Heppenheim. Die SPD-Fraktion im Heppenheimer Stadtparlament nahm sich bei ihrer Sommertour am 19. August der Frage nach den Betreuungsmöglichkeiten in der Stadt für Kinder zwischen dem ersten Geburtstag und dem Eintritt in die Grundschule an und hatte Erste Stadträtin Christine Bender (SPD) als fachkundige Informantin dazu eingeladen.
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Treffpunkt war dabei die Baustelle einer zunächst als dreigruppige Krippe geplanten städtischen Einrichtung zwischen der ebenfalls städtischen Kita Arche Noah und der katholischen Kita St. Franziskus in der Dr. Heinrich-Winter-Straße im Südwesten der Stadt. „Wir haben uns als SPD im Land Hessen dafür eingesetzt, dass auch die Kinderrechte in die Landesverfassung aufgenommen werden, zu denen auch das Recht auf Betreuung gehört“, stellte dazu eingangs Norbert Schmitt fest.
Neue Kitas sollen dringend benötigte Kapazitäten schaffen
Christine Bender verwies in diesem Zusammenhang zunächst auf die bereits in Heppenheim vorhandenen unterschiedlichen 20 Betreuungsangebote für die Kleinen zwischen dem ersten Geburtstag und dem Schuleintritt, von denen zehn Einrichtungen von der Stadt und die andere Hälfte von privaten oder kirchlichen Anbietern betrieben werden. „Leider erhalten trotzdem nicht immer alle Eltern gleich einen Platz für ihr Kind“, bedauerte Bender. Sie verwies dabei allerdings darauf, dass derzeit Verbesserungen dieser Lage in Aussicht und Kitas entweder bereits im Bau oder in der Planung seien.
„Hier entsteht auf dem Grundstück zwischen der städtischen und der kirchlichen Kita eine Dreigruppen-Einrichtung, die dank der bislang gut laufenden Bauarbeiten genau im Zeitplan ist und im Frühjahr 2026 ihren Betrieb aufnehmen wird“, erläuterte Bender den aktuellen Zustand des Projekts mit den drei Gruppenräumen, dem Multifunktionsraum sowie den erforderlichen und vorgeschriebenen weiteren Räumen bis hin zum jeweiligen Kinderbad sowie der Küche mit offenem Bistro. „Im Außenbereich gibt es zudem ein Spielangebot mit einer Bobby-Car-Bahn und Möglichkeiten zum Austausch mit den Kindern auf dem Gelände von St. Franziskus“, berichtete sie.
Für ihre Gäste hatte sie neben der Vorstellung der Baustelle eine weitere wichtige Neuigkeit parat, denn neben zwei Kleinkindgruppen mit maximal zwölf Kindern ab einem Jahr werde man die dritte Gruppe in diesem Neubau mit 18 bis 25 Kindern für die Altersgruppe ab zwei Jahren bis zu den angehenden Schulkindern umplanen. „Wir haben diese Änderung jetzt vor Ende der Rohbauarbeiten beschlossen zugunsten der Nachfrage nach Plätzen für diese Altersgruppe“.
Weitere vier Einrichtungen in Planung
Die Stadt trage zudem mit weiteren Kita-Projekten dem Platzbedarf Rechnung, erläuterte sie und führte das Vorhaben einer fünfgruppigen Einrichtung am Jochimsee an sowie eines dreigruppigen Neubaus im Stadtteil Erbach neben der Sporthalle an, für den gerade Baurecht geschaffen wird. Zudem soll zeitnah ein Waldkindergarten in Kirschhausen entstehen und in der Gunderslache durch einen Investor eine weitere fünfgruppige Kita gebaut werden, die die Stadt anmieten wird. „Dafür wird gerade der Bauantrag eingereicht“, sagte Bender.
„Uns beschäftigt aber nicht allein die Schaffung ausreichender Platzangebote, sondern nicht weniger wichtig ist das Personalproblem in den Einrichtungen“, sagte sie und verwies darauf, dass die Stadt über mehr als 100 Mitarbeiter in diesem Bereich beschäftige und nahezu jede Woche eine Neueinstellung vornehme.
50 Prozent des Haushalts fließen in den Kitabereich
„Über 50 Prozent unseres jährlichen städtischen Haushalts investieren wir in den Kitabereich und das dafür erforderliche Personal“, machte Bender deutlich. Man hoffe darauf, die Personalfrage durch das Vorhaben der praxisintegrierten vergüteten Auszahlung PivA besser in den Griff zu bekommen, außerdem halte man Kontakt zu Namibia, um von dort ausgebildete Fachkräfte zu erhalten.
Neben den Informationen zum weiteren Fortgang bei der Betreuung der Kinder vor dem Schuleintritt stellte Bender der SPD-Fraktion das Bauvorhaben zwischen den beiden Kitas im Detail vor. So soll hier künftig neben einer Dachbegrünung auch eine PV-Anlage auf das Dach gepackt werden zur Energieversorgung für den eigenen Bedarf mit Speicher und Wärmepumpe.
Die Arbeiten seien derzeit im Plan, sodass man mit dem Bezug im Frühjahr 2026 rechne und entsprechend dafür auch Fachkräfte einstelle. Rund 4,4 Millionen Euro hat die Stadt für die Baukosten im Haushalt. „Die werden reichen, zudem hoffen wir auf Förderung für das Projekt“, erläuterte Bender. Zugesagt ist eine Fördersumme in Höhe von 480 965 Euro. steh/ü
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