Deutsche Bahn

In der Unterführung am Bahnhof steht das Wasser

Eine Entwässerungspumpe ist defekt und soll ausgetauscht werden

Von 
mbl/ü
Lesedauer: 

Heppenheim. Wer an diesen außergewöhnlich nassen Hochsommertagen am Heppenheimer Bahnhof landet und per Unterführung die Seite wechseln möchte, braucht zuweilen robustes Schuhwerk. Vielleicht wären sogar Gummistiefel angebracht. Vor dem typischen Warten am Gleis, kann das Waten durch die Unterführung zur unangenehmen Herausforderung werden. Verantwortlich ist das Wetter, aber zuständig, die Folgen abzumildern beziehungsweise umzulenken, ist die Deutsche Bahn. Die Stadt kümmere sich zwischenzeitlich nach Kräften, ist auf Nachfrage zu erfahren, und überdies, dass Hilfe in Form einer gescheiten Pumpe unterwegs sei.

Die Bahn kommt – war ein besonders misslungener Werbespruch der Bahn, der sie bis heute verfolgt, weil erfahrene Fahrgäste ob der vielen Verspätungen und Ausfälle automatisch ergänzen: irgendwann. Oder nicht. Sie kommt, und davon können vor allem viele Kommunen ein langes Lied singen, auch selten in die Gänge, wenn es um Sanierungen geht. Die Stadt Heppenheim verfolgt ambitionierte Ziele rund um das historische Areal. Zuletzt kam sie nicht zum Zuge, als es um den Erwerb des eigentlichen Bahnhofsgebäudes ging, das erst mal in privaten Investorenhänden bleibt. Recht erfolgreich läuft, wie gerade berichtet, das Fahrrad-Geschäft in der angrenzenden, mit städtischer Hilfe umgebauten Güterhalle.

Natürlich bleibt manches andere ein Dorn im Auge, das jeweils mit der Bahn zu koordinieren ist. Unterführungen sind grundsätzlich keine Wohlfühlorte, an Bahnhöfen schon gar nicht. Beim baulichen Verfall, bei Vandalismus und anderem mehr erreichen viele Beschwerden eher das Rathaus. Es ist auch einfacher zu kontaktieren als die Krake Deutsche Bahn. Nach Angaben der Stadt hat die nun aber am richtigen Arm Alarm machen können.

Mehr zum Thema

Riedbahn

Vollsperrung der Riedbahn wird sich auch in Bensheim bemerkbar machen

Veröffentlicht
Von
Michael Burmeister
Mehr erfahren
Freizeit

Im Freibad ist in diesen Tagen wenig los, aber die Saison-Zwischenbilanz stimmt

Veröffentlicht
Von
mbl/ü
Mehr erfahren

„Das Problem mit dem Wasser in der Bahnhofsunterführung ist uns bekannt“, versichert die Stadtverwaltung über ihre Pressestelle, erklärt aber auch: „Für diese Unterführung und die zugehörige Entwässerungspumpe ist die Deutsche Bahn (DB) verantwortlich, somit haben wir keinen direkten Zugriff darauf.“ Immerhin ließ es die Verwaltung nicht dabei verwenden, wie manch Bürger oder Passagier meint.

Beschwerden im Mängelmelder

Erster Schritt Kommunikation, zweiter Schritt ohne adäquate Reaktion – Abhilfe. „Da die Pumpe augenscheinlich nicht immer ausreichend funktioniert, haben unsere Stadtwerke regelmäßig Kontakt zur DB aufgenommen und immer wieder das Wasser in der Unterführung abgepumpt.“ Doch Hoffnung naht, sogar schon bald, war Mittwochnachmittag seitens der Stadt zu vernehmen, denn: „Die DB hat nun eine neue Pumpe bestellt, die noch in dieser Woche installiert werden soll.“

Gleich zwei sinnvolle Maßnahmen auf einmal, die pünktlich oder zumindest wie zugesagt funktionieren? Die selbst leidgeprüfte Stadt ergänzt vorsichtig optimistisch: „Wir hoffen, dass nach Einbau der neuen Entwässerungspumpe das Problem nicht mehr auftreten wird.“ Zu Beginn der Woche war noch Waten angesagt. Besonders unangenehm, da auch immer wieder wilder Müll in und an der Unterführung liegt. Sind die Treppen passiert, kann zweierlei lauern: stehendes Wasser und allerlei Unrat, darunter Glasflaschen oder deren Bestandteile. Und wieder einmal steht die Bahnhofsunterführung in Heppenheim unter Wasser. Hat halt gestern Abend geregnet. Glaube jedoch nicht, das (...) irgendwann mal eine Besserung in Sicht ist. Meine Meldungen werden wohl gar nicht erst genommen“, hinterließ Ende Juli zum Beispiel ein Nutzer des Portals Mängelmelder. Regelmäßig schon erhielt Heppenheim Auszeichnungen, dort besonders eifrig hinterher zu sein, und als Saubermacher-Stadt. Zuerst ploppt die Deutschlandkarte bei der Suche auf mängelmelder.de auf. Beim Heranzoomen fällt auf, dass vor allem jeder „Müll“, von schlimmen Funden bis hin zu wachsendem Efeu, gemeldet wird und eben immer wieder, seit Langem, eine geflutete Unterführung. Mehrere Betroffene sprechen von einem enormen Wasserstand.

„Mann muss, um auf die andere Seite zu kommen, durch 30 Zentimeter tiefes Wasser waten. Danke Deutsche Bahn oder Stadt Heppenheim, dass ich heute mit durchgeweichten Schuhen & Socken mit dem Zug zur Arbeit fahren darf.“ Allzu oft sollte das der Stadt und indirekt der Bahn zufolge nicht mehr vorkommen. Idealerweise auch nicht bei anhaltendem Regenwetter.

Nicht mehr Hitze und Trockenheit, sondern eher schiere Wassermassen bewegen aktuell die Verantwortlichen. „Weitere Fälle in dieser Art sind uns nicht bekannt“, erklärt die Stadt zur Frage, ob sich auch an anderen Stellen vergleichbar bedenklich wie an der Bahnhofsunterführung Wasser sammelt. Das an der Unterführung steht, während sogar der kleine Stadtbach für seine Verhältnisse rauscht. Eine bräunliche trübe Masse schiebt sich gen Bahnhof. Die Natur atmet wegen des Regens ein wenig auf, der Mensch schnauft. mbl/ü

Copyright © 2025 Bergsträßer Anzeiger

  • Festspiele Heppenheim
  • Bürgermeisterwahl Heppenheim