Jubiläum

„New Voices“: Mit Andrew Lloyd Webber fing alles an

Musicalmelodien durften beim Konzert zum 25-jährigen Bestehen des Projektchores nicht fehlen.

Von 
rid/ü
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Seit 25 Jahren gibt es den Chor „New Voices“ der Heppenheimer Musikschule. Das Jubiläum wurde mit einem Konzert in der Kirche Erscheinung des Herrn gefeiert. © Astrid Wagner

Heppenheim. Es war im Jahr 2000, als Helmut Vorschütz eine zündende Idee hatte: Zum 20. Geburtstag der Musikschule Heppenheim, die er über viele Jahre leitete, rief er einen gemischten Projektchor ins Leben. Bereits zur ersten Probe kamen 30 Frauen und Männer, bald waren es 50. „New Voices“ nannte sich der Chor, der im Herbst des gleichen Jahres bei seinem ersten großen Konzert in der Erbacher Mehrzweckhalle mit Songs von Andrew Lloyd Webber sein Publikum begeisterte.

25 Jahre später gibt es den Chor, der einst sogar über 120 Aktive zählte, noch immer. Elf Gründungsmitglieder sind noch dabei. Mit einem Konzert in der Kirche Erscheinung des Herrn wurde das 25-jährige Jubiläum nun gebührend gefeiert.

Musikschulleiter Thomas Markowic blickte zurück in die Geschichte des Chores, auch auf die zahlreichen Konzertreisen nach Paris, Budapest, Prag, an den Lago Maggiore und in die Heppenheimer Partnerstädte. Das Repertoire der Sängerinnen und Sänger sei seit jeher vielfältig: Spirituals, Gospels, Pop, klassische Chorwerke und Musical-Melodien begeisterten die Zuhörer in den 25 Jahren.

Markowic erinnerte an den Hessentag im Jahr 2004, bei dem die New Voices die Grundbesetzung des Projektes „Sonnenwagen“ bildeten. Eine Inszenierung mit musikalischen Beiträgen aus Orffs „Carmina Burana“ und Rutters „Magnificat“, gemeinsam mit 350 Sängern und dem Orchester der Kurpfalzharmonie. Bis 2017 leitete Helmut Vorschütz den Chor, bis 2024 gab es immer wieder wechselnde Chorleiter. Seit Januar 2024 leitet nun Gabriele Roth die „New Voices“.

Das Konzert in der vollbesetzten Kirche startete mit einer gesungenen Liebeserklärung an den Gesang: „Why we sing“. Den Inhalt des Textes griff Sibylle van de Ree auf, die den Abend moderierte: Gemeinsames Singen verbinde, bereite Freude und spende Kraft. Sanft und leise begann darauf „You raise me up“, um sich mehrstimmig immer weiter zu steigern. Schwungvoll und leicht kam der Musical-Hit „Tea for two“ daher. Auch das ins Ohr gehende „Look at the world“ kam gut an beim Publikum.

Mit einem Medley der schönsten Melodien aus den Musicals von Andrew Lloyd Webber spannten die Sängerinnen und Sänger den Bogen zum allerersten Konzert des Chores im Herbst des Jahres 2000, bei dem ebenfalls der britische Musical-Komponist im Mittelpunkt stand. Mit Ohrwürmern und Evergreens wie „Jesus Christ Superstar“, „Don’t cry for me Argentina“, mit Auszügen aus „Cats“ und dem „Phantom der Oper“ ging es in die Pause.

Optische Akzente setzte der Chor beim nächsten Lied: Schirme in fröhlichen Regenbogenfarben wurden aufgespannt, und es ertönte der Klassiker „I’m singing in the rain“, beginnend mit einem überraschenden Intro. Interessant arrangiert auch „Somewhere over the rainbow“, zu dem viele Zuschauer im Gotteshaus ihre Lippen bewegten und leise mitsangen.

„My heart will go on“, der berühmte Filmsong aus „Titanic“, ließ die Herzen der Fans von Céline Dion höher schlagen. Ein bisschen zu wenig lebensbejahend und zu melancholisch der Song „Irgendwo auf der Welt gibt’s ein kleines bisschen Glück“ von den Comedian Harmonists. Mit einer irischen Weise und „Please let there be peace“ endete das einstündige Konzert.

Die 40 Sängerinnen und Sänger wurden von den Zuschauern, die sich von den Plätzen erhoben hatten, mit kräftigem Applaus belohnt. Als Zugabe gab’s noch einmal das erste Lied. rid/ü

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