Engagement

Paten für Grünflächen in Heppenheim gesucht

Patenschaften können für ein Stück Grün, einen Baum oder einen Bereich rund um einen Baum, also eine Baumscheibe, übernommen werden.

Von 
sd/ü
Lesedauer: 
Inge Riebeling bekam eine Urkunde von Bürgermeister Rainer Burelbach (links) und Harald Schumacher. © Jährling

Heppenheim. Im Starkenburgweg an der Ecke zum Eisenpfad liegt eine Grünfläche der Stadt Heppenheim. Dort wachsen allerlei Brombeersträucher und Gräser. Doch das soll sich bald ändern. Denn Inge Riebeling hat einige Pläne für die Fläche. Seit einigen Monaten hat sie die Patenschaft für das kleine Stück übernommen. Dafür wurde sie nun von der Stadt gewürdigt und bekam eine Patenschaftsurkunde überreicht.

„Wir wollen uns bei Ihnen bedanken“, sagte Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) bei der Übergabe der Urkunde. Die Übernahme der Patenschaft für eine Grünfläche sei ein besonderes bürgerschaftliches Engagement. 50 Einzelpaten und Patenfamilien gibt es derzeit in Heppenheim. Die Paten pflegen ein Stück Natur.

Das kann, wie bei Riebeling, direkt vor ihrer eigenen Haustür liegen. „Frau Riebeling ist damit auch ein Vorbild für andere“, meint Burelbach. Mit der Patenschaft übernimmt der Pate ein Stück Verantwortung für das Ortsbild und zur Verbesserung der Umwelt und des Klimas für Pflanzen und Tiere, wie die Stadt zu dem Thema erklärt. Man könne so zur Verschönerung der Stadt beitragen.

Newsletter "Guten Morgen Bergstraße"

Patenschaften können für ein Stück Grün, einen Baum oder einen Bereich rund um einen Baum, also eine Baumscheibe, übernommen werden. Das Pflegen der Grünfläche kann man allein, aber auch als Hausgemeinschaft, Firma, Nachbarschaft, Jugendgruppe, Verein oder sonstige Gruppe ausüben. Das Grundstück am Eingang zum Eisenpfad liegt direkt an Inge Riebelings Haus.

Die Inhaberin des Reformhauses in der Wilhelmstraße hat die Patenschaft im Frühjahr dieses Jahr übernommen. Eine Bekannte von ihr pflege eine Bienenwiese in der Nordstadt. Auch beim BUND hatte sie schon davon gehört. So wandte sich Riebeling an die Stadt. „Ich habe schon in meinem Privatgarten angefangen, etwas zu pflanzen und das hat mir großen Spaß gemacht. Daher dachte ich, könnte ich das auch vor dem Haus machen“, erzählt sie.

Geäst, das am Haus zu finden war, hat sie entfernt und konnte schon die ersten Früchte ihrer Arbeit genießen: Mangold und Kartoffeln. Fertig ist Riebeling aber noch lange nicht. „Das sind etliche Quadratmeter und ist nicht wenig Arbeit“, weiß auch der Bürgermeister. Die Hecke am Rand des Grundstücks wolle sie stehenlassen, damit niemand vom Pfad den Hang hinabstürzen könne.

Sauber und unkrautfrei halten

Ansonsten hat sie aber geplant, dort, wo aktuell noch Sträucher wachsen, Blumen und Kräuter zu pflanzen. Dazu sollen weitere essbare Pflanzen wie Mangold kommen. „Es sollen Pflanzen sein, die winterfest sind und nicht so viel Arbeit machen“, sagt sie. Bis in den Herbst hinein will sie in diesem Jahr noch an dem Grundstück arbeiten.

Was Riebeling auf dem Grundstück macht, ist ihre Entscheidung. Die Paten sollen die vereinbarte Fläche sauber und unkrautfrei halten. Bei lang anhaltenden Hitzeperioden sollten die Paten die Pflanzen gießen und bei Beschädigungen an Bäumen oder massivem Schädlingsbefall die Stadt informieren. „Wir suchen noch viele Leute, die Lust haben, eine Patenschaft zu übernehmen“, betont Burelbach. Voraussetzungen gebe es keine.

