Hundesport

Renzo Cappello mit Schäferhund Gringo: Ein Weltmeisterduo aus Heppenheim

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steh/ü
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Der Lautertaler Renzo Cappello hat in Griechenland mit seinem Belgischen Schäferhund Gringo für den Club der Hundefreunde Heppenheim einen Weltmeistertitel geholt. © Thorsten Gutschalk

Heppenheim. Der Heppenheimer Club der Hundefreunde hat mit Renzo Cappello und seinen Belgischen Schäferhund Gringo ein echtes Weltmeisterpaar in seinen Reihen: Im Mai errangen die beiden bei den Weltmeisterschaften der Belgischen Schäferhunde in Griechenland in der Disziplin Canicross/Bikejöring den Titel.

Seit 2015 ein Lautertaler

„In Karpenissi in Griechenland trafen sich insgesamt rund 600 Hundeführer mit ihren Tieren zur Weltmeisterschaft in unterschiedlichen Disziplinen wie beispielsweise Agility oder Obedience und eben auch Canicross, das ich mit meinem Hund betreibe“, berichtet Cappello, der seit 2015 in Lautertal wohnt und seit rund 20 Jahren Hundesport betreibt. Gringo, der mit offiziellem Namen Gringo De La Casa Negra heißt, gehört der Hunderasse der Groenendael an und ist damit ein Belgischer Schäferhund. Mit seinen inzwischen fünf Jahren ist er im besten Wettkampfalter, wie Cappello erläutert.

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„Ich habe ihn als Welpen bekommen und schon rasch gemerkt, wie talentiert Gringo ist“, berichtet er. So hat Cappello nach der Grundausbildung sein Tier gezielt für den Turnierhundesport und die Disziplin Canicross trainiert. Diese Disziplin gehört zu den Schlittenhundesportarten. „Dabei bilden Mensch und Hund ein Team, das durch das Schlittenhundegeschirr eng verbunden ist“, erläutert Cappello. So zieht der Hund vorneweg und der Läufer, der mit dem Hund durch Bauchgurt und Zugleine verbunden ist, führt sein Tier mit den unterschiedlichen Kommandos durch die Trails.

„Als Läufer sollte man dabei schon recht fit sein, um das Zugtempo des Hundes mitgehen zu können“, betont Cappello. Herr und Hund müssen sich verstehen und vertrauen, das sei ebenso wichtig für einen Erfolg wie die Fitness. „Gringo hat viel Freude an unserer Arbeit und ist dabei auch sehr sensibel“, beschreibt Renzo Cappello sein Tier, das er sich gezielt ausgesucht hat.

Derzeit befinden sich die beiden in den Vorbereitungen für die nächsten Meisterschaften auf Landes-, Bundes- und Europaebene. „Wir wollen auch im kommenden Jahr wieder auf die WM gehen“, stellt der Lautertaler in Aussicht, der bereits 2019 vor der Pandemie in Tschechien mit seinem Tier die Vize-Weltmeisterschaft errungen hat.

Ganz besonderes Abenteuer

Die Teilnahme an der diesjährigen Weltmeisterschaft in Griechenland sei ein ganz besonderes Abenteuer für sie beide gewesen, berichtet der neue Champ weiter. Das habe schon mit der Anreise mit dem Auto über die Schweiz nach Italien und von dort aus mit der Fähre nach Griechenland begonnen. In Griechenland legten die beiden im Pkw noch weitere 250 Kilometer bis zum Austragungsort in Karpenissi zurück. „Wir waren dann ganz schön geschafft, als wir dort eintrafen“, erinnert sich Cappello.

Doch nach einer kleinen Verschnaufpause machte sich das Team aus Heppenheim an die Vorbereitungen und nutzte die vier Tage bis zum ersten Start zur Akklimatisierung, Gewöhnung an die Umgebung und die Erkundung der Trainingsgebiete und der Strecke. „Man überlässt bei einer WM-Teilnahme nichts dem Zufall“, so Cappello.

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Das Duo ging zunächst bei der ersten Disziplin auf die Langstrecke. „Wegen der hohen Temperaturen wurde die Strecke zwar verkürzt, doch blieben die Steigungen und die vielen Kurven“, berichtet Cappello. Die letzten beiden Kilometer dieser Strecke seien mit einer über siebenprozentigen Steigung sehr anspruchsvoll gewesen, doch die beiden schnitten als Tagesbeste ab. Als Zweites folgte die Sprintdistanz über zwei Kilometer, die das Heppenheimer Team ebenfalls weltmeisterlich bewältigte, sodass ihnen danach der Titel sicher war. „Diese WM war aus sportlicher Sicht eines meiner besten und emotionalsten Erlebnisse mit meinem Hund“, bilanziert Cappello.

Natürlich hat Cappello auch die langfristige Perspektive im Blick. So wird Gringo als Vorführhund bei Workshops mitarbeiten und sich als Trainingspartner bei Cappellos Arbeit bei der Turniergruppe im Club der Hundefreunde Heppenheim einbringen. „Er wird mir auch bei der Erziehung und Ausbildung meines nächsten Hundes helfen. Er hat viel Freude an der Arbeit, ist allerdings auch ein Tier für den Fachmann, denn Gringo ist sehr sensibel bei seiner Arbeit“, beschreibt Cappello seinen vierbeinigen Weggefährten. steh/ü

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