Dekoration

„Horror-Haus“ in Hambach lädt an Halloween zum Gruseln ein

Bereits seit einigen Jahren dekoriert Stefan Seib sein Haus im Stadtteil Hambach mit allerlei Gruselfiguren. Was der Halloween-Fan für dieses Jahr geplant hat.

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Stefan Seib hat sein Haus in Hambach für Halloween wieder gruselig hergerichtet. © Dagmar Jährling

Heppenheim. Skelettierte Unterarme ragen aus der Erde, haarige Spinnen kriechen den Treppenlauf hinauf und eine dämonische Fratze grinst finster vom Balkon auf Passanten hinab. Wer am Haus vor Stefan Seib im Heppenheimer Stadtteil Hambach vorbei läuft, sollte besser nicht schreckhaft sein. Pünktlich zu Halloween tummeln sich allerlei Gruselgestalten im Vorgarten und an der Hausfassade – und das ist erst der Anfang, in den kommenden Tagen werden es noch mehr.

Vor rund acht Jahren hat Stefan Seib damit begonnen, das Haus gruselig zu dekorieren. „Anfangs war ich der einzige in der Gegend, der zumindest ein bisschen dekoriert hat, und irgendwann hat sich das zu einem Selbstläufer entwickelt“, meint der Heppenheimer mit einem Schmunzeln.

Gruselkabinett mit Skeletten

Die Totenköpfe und Kürbisse wanderten von Jahr zu Jahr von der Eingangstür immer weiter in den Vorgarten hinein, mittlerweile ist das komplette Grundstück von diversen Gruselgestalten bevölkert. Bemalte Schilder warnen vor Untoten, am Gartenzaun baumeln Grabsteine. „Vor zwei Jahren habe ich dann auch noch mit Licht- und Ton-Effekten angefangen“, erzählt Seib.

Inspiration holt Seib sich im Internet, etwa über Foren in den Sozialen Medien. „Was da teilweise abgeht, ist der Wahnsinn, dagegen bin ich richtig harmlos“, sagt Seib mit Blick auf Extrem-Dekorateure aus den USA, wo schon mal ganze Halloween-Tunnel für die Nachbarskinder errichtet werden. Aus dem Internet bezieht er auch einen Großteil seines Gruselkabinetts, zu dem neben zahlreichen Skeletten auch gehässig lachende Hexenfiguren und ein tanzender Werwolf gehören.

Kein ganz günstiges Unterfangen, wie Seib zugeben muss: Jährlich lässt der Hambacher sich sein Hobby zwischen ein- und zweitausend Euro kosten. Hinzu kommen die Arbeitsstunden, die in den Aufbau und die Kreation neuer Schockeffekte fließen. „Ich versuche, jedes Jahr einen neuen Höhepunkt für die Kinder zu schaffen“, sagt Seib. Letztes Jahr zu Halloween fertigte er in Handarbeit eine riesenhafte Spinne mit fast vier Metern Breite an, auf der die mutigsten Kinder sogar Platz nehmen durften.

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Das diesjährige Herzstück seiner Kollektion hat Seib noch nicht enthüllt, dafür müssen die Schaulustigen noch bis zum 31. Oktober warten. „Dann ist der Überraschungseffekt größer“, sagt Seib. Kurz vor dem Halloween-Abend will er dann auch die Licht- und Soundeffekte installieren, die das Haus in gespenstische Schatten tauchen und bereits vom Ende der Straße her hörbar machen. Gebastelt werden die aufwendigen Figuren in der heimischen Werkstatt hinter dem Haus.

Die handwerklichen Fähigkeiten hat sich der Automechaniker von seinem Vater abgeschaut, der als gelernter Schreiner tätig war. Seit Januar baut und tüftelt Stefan Seib bereits an seinem neusten Schreckensgespenst, das hoffentlich einigen Kindern einen Schauer über den Rücken jagen wird. Denn genau für diese Zielgruppe veranstaltet Seib Jahr für Jahr das furchteinflößende Spektakel: „Für mich ist es das Schönste, wenn die Kinder mit strahlenden Augen bei uns klingeln, genau dafür machen wir das.“ Mittlerweile hat sich in Hambach herumgesprochen, dass es in der Straße Am Schafhaus in der gruseligsten Nacht des Jahres etwas zu holen – und vor allem zu gucken – gibt.

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Rund 80 Kinder haben im vergangenen Jahr bei ihm „Süßes oder Saures“ eingefordert, schätzt Seib. „Für viele Eltern ist es inzwischen ein Muss, mit ihren Kindern bei uns vorbei zu schauen“, meint der Heppenheimer. Seib ist sich bewusst, dass seine Gruselgestalten gerade auf kleinere Kinder mitunter sehr furchteinflößend wirken können. Deswegen achtet er immer darauf, dass seine Gestalten nicht zu gruselig werden: „Die Deko bleibt kinderfreundlich, Kunstblut oder andere brutale Darstellungen findet man bei uns auf keinen Fall.“

Inzwischen hat Seib auch schon seine Nachbarn mit seiner Begeisterung angesteckt – und für die diesjährige Deko-Aktion sogar mit ins Boot geholt: Im Vorgarten nebenan erschreckt bald eine riesige schwarze Katze die Passanten. Wer sich an Halloween bis zur Tür vorwagt, wird von einer verkleideten Familie Seib in Empfang genommen.

Dieses Jahr hat sich der Heppenheimer zusätzlich zur Dekoration noch eine besondere Überraschung für die kleinen Gäste überlegt: Neben Süßigkeiten erhält jedes Kind auch ein Los, mit dem sich kleine Preise gewinnen lassen. Eintritt verlangt der Heppenheimer übrigens nicht – obwohl er mittlerweile überlegt, sich eine kleine Spendenkasse zuzulegen. les/ü

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