Mehr zum Thema

Umwelt

Kühlere Städte durch grüne Dächer

Veröffentlicht
Von
Dorothée Waechter
Mehr erfahren

Interessierte können sich an die Stadt und den Fachbereich Zentrale Dienste wenden. Auf der Homepage gibt es zudem einen Antrag für die Übernahme einer Patenschaft. Es gebe auch Patenschaften, die sich um das Beseitigen von Müll, beispielsweise auf Spielplätzen, kümmerten. „Wenn die Paten Hilfe brauchen, beispielsweise beim Abtransportieren von Schnittgut, dann können sie sich an uns wenden“, sagt Harald Schumacher vom Baubetriebshof.

Die Arbeit der Paten entlaste den Baubetriebshof. Es seien, unter anderem im Industriegebiet, neue Flächen dazugekommen, um die sich die Mitarbeiter kümmern müssten. Gerade, wenn es heiß ist, müssten diese schauen, dass sie mit dem Gießen der Pflanzen hinterherkommen. Der andere Grund für eine Patenschaft sei aber das Engagement, wie Burelbach betont.

Riebeling hat bisher nur positive Erfahrungen gemacht. „Es sind schon öfter Leute stehen geblieben, wenn ich auf der Fläche gearbeitet habe, und haben gesagt, dass es toll ist, dass ich das mache.“ Gärtner aus der Nachbarschaft hätten ihr angeboten, sie mit Winterpflanzen zu unterstützen. Und auch Imker aus der Nähe lobten ihr Engagement. Denn wenn es mehr Blumen in der Umgebung gebe, könne auch besserer Honig produziert werden. sd/ü

Copyright © 2025 Bergsträßer Anzeiger

Thema : Festspiele Heppenheim

  • Bergstraße Festspiel-Start in Heppenheim und Worms

    Im Kurmainzer Amtshof der Bergsträßer Kreisstadt läuft die erste Saison unter neuer Leitung, am Wormser Dom ist ein gänzlich neues Stück zu sehen.

    Mehr erfahren
  • Heppenheim Weicher sitzen und besser sehen bei den Heppenheimer Festspielen

