Politik

Peter Janßen tritt als Kandidat bei der Bürgermeisterwahl an

Die Abstimmung findet am 12. März 2023 statt / Bislang sind drei Bewerber bekannt

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ks/ü
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Heppenheim. Die Kreisstadt hat einen weiteren Kandidaten für die Bürgermeisterwahl: Mit Peter Janßen von der Wählergemeinschaft LiZ sind somit nun drei Bewerber bekannt. Zuvor hatte Amtsinhaber Rainer Burelbach (CDU) angekündigt, für eine dritte Amtszeit zu kandidieren. Als weitere Bewerberin für die Abstimmung am 12. März 2023 geht Saskia Böhm-Fritz (Tierschutzpartei) ins Rennen.

„Seit der Wahl vor elf Jahren haben sich der Zustand und das Erscheinungsbild Heppenheims, trotz steigender Steuereinnahmen, weiter verschlechtert“, heißt es in der Begründung der LiZ. Um Änderungen zum Positiven zu erreichen, habe die Wählergemeinschaft Janßen erneut als Kandidaten nominiert.

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Die Innenstadt und die „unzureichend angebundenen Stadtviertel“, seien vernachlässigt, das Erscheinungsbild der Ortsteile nicht verbessert worden. „Investitionen für die Jugend? Fehlanzeige“, findet die LiZ. Auch Neubaugebiete wie die Gunderslache, das Gärtnereigelände Mai oder das Projekt Siegfriedstraße 394 kritisiert die Wählergemeinschaft. Diese „werden allein aufgrund von Investoreninteressen erschlossen und bebaut. Sinnvolle Beschlüsse werden vom Magistrat nicht umgesetzt, Bürger wie Ortsbeiräte beschweren sich über falsche Informationen, so weit überhaupt welche erfolgen.“ Nicht einmal Dienst nach Vorschrift werde geleistet, weswegen eine Neuaufstellung an der Verwaltungsspitze notwendig sei.

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Janßen trat bereits 2011 und 2017 gegen Rainer Burelbach an. 2011 musste dieser sich mit vier Gegenkandidaten messen. Neben dem damaligen Bürgermeister Gerhard Herbert (SPD) stellten sich Christopher Hörst (FDP), Peter Janßen (WG LiZ) und Gerhard Kasper (parteilos) zur Wahl. Janßen erhielt im ersten Durchgang 4,7 Prozent der Stimmen. Bürgermeister wurde Burelbach, der sich in einer Stichwahl gegen Herbert durchsetzte. 2017 erreichte der Rathauschef 82,1 Prozent der Stimmen, Janßen als einziger Gegenkandidat konnte 17,9 Prozent der Wähler überzeugen. Nun strebe Janßen Lösungen für „langjährige Versäumnisse“ an, etwa der Verkehrs- und Parkplatzprobleme mit Entlastung der Innenstadt vom Durchgangsverkehr, Aufwertung von Ortsmittelpunkten, Verschönerung der Naherholungsgebiete und Wegeverbindungen, mehr Grün und Renaturierung der Bäche oder Tempo 30 für mehr Sicherheit auf Heppenheims Straßen.

Zu seinem Wahlprogramm gehört die Entwicklung von Parkhof, Europaplatz und Kalterer Straße oder die Aufwertung der Starkenburg als Teil der Unesco-Welterbestätte in Lorsch. Ein „strukturiertes Vorgehen bei der baulichen Unterhaltung von öffentlichen Gebäuden und Straßen“ will er ebenso angehen wie die „Erarbeitung eines lesbaren und überprüfbaren Haushaltes, anstatt der Märchenbücher aus den letzten Jahren“ sowie das Beenden „der Klientelpolitik und Stärkung des Austausches mit den Bürgern.“

Dies bedeute eine Neuorganisation der Verwaltung. „Die Stadt hat erhebliche Steuereinnahmen, bietet ihren Bürgern aber nicht einmal die Grundversorgung kleinerer Kommunen“, so die LiZ. „Man ruht sich schon zu lange allein auf der landschaftlichen Lage und der Anziehungskraft der malerischen Altstadt aus, deren Rettung engagierten Bürgern und nicht der Stadtverwaltung oder den Gremien zu verdanken ist. Es wird Zeit, dass sich was ändert.“

Janßen habe das nötige Standvermögen, um Änderungen herbeizuführen, so die LiZ. Janßen lebt seit 1990 in Heppenheim. Er war Gründer der LiZ und ist deren Sprecher, für die er von 2016 bis 2021 Stadtverordneter war. Seine Ehefrau Ulrike gehört derzeit dem Parlament an. Ob es bei den drei Kandidaten bleibt, ist ungewiss. Die FDP will im Oktober mit dem Thema befassen. Dabei soll erörtert werden, ob die FDP einen eigenen Kandidaten aufstellt, einen der Kandidaten unterstützt oder gar keine Empfehlung ausspricht.

Auch die Freien Wähler wollen sich im Oktober positionieren. Die Grünen haben sich noch nicht in die Karten schauen lassen. Die Parteispitze betonte jedoch, es sei möglich, dass sich die Grünen weitgehend aus der Bürgermeisterwahl heraushalten und ihren Schwerpunkt auf die parlamentarische Arbeit legen. Die Sozialdemokraten unterstützen Burelbachs Kandidatur und stellen keinen eigenen Kandidaten. So steht es im Koalitionsvertrag. ks/ü

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