Rotes Kreuz

Nur wenige „No Shows“ beim Blutspende-Termin

Viele Erstspender kamen in den „Halben Mond“ / Bürgermeister und Kreisbeigeordnete waren dabei

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pam/ü
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Beim jüngsten Blutspendetermin im „Halben Mond“ in Heppenheim waren rund 130 Personen zum Spenden gekommen. © Thorsten Gutschalk

Heppenheim. Beim Blutspende-Termin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Heppenheim fanden sich am Donnerstag rund 130 Spendenwillige ein. Darunter waren sehr viele Erstspender – wie die Blutspendebeauftragte Tanja Herbert auf Nachfrage bestätigt. „Die genauen Zahlen kenne ich noch nicht, aber aus unserer subjektiven Sicht ist der Termin heute prima gelaufen“, erklärte sie am frühen Donnerstagabend im „Halben Mond“.

Mit insgesamt vier ehrenamtlichen DRK-Helfern, ihren beiden Kindern und Unterstützung der Bergwacht war Herbert im Einsatz. Hinzu kamen die Hauptamtlichen des Blutspende-Teams – die aber auch mittlerweile so etwas wie Familie seien. „Wir kennen uns ja alle gegenseitig und engagieren uns seit Jahren für die gute Sache. Jeder hilft jedem. So macht die Aktion dann auch Spaß.“

Und Spaß machte auch, dass sich die Zahl der „No Show“-Termine – also vereinbarte, aber kurzfristig geplatzte Termine – in Grenzen hielt. „Diese Menschen haben begriffen, dass sie mit ein paar investierten Minuten Leben retten können. Und das finden wir prima“, war Herbert voll des Lobes. Sie vermutet, dass der Geist der Weihnacht hier zur Motivation beigetragen hat.

In der Adventszeit würden Themen wie Nächstenliebe, anderen helfen und gegenseitige Unterstützung nochmal mehr in den Fokus rücken. Außerdem hatte der Kreis Bergstraße explizit zur Blutspende aufgerufen. Die Erste Kreisbeigeordnete Angelika Beckenbach und Heppenheims Bürgermeister Rainer Burelbach gingen mit gutem Beispiel voran und machten den Gang zur Spendernadel vor. Im Schlepptau: Mitarbeitende von Stadt und Kreis, die es ihnen gleichtaten.

Viele spenden Blut aus persönlicher Betroffenheit

Das Online-Anmeldesystem, das während der Corona-Pandemie eingerichtet wurde, hat sich etabliert. So wird der Tag planbar und die Verantwortlichen wissen auch, was sie an Lebensmitteln einkaufen müssen. „Das bezahlen wir im Übrigen aus der eigenen Tasche. So viel fließt also durch die Blutspendeaktion gar nicht in die DRK-Kasse“, sagt Tanja Herbert. Das stünde dabei aber auch nicht im Fokus. „Wir wollen Blutkonserven sammeln und Leben retten.“ Ihre eigene Schwester habe einst zehn Stück gebraucht, seitdem ist die ganze Familie Herbert sensibilisiert.

Und auch einige der Spender wussten von Krankheitsfällen im Familien- oder Freundeskreis zu berichten. Es waren aber auch viele Menschen gekommen, die noch nicht auf den Lebenssaft anderer angewiesen waren.

Prinzipiell kann jeder von 18 Jahren bis zur Vollendung des 69. – mit ärztlichem Attest auch bis zum vollendeten 71. Lebensjahr – Blut spenden. Dabei wird auch kein Unterschied in der Aufbereitung des Bluts gemacht und die Spende später kostenlos auf HIV, Hepatitis B, Gelbsucht und Syphilis untersucht. Außerdem ermitteln die Labormitarbeiter die Blutgruppe, den Rhesusfaktor und die Leberwerte.

„Das sollte aber niemals den Besuch beim Hausarzt ersetzen“, warnt Herbert. Eine gesunde Lebensweise sei ratsam. Statistiken zeigen, dass ein großer Teil der Bundesbürger mindestens einmal im Leben auf das Blut anderer angewiesen ist. Aufgrund der geringen Haltbarkeit der Blutbestandteile können keine langfristigen Vorräte angelegt werden. „Wir müssen also immer wieder zur Spende laden“, sagt Herbert, die auf die Blutplättchen verweist. Sie seien für Patienten mit Blutgerinnungsstörungen und auch für Krebspatienten lebensnotwendig und nur „fünf Tage haltbar“. pam/ü

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