    Fliegender Wechsel im Amtshof. Noch hängt die Fahne des am Sonntag beendeten Weinmarkts über der großen Bühne, da sind schon die Veranstaltungs- und Lichttechniker für das nächste große Ereignis am Werk. Die gemeinnützige „Theaterlust“-GmbH übernimmt die Regie mit ersten Vorbereitungen für das Bühnenbild, das ab diesem Mittwoch aufgebaut wird. In wenigen Tagen beginnen die Heppenheimer Festspiele: Die Premiere von Carl Zuckmayers „Der fröhliche Weinberg“ markiert am 15. Juli nach zweijähriger Corona-Pause den Neubeginn des traditionsreichen, 1974 von Hans Richter begründeten Freiluft-Theaters. {element} Die Schauspielerin und Regisseurin Iris Stromberger hat die Intendanz übernommen, jetzt steht sie zum ersten Mal auf der Bühne, die bis Ende August der Mittelpunkt ihres Theaterlebens sein wird. Ihr Mann Ingo Schöpp-Stromberger, Geschäftsführer und Bühnenbildner der Festspiele, schaut unterdessen auf dem Pflaster nach den Markierungen fürs Podest im hinteren Teil des Hofes. Weil das Gelände abfällt, werden die Sitzplätze erhöht, damit die gute Sicht gewährleistet ist. Neues Mobiliar und neue Polster {furtherread} Und auch in die Bequemlichkeit für die Gäste wird einiges investiert. Die Stadt hat neues Mobiliar angeschafft, vierzig Tische, achtzig Bänke, zusätzlich Stühle, allesamt ausgestattet mit Rückenlehnen. Denn der Festspielbesuch konnte früher zur Strapaze werden, altgediente Theaterfreunde erinnern sich an die harten Biertisch-Garnituren. Auch Andrea Helm, Stiftungsmanagerin der Sparkassenstiftung Starkenburg, hat solche Abende erlebt, „es war doch immer eine Herausforderung“, seufzt sie. Umso erfreuter stellte sie eine Anschaffung vor, die am Dienstag der Stadt von der Stiftung als Dauerleihgabe übergeben wurde: Polster für Bänke und Stühle, maßgeschneidert für das Amtshof-Mobiliar, abwaschbar, wetterfest und mit praktischen Klettbändern zu befestigen. Bei der Auswahl der grauen Farbe hat die Intendantin ein Wörtchen mitgeredet, sieht ja auch sehr schick aus zum Weiß der Bänke, und Iris Stromberger verspricht Tischdecken und Blumen-Deko. Sie will die Menschen aus ihren bequemen Fernsehsesseln wieder ins Live-Theater locken, und dann sollen sie es auch schön haben. „Die Festspiele bekommen einen anderen Charakter“, sagt Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU), und er meint nicht nur den Anblick im Theaterhof, sondern auch die enge und offenkundig sehr gute Zusammenarbeit der Betreibergesellschaft mit der Stadt. Dass die Zuschauer in diesem Sommer unter freiem Himmel sitzen, sei angesichts wieder steigender Corona-Zahlen eine gute Sache. Für die kommenden Jahre, ergänzt Schöpp-Stromberger, solle es aber wieder einen Regenschutz geben. Premiere fast ausverkauft Neben den Polstern, die von der Stadt auch für andere Veranstaltungen genutzt werden können, spendet die Stiftung den Festspielen 20 000 Euro. „Gelebte Kulturförderung“, die sowohl bei der Sparkasse als auch bei deren Stiftung selbstverständlich sei, sagt Helm. Allmählich zieht auch der Vorverkauf an, für die erste Premiere gibt es nur noch vereinzelt Karten, an allen Abenden lohnt es, an der Abendkasse nachzufragen. In den kommenden Tagen wird der Hof sein Gesicht verändern. An der Seite wird sich die Herrmann Gastro Gruppe aus Lampertheim einrichten, die außer Wein der Bergsträßer Winzer eG und Odenwaldquelle-Wasser auch kleine Speisen anbietet. Nicht nur der weiche Sitz, auch die Bewirtung markiert die Abkehr vom sehr rustikalen Charme, der dieses Festival früher auszeichnete. Dann geht es Schlag auf Schlag, die Endproben zum „Fröhlichen Weinberg“ sind schon auf der Amtshof-Bühne angesetzt, und nach dem ersten Wochenende muss rasch umgeräumt werden, damit die bereits fertig einstudierte zweite Produktion „Cash!“ am 22. Juli folgen kann. Die Wartezeit darauf verkürzt von 19. bis 21. Juli an drei Abenden der Schauspieler Walter Renneisen – mit zwei Programmen seines Dauerbrenners „Deutschland, deine Hessen“, dazwischen moderiert er mit eigenen Erinnerungen den Abend „Als der Jazz in Deutschland laufen lernte“, zu dem Sigi’s Jazz Men musizieren. Dann wird im Wochenturnus zwischen rheinhessischem Volksstück und britischer Farce gewechselt. In beiden Komödien hat Iris Stromberger als Regisseurin ihren Ensembles nicht nur Präzision, sondern auch Tempo verordnet. Den „Weinberg“ will sie in rekordverdächtigen neunzig Minuten plus Pause auf die Bühne bringen. Die Regisseurin verspricht: „Wir sind flott unterwegs.“ job/ü

    Mehr erfahren
  • Bergstraße Die Proben von „Cash“ machen Lust auf die Festspiel-Premiere im Amtshof

    In rund sechs Wochen – am 15. Juli zunächst mit Zuckmayers „fröhlichem Weinberg“ und ab 22. Juli mit „Cash“ – hebt sich nach zwei Jahren Corona-Pause wieder der Vorhang in Heppenheim.

    Mehr erfahren

Thema : Bürgermeisterwahl Heppenheim