Fernsehen - Team des Hessisches Rundfunk drehte am gestrigen Freitag den Filmbeitrag / Ergebnis heute Abend zu sehen

Ober-Hambach will ein "dolles Dorf" sein

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In Röders Backstube: Reporter Ekkehard Drewis vom Hessischen Rundfunk beim Interview mit Eileen (links) und Rita Röder. Im Hintergrund sind Paul und Thomas Röder in der kleinen Backstube beschäftigt. Während Eileen Röder frisch in die Kamera strahlt, kommen Kamerateam und Ortsvorsteherin Renate Netzer (rechts) ordentlich ins Schwitzen.

© jährling

Ober-Hambach. Am Donnerstagabend wurde Ober-Hambach in der Hessenschau des Hessischen Rundfunks als "dolles Dorf" aus der Lostrommel gezogen. Sekunden später stand ganz Hambach auch schon Kopf.

Ortsvorsteherin Renate Netzer (SPD) hatte sich eigentlich in der italienischen Gaststätte "Adriana" in Unter-Hambach in aller Ruhe das EM-Halbfinale Deutschland-Italien anschauen wollen und ahnte nichts. Plötzlich kam eine völlig aufgeregte Gabi Schuster in das Lokal gerannt und informierte sie über die Neuigkeiten. Kurz darauf klingelte auch schon das Telefon: "Hier ist der Hessische Rundfunk wir sind gleich da." Also lud Netzer das Kamerateam in das "Adriana" ein, wo der Ablauf des nächsten Tages beraten wurde. Auf ihrem Handy hatten mittlerweile 25 Bekannte angerufen.

Am Freitagmorgen unternahm die Ortsvorsteherin mit dem HR-Team eine Rundfahrt in die landschaftliche Umgebung des Stadtteils. Anschließend besuchten sie Anne Henkemann mit ihren drei Ziegen, die sie zum Spaziergang morgens mit durch das Dorf nimmt. Danach war die Schülerfeuerwehr der Odenwaldschule an der Reihe. Am Platonhaus gab es eine Feuerwehrübung.

Währenddessen schob Thomas Röder in der Backstube der "oberen Röders" schon das Sauerteigbrot in den Holzofen, und einige Ober-Hambacher hatten sich an der kleinen Kapelle eingefunden. Kurz darauf traf auch Pfarrer Lothar Röhr ein, der mit dem Zug aus der Nähe von Koblenz zurück gereist kam, wo er mit der Seniorenfreizeit unterwegs war. Netzer hatte ihn noch in der Nacht informiert, und Angelika Schramm-Ballweg hatte ihm sofort eine Zugverbindung herausgesucht.

Reporter auf dem Röder-Hof

Weil das HR-Team leicht verspätet zur Familie Röder kam, interviewte Reporter Ekkehard Drewis zunächst Tochter Eileen Röder, die damit beschäftigt war, Blechkuchen mit Streuseln zu belegen, und wartete darauf, dass ihr Bruder das frischgebackene Brot wieder aus dem Ofen holte. Eileen Röder ist von Beruf Physiotherapeutin und hatte an dem Tag zufällig frei. Auch die Eltern Rita und Paul Röder standen Rede und Antwort.

In der Zwischenzeit schaute die Kindergartengruppe der Odenwaldschule auf dem Röderhof vorbei, die freilich sofort die Aufmerksamkeit des Kameramannes weckte. Der Tontechniker war allerdings nicht ganz so angetan von den plötzlichen Hintergrundgeräuschen vor der Tür während der Aufzeichnungen in der Backstube.

Danach ging es mit Renate Netzer zur benachbarten Kapelle, die vor sechs Jahren ihrer Bestimmung übergeben wurde. Schließlich war noch ein Besuch in einem Weinberg geplant, und zur Mittagspause ging es wieder an die Odenwaldschule. Später gab es noch ein Stelldichein bei Anne und Heinz Bauer, wo das Kamerateam viele historische Landmaschinen bestaunen konnte. Der Abschluss war dann beim Ober-Hambacher Friedel Schmitt, der in seinen Schnapskeller eingeladen hatte.

Was von den Dreharbeiten am heutigen Samstagabend im Hessischen Rundfunk fünfeinhalb Minuten lang über den Bildschirm flimmern wird, das wird, wie immer, eine große Überraschung sein - vor allem für die Beteiligten. dj

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