Kampagne 2022/23

Heppenheimer Fastnacht von Frauen für Frauen

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fran/ü
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Mit Büttenreden, närrischen Liedern und Gruppenbeiträgen nehmen die Heppenheimer Frauenfastnachterinnen das „Gossini“ in Beschlag. © Frauenbund

Heppenheim. „Endlich geht’s wieder los“, lautet der Tenor der Sitzungspräsidentinnen der Heppenheimer Frauenfastnacht, Dagmar Banaschik und Petra Fischer. „Nach zwei Jahren Pause freuen wir uns, auf die Bühne des Gossini zurückkehren zu können“, teilt das Duo mit. Geplant sind in diesem Jahr vier Sitzungen, vor Corona waren es noch jeweils fünf Sitzungen pro Jahr gewesen. Vorsicht sei hier jedoch die Mutter der Porzellankiste, erklärt Dagmar Banaschik. Man müsse schließlich erst einmal abwarten, „wie groß das Interesse nach der langen Zwangspause“ überhaupt sei. Ihren Re-Start auf der Bühne feiern die närrischen Frauen am Donnerstag, 9. Februar. Und auch am Freitag, 10. Februar, Montag, 13. Februar und Dienstag, 14. Februar werde das „Gossini“ am Graben „von den Frauen in Beschlag genommen“, kündigt das Präsidentinnenduo an. Beginn ist jeweils um 19.31 Uhr.

Geteilt wird die Vorfreude auch von den Aktiven vor und hinter der Bühne, die der Frauenfastnacht nahezu geschlossen auch während der Pandemie-bedingten Pause die Treue gehalten haben.

„Alle sind voll motiviert“, loben Banaschik und Fischer die Schar ihrer Mitstreiterinnen. Zum Programm selbst wollen die Präsidentinnen nicht allzu viel verraten. „Frau“ dürfe jedoch gespannt sein, „was sich die Fastnachterinnen nach zwei Jahren Abstinenz so alles ausgedacht haben“.

Spaß haben und lachen, laute das Motto, heißt es weiter. Aussagefreudiger zeigt sich das Duo beim Rückblick auf die wohl längste Vorbereitungsphase einer Kampagne seit Menschengedenken. „Lange waren wir alle ruhig und entspannt. Letztes Jahr im Sommer haben wir aber fast geschlossen gemerkt: Es fehlt was“, berichtet Banaschik. Nach einer kurzen Pause fügt sie hinzu: „die Fastnacht.“ Bemerkbar habe sich das gleich in mehrfacher Hinsicht gemacht: „Es fing wieder an zu kribbeln, und der eine oder andere Ohrwurm ließ einen nicht mehr los. Ruckzuck kam Idee um Idee aufs Papier und die Sitzungen nahmen Gestalt an.“ Fastnacht von Frauen für Frauen.

Das ist seit mehr als 70 Jahren das Besondere an den Sitzungen des Katholischen Frauenbunds. Und so bleibt die Frauenfastnacht auch in diesem Jahr weitgehend den Frauen vorbehalten. Denn nur einigen wenigen Männern gewähren die Damen die Möglichkeit, das „närrische Spektakel“ im Saal mitzuerleben. Lediglich die Büttenschieber, Musiker sowie Tontechniker werden für Hand- und Spanndienste auf der Bühne zugelassen.

Tickets am 20. Januar erhältlich

Der Kartenverkauf für die vier Sitzungen findet am Freitag, 20. Januar, ab 14 Uhr im Marienhaus statt. Um die Wartezeit zu verkürzen, bietet der Frauenbund bereits ab 13 Uhr Kaffee, Kuchen und Mineralwasser im großen Saal des Gemeindezentrums an.

Zwischen 13 und 14 Uhr werden Nummern in der Reihenfolge des Ankommens an Mitglieder und Nichtmitglieder des Frauenbunds vergeben. Der Kartenverkauf – ein Ticket kostet 15 Euro – für Mitgliedsfrauen beginnt unmittelbar im Anschluss, Nichtmitglieder müssen sich noch eine Stunde länger gedulden. Neben dem Wunschtermin sollten die Frauen auch einen Ausweichtermin parat haben, so die Empfehlung: „Denn wir können leider nicht garantieren, dass Karten für jeden Wunschtermin verfügbar sind.“ Restkarten gibt es nach dem 20. Januar wieder bei Raumausstattung Fischer in der Heppenheimer Fußgängerzone. fran/ü

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