Heppenheim. Kliffs, gemütliche Cottages, alte Castles – und Pubs und Bars, in denen das Leben spielt. Wer die Augen an diesem Samstagabend im Heppenheimer Gossini schloss, der konnte sich von der Musik auf die grüne Insel treiben lassen. Der konnte die irische Schönheit vorm geistigen Auge betrachten und auch die ein oder andere Gedankenreise nach Schottland und England unternehmen. „Waiting for Frank“ lieferten das Auftakt-Konzert zu den diesjährigen Musikwochen, und die Band spielte in ausverkauftem Haus.
„Das war schon lange nicht mehr so. Das freut uns natürlich sehr“, gab Verena Seeger zu verstehen. Die zweite Vorsitzende von „Forum Kultur“ und neben Gabriele Hussong die Organisatorin der Sparte „KunstStück!“, begrüßte die Gäste herzlich und zeigte sich vom Interesse und Ansturm überwältigt. Diesmal aber sollte der Band-Name nicht Programm sein. „Waiting for“, zu Deutsch also „warten auf“ war entstanden, weil Frank Schork (Gesang, Bass und Bodhran) in der ein oder anderen Probe tatsächlich auf sich hat warten lassen.
Seit dem Jahr 2004 als Quintett unterwegs
2002 hatte sich die Gruppe als Quartett gegründet. Seit 2004 ist sie als Quintett unterwegs. Neben Schork wirken Sänger und Gitarrist Armin Steigler, André Clemens (Gesang, Gitarre, Mandoline, Whistles und Bodhran), Marco Schilling (Gesang, Keyboard und Akkordeon) sowie Helmut Lerchl an Percussions und Hackbrett. Musikalisch vielseitig einsetzbar, gaben die fünf Männer so ihre liebsten irischen Songs wieder. Einmal waren sie selbst schon auf der Insel gewesen. „Schauen wir aber mal, wie viele Besuche noch folgen werden“, wollte sich Marco Schilling alle Möglichkeiten offenhalten. Los ging es mit „The Welcome von Tony Small“ und „Jolly Roving Tar“ von den Irish Rovers.
Etwas bekannter war da das aus Neuseeland stammende Walfängerlied. „Soon may the Wellerman come“, ein Shanty aus dem Jahr 1860, der es dank Nathan Evans und Santiano in die Charts geschafft hat. Weitere bekannte und weniger bekannte Songs folgten. Oft ging es dabei um die Natur, oder ganz klar „ums Trinken“, wie Frank Schork schmunzelnd erklärte. So etwa auch in „The bottle on the tide“ oder „The Irish Pub Song“.
Mitreißende Klänge und emotionale Geschichten
Mit dabei hatten die Männer das schon oft interpretierte Traditional „Whiskey in the jar“ und die melancholische Version „Hallelujah“ von Leonard Cohen. „The Galway Girl“ von Steve Earle brachte hingegen Schwung in den Laden. Eine Art Liebeslied im – man möchte beinahe meinen – Countrystyle. Fehlen durfte auch nicht „Dance On The Ocean“, „Night Ferry“ von Wizz Jones und „One“ von U2 – also eine Liebe und ein Leben. Neben traditionellen Instrumenten wie Gitarre, Mandoline, Bodhran, Whistles und Akkordeon vermischten die Männer Keyboard-Klänge mit percussiven Elementen. Das ging ins Ohr und direkt ins Blut. Dabei verstand sich die Band darauf, Geschichten zu erzählen und zum Träumen einzuladen. Lebenslust und Lebensfreude trafen dabei Melancholie und Zweifel – vom Blick ins Glas zum Blick auf den weiten Ozean. Das Insel-Leben mit all seinen Facetten, eingefangen im vielseitigen Klangbild. Die Menschen applaudierten ekstatisch. Bis der Abend schließlich im „Last song“ von Artist Paddy Schmidt gipfelte.
Programm geht bis zum 31. Dezember
Und so darf es nun weitergehen. Bis 31. Dezember laufen die 35. Musikwochen, die insgesamt 25 Veranstaltungen bereithalten. Weiter geht’s am heutigen Dienstag mit der offenen Bühne, dem „Tuesday Night Club“ der Musikschule Heppenheim – ab 19 Uhr – ebenfalls im Event-Restaurant „Gossini“. pam/ü
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