Bildung

Heppenheimer Schüler lernen wie Honigbienen leben und arbeiten

Drittklässler der Schloss-Schule erfahren bei den Bienenstöcken der Sparkassenstiftung Starkenburg einiges über die Insekten

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pam/ü
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Sven Ticks zeigt den Kindern der Schloss-Schule Honigwaben. © Meike Paul/ü

Heppenheim. Wo kommt eigentlich der Honig her und was brauchen Bienchen, um sich wohl zu fühlen? Diese und viele andere wichtige Fragen beantwortete Imker Sven Ticks den Drittklässlern der Schloss-Schule. Sie waren bei der Sparkassenstiftung Starkenburg zu Besuch, um sich dort ein Bild von den fünf Bienenstöcken zu machen, die im vergangenen Jahr im Rahmen eines Nachhaltigkeits-Projektes im Stiftungs-Garten aufgestellt wurden.

Fünf Völker seien hier beheimatet, erläuterte der Stiftungs-Mitarbeiter Sebastian Sax. In drei kleinen Stöcken würden zwischen 20 000 und 30 000 Bienen und in den beiden großen jeweils bis zu 50 000 Tierchen leben.

Alle seien gut durch den Winter gekommen und würden hier in der Umgebung der Merianstraße auch viel Nahrung finden. „Mit unseren Nachbarn gibt es keinerlei Probleme. Im Gegenteil. Sie berichten, dass nun auch bei ihnen mehr blüht und die Pflanzen mehr Früchte tragen“, so Sax.

Sehr wichtige Nutztiere

Von Sven Ticks lernten die Kinder, dass die Bienen genau dafür wichtig seien. Da sie bei ihrer Nahrungsaufnahme von Nektar Pollen von Blüte zu Blüte tragen und somit für die Fortpflanzung zahlreicher Blüten- und Nutzpflanzen sorgen, gelten sie nach Schweinen und Rindern als drittwichtigste Nutztiere. Bienen sind somit für eine ökologisch ausgewogene Artenvielfalt, also die Bio-Diversität, ebenso verantwortlich wie für ertragreiche Ernten. Tatsächlich würden sie bis zu 80 Prozent der Wild- und Nutzpflanzen bestäuben. Lediglich 20 Prozent der übrigen Bestäubungsarbeit werde von Schmetterlingen, Hummeln und anderen Insekten übernommen.

Sven Ticks arbeitet bei der Firma Beefuture, die die Bienenstöcke betreut. Beefuture wendet sich mit seinen Anliegen speziell an Unternehmen, die einen Bienenstock oder mehrere Bienenstöcke adoptieren können. Das Aufstellen auf dem jeweiligen Firmengelände mit personalisiertem Firmenlogo und die professionelle Betreuung übernehmen erfahrene Imker.

Auch in Viernheim hat die Sparkassenstiftung kleine, summende Arbeiterinnen im Einsatz. Insgesamt wurden somit zehn Stöcke aufgestellt, die etwa 150 Kilogramm Honig liefern. „Einen Großteil davon haben wir den Tafeln in Rimbach und Viernheim sowie der Suppenküche Heppenheim zur Verfügung gestellt“, erklärt Sax.

Schon 2020 hatte die Sparkasse damit begonnen, mit einem Bienenprojekt die Menschen in ihrem Einzugsgebiet für dieses Thema zu sensibilisieren. Kindergärten im Geschäftsbereich wurden nämlich mit einem Bienenkoffer ausgestattet. Jetzt war die Grundschule daran.

Schulkinder sensibilisieren

Die Schützlinge der Klassenlehrerinnen Karina Fritz und Linda Grimm erfuhren viel über die Insekten. In beiden dritten Klassen stünde die Biene zwar aktuell nicht auf dem Lehrplan, da man aber ökologische Schwerpunkte setze, würde es immer passen, so Grimm. Für den Pausenhof habe man auch schon Nisthilfen für Wildbienen aus Ton gefertigt. „Wir wollen in der Schule alles dafür tun, die Kinder für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren“, so die Lehrerin.

Bei der Sparkassenstiftung freut man sich nun auch auf wärmere Temperaturen. Denn aktuell sei es den Insekten noch etwas zu frisch. Nur vereinzelt kommen sie aus den Stöcken. Das große Summen aber bleibt bisher noch aus.

Auf der Anlage warten Obstbäume und Sträucher auf den Bienen-Einsatz. „Wir haben Apfel, Birnen und Mandelblüten. Außerdem Johannisbeeren“, sagt Sebastian Sax. Auch hier gehe man von größerem Ertrag aus. pam/ü

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