Heppenheim. Es bleibt eng im Tierheim: Müsste der Tierschutzverein Heppenheim und Umgebung je seine Existenzberechtigung nachweisen, würde allein die Anzahl der zu versorgenden Schützlinge schon ein deutliches Zeichen setzen. Und wie sich bei der Hauptversammlung im Pfotencafé zeigte, war auch im Berichtsjahr 2023 keine Entwarnung in Sicht.
Aufgenommen wurden 164 Fundtiere (Vorjahr: 157), übereignet 194 Hunde, Katzen, Kleintiere, Reptilien und Vögel (Vorjahr: 124). Zudem kamen durch amtliche Beschlagnahmungen noch 136 Neuankömmlinge, darunter 82 Katzen, hinzu: 86 als „Sozialtiere“ in der Statistik gelistete Vierbeiner mehr als 2022. Gestiegen ist immerhin auch die Vermittlungsquote: 406 Tiere (Vorjahr: 338) haben ihr Heim auf Zeit eintauschen können gegen ein endgültiges Zuhause.
Etliche Wildtiere wurden wieder aufgepäppelt und ausgewildert, eine Herde Schafe ist eingezogen, ein Hundetrainer schult seit Kurzem die Mitarbeiter, die immer öfter mit Problemhunden konfrontiert werden: All das macht deutlich, dass auch die Anforderungen im Arbeitsalltag nicht weniger werden. „Eine dauerhafte Belastung für das Team, trotz personeller Verstärkung“, so die erste Vorsitzende Katrin Hassanin in ihrem Tätigkeitsbericht.
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Die Auszubildenden Alexander Heiß und Robert Quacken haben gerade ihre Zwischenprüfung bestanden und sich gut integriert, ein weiterer Ausbildungsplatz mit Start im Herbst 2024 ist geplant. „Aber das hat natürlich alles seinen Preis“, weiß Schatzmeisterin Angelika Hassanin, die Mitgliedern und Mitarbeitern im Pfotencafé einen zwar durchaus positiven Kassenbericht erstattete.
Doch die in allen Bereichen gestiegenen Kosten müssten zukünftig auf mehrere Schultern verteilt werden, zumal der ebenfalls einstimmig genehmigte Haushaltsplan 2024 weitere dringende Renovierungsprojekte auflistet, nachdem bereits im Vorjahr unter anderem der Hundeplatz neu gestaltet wurde, die Dienstwohnung saniert sowie Dächer erneuert wurden.
Positives zu berichten hatte Antje Kilian für die Jugendgruppe: Hier gibt es wegen großer Nachfrage sogar eine Warteliste für Neueinsteiger. Zweite Vorsitzende Inge Sokoll berichtete über die Besuche von Schulklassen und der Heppenheimer Ferienspielkinder im Tierheim, zudem war sie wieder mit zwei Hunden zu Gast in der Seniorenresidenz Sankt Katharina – ein schöner Brauch seit Jahren, den nur die Corona-Zeit unterbrochen hatte.
Das Sommerfest gibt’s nicht mehr
Über sehr gute Resonanz bei den Tierheimfesten hat sich der Verein gefreut, allerdings wird es hier eine Änderung geben: Das Sommerfest, traditionell im mittlerweile extrem heißen Juli veranstaltet, wird wegfallen. Der Ostermarkt wird, wie schon in diesem Jahr, größer werden, das Herbstfest am 3. Oktober bleibt wie gehabt. Neue Kassenprüferin wird Anke Zieger, und in den erweiterten Vorstand sind zwei langjährige ehrenamtliche Helferinnen, Sandra Lehr und Birgitt Kemmerer-Gotha, als Beisitzerinnen nachgerückt.
Eine besondere Personalie beschloss der Vorstand zudem: Günter Lindemann, seit 1985 zunächst als Schriftführer, später als Schatzmeister lange Jahre im Vorstand aktiv und mittlerweile im Ruhestand bei seiner Familie in der Lausitz, feiert 2024 seine 40-jährige Mitgliedschaft im Verein und erhält die Ehrenmitgliedschaft – eine Ernennung, die ob seiner Verdienste längst überfällig gewesen wäre, so das Gremium abschließend. jn/ü
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