neben den Polstern, die von der Stadt auch für andere Veranstaltungen genutzt werden können, spendet die Stiftung den Festspielen 20 000 Euro. „Gelebte Kulturförderung“, die sowohl bei der Sparkasse als auch bei deren Stiftung selbstverständlich sei, sagt Helm. Allmählich zieht auch der Vorverkauf an, für die erste Premiere gibt es nur noch vereinzelt Karten, an allen Abenden lohnt es, an der Abendkasse nachzufragen. In den kommenden Tagen wird der Hof sein Gesicht verändern. An der Seite wird sich die Herrmann Gastro Gruppe aus Lampertheim einrichten, die außer Wein der Bergsträßer Winzer eG und Odenwaldquelle-Wasser auch kleine Speisen anbietet. Nicht nur der weiche Sitz, auch die Bewirtung markiert die Abkehr vom sehr rustikalen Charme, der dieses Festival früher auszeichnete. Dann geht es Schlag auf Schlag, die Endproben zum „Fröhlichen Weinberg“ sind schon auf der Amtshof-Bühne angesetzt, und nach dem ersten Wochenende muss rasch umgeräumt werden, damit die bereits fertig einstudierte zweite Produktion „Cash!“ am 22. Juli folgen kann. Die Wartezeit darauf verkürzt von 19. bis 21. Juli an drei Abenden der Schauspieler Walter Renneisen – mit zwei Programmen seines Dauerbrenners „Deutschland, deine Hessen“, dazwischen moderiert er mit eigenen Erinnerungen den Abend „Als der Jazz in Deutschland laufen lernte“, zu dem Sigi’s Jazz Men musizieren. Dann wird im Wochenturnus zwischen rheinhessischem Volksstück und britischer Farce gewechselt. In beiden Komödien hat Iris Stromberger als Regisseurin ihren Ensembles nicht nur Präzision, sondern auch Tempo verordnet. Den „Weinberg“ will sie in rekordverdächtigen neunzig Minuten plus Pause auf die Bühne bringen. Die Regisseurin verspricht: „Wir sind flott unterwegs.“ job/ü

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  • Bergstraße Die Proben von „Cash“ machen Lust auf die Festspiel-Premiere im Amtshof

    In rund sechs Wochen – am 15. Juli zunächst mit Zuckmayers „fröhlichem Weinberg“ und ab 22. Juli mit „Cash“ – hebt sich nach zwei Jahren Corona-Pause wieder der Vorhang in Heppenheim.

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Thema : Bürgermeisterwahl Heppenheim