Heppenheim. Der Jagdklub St. Hubertus Bergstraße hatte zur traditionellen Hubertusmesse in die Kirche St. Peter eingeladen. Die seit etwa 35 Jahren zelebrierte Messe füllte das Mutterschiff und zum Teil die Seitenschiffe des Gotteshauses. Viele Gläubige kommen aus dem ganzen Umkreis zur Hubertusmesse nach Heppenheim.
Feierlich zog Pfarrer Thomas Meurer mit zwei Messdienern und einer Messdienerin in grünen Gewändern vom Eingang der Kirche mit den Parforcehornbläsern aus Schriesheim zum Altar. Die Jagdhornbläser St. Hubertus unter der stellvertretenden Leitung von Rolf Stadler bliesen auf der Orgelempore das Signal „Begrüßung“.
Jagd erfordert Wissen über ökologische Zusammenhänge
Während der Liturgie übernahmen die Parforcehornbläser den musikalischen Hauptpart. Unter der Leitung von Sven Markus-Lörsch spielten sie 200 Jahre alte Jagdmelodien nach der Fassung der Hubertusmesse von Reinhold Stief. Sie wurden aus dem mit Tannen und Birken geschmückten Altarraum in jeden Winkel des Domes zu einem einzigartigen Klangerlebnis übertragen.
Wer Pfarrer Meurers Predigt intuitiv folgte, nicht alles als selbstverständlich anzusehen und stattdessen alltägliche Dinge als kleine Wunder zu bestaunen, der spürte den spirituellen Impuls der Hubertusmesse im Einklang der Musik mit der dargebotenen Naturszene. Sinngemäß meinte Pfarrer Meurer, wer die Natur als Wunder begreife, komme auch Gott näher.
Der Vorsitzende des Jagdklubs St. Hubertus, Professor Joachim Kilian, begrüßte die Gäste. Sein Dank galt Pfarrer Meurer für die würdevolle Gestaltung der Hubertusmesse, den Bläsern für die musikalische Ausgestaltung und dem Hegering III, hier insbesondere Michael Schweinsberger und Erik Steffen, für das Schmücken der Kirche.
„Das Gedenken an den Schutzheiligen der Jagd mahnt uns nachhaltig, maßvoll sowie waidgerecht und respektvoll die Jagd auszuüben“, sagte Kilian weiter. Demut vor den Wildtieren und der Natur müsse immer im Vordergrund stehen und die Jäger an die Verantwortung für die Geschöpfe und die Natur erinnern.
Dem gegenüber stehe der Umstand, dass die Jagd in der Gesellschaft nach wie vor ein umstrittenes Thema sei. Sie werde von vielen Menschen als bloßes Hobby betrachtet, die sich der wahren Tiefe und Verantwortung nicht bewusst seien. Die Jagdausübung erfordere ein tiefes Wissen, ethische Überlegungen, ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein und Respekt gegenüber den Wildtieren und der Natur.
Jäger müssten nicht nur die Lebensräume und Verhaltensweise der Tiere verstehen, sondern auch die ökologischen Zusammenhänge und die Bedeutung der Populationen für das Ökosystem, sagte Kilian. Ein verantwortungsvoller Jäger sei sich stets darüber im Klaren, dass er nicht nur ein Tier erlegt, sondern damit die gesamte Umwelt und die Zukunft beeinflusst.
Nach dem Gottesdienst gab es auf dem Platz vor der Kirche ein Konzert der Jagdhornbläser. Die katholische Jugend hatte für die Besucher zudem wärmende Getränke und ein Chili vorbereitet.
URL dieses Artikels:
https://www.bergstraesser-anzeiger.de/orte/heppenheim_artikel,-heppenheim-parforcehoerner-erklangen-zur-hubertusmesse-in-heppenheim-_arid,2339826.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.bergstraesser-anzeiger.de/orte/heppenheim.html