Heppenheim. Im Rahmen des Gesundheitsforums Bergstraße und während der Herztage gab es im Kurfürstensaal des Kurmainzer Amtshofs vor einem großen Publikum eine Veranstaltung des Kreiskrankenhauses Bergstraße in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Heidelberg zum Thema „Herzinfarkt – Ursachen, Risiken und Symptome“. Mit dabei war auch die Deutsche Herzstiftung.
Als Experten wirkten mit der Chefarzt der Kardiologie im Kreiskrankenhaus, Professor Stefan Baumann, der Leitende Oberarzt der dortigen Kardiologie, Dr. Bernd Mark, sowie die Privatdozentin Dr.. Jamila Kremer, Oberärztin der Herzchirurgie am Heidelberger Universitätsklinikum.
„Herzinfarkte treffen aktuell Patienten von jung bis alt, sie sind jedoch über die Jahre komplizierter geworden, dabei erleiden etliche, vor allem ältere Patienten auch mehrere Infarkte“, betonte im Gespräch vorab Stefan Baumann. Mit dieser Veranstaltung im Rahmen der Herztage wolle man die Zuhörer über dieses wichtige Thema aufklären, über Vorbeugung informieren und damit sowohl mögliche Betroffene als auch deren Angehörige aufklären.
126.000 Todesfälle gibt es in jedem Jahr
In der rund zweistündigen Veranstaltung standen zunächst die Vorträge der Fachärzte im Mittelpunkt, denen sich ein Austausch anschloss. „Schon früher haben wir solche Veranstaltungen zu den Herztagen angeboten, allerdings zunächst hier im Marstall. Wegen des wachsenden Zuspruchs sind wir nun in den größeren Kurfürstensaal ausgewichen“, betonte Baumann.
In seinem Vortrag bot er den Zuhörern aufrüttelnde Zahlen von rund einer halben Million Menschen, die pro Jahr eine koronare Herzerkrankung erleiden und den rund 126.000 jährlichen Todesfällen an diesen Erkrankungen. Er hatte noch weitere Zahlen parat, etwa die Angabe, dass derzeit in Deutschland rund 2,5 Millionen Frauen und 3,5 Millionen Männer an koronaren Herzerkrankungen leiden.
Der Chefarzt der Heppenheimer Kardiologie stellte in seinem gut bebilderten Vortrag vor, wie sich eine koronare Herzkrankheit entwickelt und welche beeinflussbaren und nicht beeinflussbaren Risiken zu diesen Krankheiten führen, darunter Angina Pectoris. Gleichzeitig erhielten die Zuhörer auch Informationen dazu, wie sie sich mit ihrem Lebensstil schützen können.
„Wichtig sind beispielsweise regelmäßige körperliche Aktivitäten, eine geeignete Ernährung, etwa mit der Mittelmeerdiät, der Gebrauch von Oliven- oder Rapsöl in der Küche, der Verzicht aufs Rauchen von Zigaretten, Zigarren und Pfeifen und vor allem auch bei jungen Patienten auf den Gebrauch von Rauschgift“, erläuterte Stefan Baumann.
Als gute körperliche Betätigung bezeichnete er dabei Laufen, flottes Gehen und Radfahren, ebenso auch moderates Schwimmen, Wandern und Joggen.
Bernd Mark stellte in seinem Vortrag die Herzkatheter-Untersuchungen im Katheterlabor vor, während Jamila Kremer über operative Behandlungen wie die Bypass-Operation informierte.
Zu den guten Nachrichten an diesem Abend gehörte Baumanns Hinweis darauf, dass die Herzinfarktversorgung im Kreis Bergstraße gesichert ist. Das Kreiskrankenhaus Heppenheim habe als einziges Krankenhaus im Kreis eine spezielle Herzinfarktstation mit acht Betten und eine sogenannte Chest-Pain-Unit.
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