Gesundheit

„Pinktober“ setzt Zeichen für Brustkrebs-Aufklärung

Das Brustzentrum Bergstraße informierte über Früherkennung und Unterstützung für Betroffene.

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steh/ü
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Der Jazzchor „Mixed Singers“ brachte sich am Mittwoch mit schwungvollen Weisen beim Benefizkonzert zum Pinktober im Kurfürstensaal ein. © Claudia Stehle

Heppenheim. Der Oktober ist der internationale Brustkrebsmonat – und daher als „Pinktober“ bekannt. Ziel ist es, das Bewusstsein für Brustkrebs zu stärken, auf Früherkennung aufmerksam zu machen und Solidarität mit erkrankten Frauen zu zeigen. Das geschieht in diesem Monat auch in Heppenheim, dem Sitz des Brustzentrums am Kreiskrankenhaus als Einrichtung des Universitätsklinikums Heidelberg.

Auch in der Stadt nimmt der Pinktober jetzt Raum ein. So leuchten beispielsweise den ganzen Oktober über nachts die Starkenburg und der Friedrichsbau des Heidelberger Schlosses in der Farbe Pink als Zeichen der Hoffnung und der Stärke. „Dies ist hier in Heppenheim dank der besonderen Unterstützung durch Bürgermeister Rainer Burelbach möglich geworden“, sagt Cathrin Müller, Pressesprecherin des Kreiskrankenhauses.

Jährlich erkranken 72.000 Frauen in Deutschland

Das Brustzentrum Bergstraße, eine Einrichtung des Universitätsklinikums Heidelberg organisierte das Benefizkonzert „Starke Stimmen für starke Frauen“ im Kurfürstensaal des Kurmainzer Amtshofs. Dieses seit 2008 durch die Deutsche Krebsgesellschaft zertifizierte Zentrum arbeitet dabei eng mit dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) in Heidelberg zusammen.

Als Künstler wirkten an diesem Abend die Musiker und Sänger Jürgen und Tanja Rutz mit sowie der Jazzchor der „Mixed Singers“ und die „New Harmonists“, der Frauenchor der Heppenheimer Harmonie, die mit ihren jazzigen, harmonischen oder auch schmissigen Musikbeiträgen das Publikum optimal unterhielten. Dabei platzte der Kurfürstensaal nahezu aus den Nähten, denn schon vor Beginn des Konzerts waren die vorbereiteten Sitzplätze besetzt und weitere Stühle wurden gebracht. Passend zum Thema Pink hatten viele Gäste bei ihrer Bekleidungsauswahl auch auf diese Farbe gesetzt.

Durch das Programm führte Dr. Cordula Müller, die Chefärztin der Gynäkologie am Heppenheimer Kreiskrankenhaus und Leiterin des dortigen Brustzentrums. „Dieser Abend ist ein Zeichen der Solidarität mit den Erkrankten, denn jährlich erkranken in unserem Land rund 72.000 Frauen an Brustkrebs und etwa eine von acht Frauen ist von dieser Krankheit betroffen, die im Frühstadium heilbar ist“, erläuterte Müller. Sie verwies dabei darauf, dass auch Männer an Brustkrebs erkranken können und jährlich hierzulande etwa 700 Männer davon betroffen sind.

Ein besonderer Dank Müllers ging an Vertreterinnen der Heppenheimer Landfrauen, denn die deutschen Landfrauen hätten sich dafür eingesetzt, dass das Mammografie-Screening für Frauen als Früherkennung einer möglichen Brustkrebserkrankung von bisher 70 auf nun 75 Jahre heraufgesetzt worden sei.

Vortrag am kommenden Dienstag

Die Spenden der zahlreichen Konzertbesucher kommen den Erkrankten und ihren Angehörigen zugute, etwa der therapeutischen Kindergruppe am Brustzentrum Bergstraße, dem Brustkrebslotsen-Programm am NCT Heidelberg, dem Pinkcafé des dortigen Universitätsklinikums und dem Projekt EmpowerCare zur Entwicklung von Lehrvideos.

In Heppenheim folgt in diesem Pinktober noch eine weitere Veranstaltung. Am Dienstag, 21. Oktober, hält Dr. Cordula Müller den Vortrag „Frauen im Mittelpunkt – Brustgesundheit und weitere Geheimnisse des weiblichen Körpers“. Beginn ist um 17 Uhr ebenfalls im Kurfürstensaal des Kurmainzer Amtshofes.

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