Innenstadt - Von Montag an können Autofahrer auf den städtischen Parkflächen ihre Parkgebühren bequem per Smartphone bezahlen

"Handyparken" in Heppenheim: Die Kleingeldsuche hat ein Ende

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fran
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Um das Bezahlen mit dem Smartphone zu ermöglichen, wurden die Parkscheinautomaten in Heppenheim umgerüstet. Automatennummer und Infos zu den Anbietern finden Autofahrer inzwischen an jedem Automaten. © Frank

Heppenheim. Wer sein Auto in den vergangenen Tagen auf dem Parkhof oder am Graben abgestellt und anschließend einen Parkschein am Automaten gezogen hat, dürfte die neuen Aufkleber auf den Automaten bereits bemerkt haben: „Bezahlen Sie Ihre Parkgebühren künftig digital“, ist darauf zu lesen, ebenso die Schlagworte „Parken per App“ und „Handyparken“.

Weiter unschwer zu erkennen sind die Logos einiger Apps, welche die zuweilen lästige Kleingeldsuche am Automaten schon ab Montag, 22. März, ablösen sollen. Denn ab dann können Autofahrer ihre Parkgebühren bequem per Mobiltelefon zahlen, berichtet Uta Nack-Domesle von der städtischen Pressestelle. Hierfür seien sämtliche Automaten umgerüstet worden, fügt Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) hinzu. „Für dieses Angebot kooperiert die Stadt mit Smartparking, einer Initiative für digitale Parkraumbewirtschaftung“, führt die Pressesprecherin aus. Als „Handyparken“-Anbieter stehen demnach ab Montag „EasyPark“, „Park Now“, „Mobilet“, „Yellowbrick/Flowbird“, „Paybyphone“, „Parkster“ und „Parco“ zur Auswahl. Und wer dennoch weiter auf die guten alten Münzen vertrauen möchte, dem versichert Nack-Domesle: „Die Parkscheinautomaten bleiben natürlich parallel in Betrieb.“ Gleiches gilt auch für die beliebte „Brötchentaste“, die ein kostenfreies Kurzparken auf den städtischen Parkflächen ermöglicht.

Recht schnell hat die Verwaltung also ein schon länger geplantes Vorhaben in die Tat umgesetzt. Denn erst im November des vergangenen Jahres hatte Burelbach von „einem sehr interessanten Gespräch“ mit besagter Initiative berichtet. Und inzwischen wurden „Nägel mit Köpfen“ gemacht. „Smartparking“ kooperiert bereits nach eigenen Angaben mit mehr als 180 Städten und Gemeinden, Geschäftsführer ist der ehemalige Erste Bürgermeister der Hansestadt Hamburg, Ole von Beust.

Den Parkvorgang startet der Autofahrer laut Mitteilung der Initiative per App, Anruf oder auch per SMS. Seine Parkzeit kann er ganz nach Bedarf stoppen oder verlängern. „So entfallen Überzahlung und auch Verwarngelder wegen abgelaufener Tickets. Für diesen Komfort addieren die Anbieter unterschiedliche Zuschläge auf die kommunale Parkgebühr“, heißt es in einer Mitteilung zur Kooperation mit der Stadt Münster in Westfalen. Bürgermeister Burelbach hatte überdies schon im November einen weiteren Vorteil erkannt: „Diese Lösung würde es ermöglichen, dass man keine Schrankenlösung an den Parkplätzen benötigt.“

Bleibt die Frage nach der Kontrolle. Hierzu heißt es von Smartparking und Stadtverwaltung: „Ob ein Auto ein digitales Ticket hat, erkennen die Mitarbeiter des Ordnungsamts am Kennzeichen, das sie mit einem zentralen Online-System abgleichen.“

Immens wichtig für ein funktionierendes digitales Bezahlsystem sind laut Uta Nack-Domesle die Nummern der Parkscheinautomaten. „Die Nummer des jeweils nächstliegenden Parkscheinautomaten wird durch die Apps per GPS angezeigt, sobald die App aktiviert wird. Wer das nicht möchte, kann stattdessen die Automatennummer eingeben, die auf der Vorderseite der Parkscheinautomaten auf den bereits erwähnten Aufklebern zu finden ist“, teilt die städtische Pressesprecherin mit.

Die Angabe der Automatennummer sei zwingend, „da es innerhalb der Stadt verschiedene Parkzonen mit verschiedener Gebührenstruktur gibt.“

Weitere Informationen der verschiedenen Dienstleister für die ersten Schritte zum Handyparken befinden sich seitlich am Parkscheinautomaten. fran

Smartparking-Städte

In mehr als 180 Kommunen lassen sich Tickets mit dem Smartphone lösen, zum Beispiel in Mannheim, Worms, Wiesbaden, Frankfurt oder Dieburg. Eine Auflistung aller „Smartparking-Städte“ gibt es im Internet unter www.smartparking.de.

Die Initiative selbst gibt es seit Herbst 2015. Sie unterstützt Städte und Gemeinden bei der Einführung von effizienten und bürgernahen Lösungen für das bargeldlose Bezahlen von Parkgebühren.

Auf der wettbewerbsübergreifenden Plattform finden sich eine Vielzahl der in Deutschland zertifizierten Anbieter.

Weitere Infos gibt es auch bei den Anbietern unter www.easypark.de, www.park-now.com, www.mobilet.de, www.yellowbrick.de, www.paybyphone-parken.de, www.parkster.com, www.parco-app.de.

Die Anbieter unterscheiden sich laut Stadtverwaltung in Verbreitung, Preis und Technik. fran

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