Heppenheim. Der Trend zum Homeoffice, der sich auch nach der Coronazeit fortsetzt, hat Lücken in der Versorgung mit schnellem Internet unerbittlich zum Vorschein gebracht.
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Besonders machte sich das während der Pandemie bemerkbar: Während die Eltern in der Videokonferenz mit den Kollegen waren, froren mitunter die Verbindungen der Kinder mit der Schule ein oder umgekehrt. Doch auch in der Freizeit benötigen Streaming und Videospiele immer größere Datenvolumen.
Stabilere Datenübertragung
Abhilfe wollen diverse Telekommunikationsunternehmen schaffen, indem sie Glasfaser bis ins Haus legen, dafür steht die Abkürzung FTTH (Fiber To The Home).
Damit soll die Datenübertragung deutlich stabiler und vor allem schneller funktionieren, als mit Kupferkabeln. Schon heute sind so Download-Geschwindigkeiten bis zu einem Gigabit pro Sekunde, also 1000 Megabit, möglich. Der Markt an der Bergstraße ist unübersichtlich, weil mehrere Anbieter sich um Kunden bemühen.
Aktuell wirbt die Deutsche Telekom mit dem Versprechen, bereits im nächsten Jahr Geschwindigkeiten bis ein Gigabit pro Sekunde nach Heppenheim zu bringen.
Hinter den Kulissen liefen „die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren, damit der Ausbau wie geplant im Jahr 2024 starten kann“, schreibt die Telekom. Ab Anfang April 2024 könnte das jeweilige Gebäude „in Abstimmung mit dem Eigentümer an das Glasfaser-Netz angeschlossen“ werden.
Bestellungen bereits möglich
Bis Ende September 2024 werde eine Glasfaser-Dose „je Wohn- und Geschäftseinheit installiert, für die eine Bestellung vorliegt“. Nach Montage der Dose könne „der Glasfaser-Anschluss eingerichtet und ein Glasfaser-Modem oder ein glasfaser-fähiger Router angeschlossen werden“. Für diesen letzten Schritt gibt es auf der Werbe-Homepage aber keine Zeitangabe.
Bereits jetzt seien Bestellungen des Glasfasertarifs möglich. Wer dies jetzt tue, für den sei der Anschluss der Immobilie an Glasfaser kostenlos, wirbt die Telekom.
Der Anschluss werde von GlasfaserPlus vorgenommen, einem Joint Venture der Deutschen Telekom und dem IFM Global Infrastructure Fund. Ziel sei es, bis 2028 rund vier Millionen Glasfaseranschlüsse im ländlichen Raum sowie klein- und mittelstädtischen Regionen Deutschlands zu verlegen. Die GlasfaserPlus stelle ihr Netz allen interessierten Telekommunikationsanbietern zur Verfügung, derzeit werde darüber verhandelt.
Im Rathaus sind die Aktivitäten der Telekom bekannt. Auch die GGEW, mit der die Stadt kooperiere, sei an dem Thema dran, sagt Erste Stadträtin Christine Bender (SPD). „Wir freuen uns über den Glasfaserausbau“, sagt Bender. Unabhängig von Vereinbarungen könnten auch andere Unternehmen aktiv werden.
Die Stadtteile sind nicht markiert
Laut einer im Internet abrufbaren Landkarte, auf der die Telekom ihre Netzabdeckung angibt, ist ein Glasfaserausbau für große Teile von Innenstadt, Altstadt, Nordstadt und Weststadt in Heppenheim vorgesehen.
Die Stadtteile sind dort allerdings nicht markiert. Die Stadtteile wiederum wurden seit 2011 mithilfe des von zehn Kommunen getragenen Eigenbetriebs „IKbit – Interkommunales Breitbandnetz“ an schnelles Internet angeschlossen. Die Federführung lag bei Fürth.
Im vergangenen Jahr wurde das Netz der Kommunen an die Entega Medianet GmbH verkauft, die bereits vorher Partner war. Die Entega beabsichtigt nun ebenfalls, Glasfaser bis ins Haus zu legen.
Bis spätestens 2030 solle in Kombination des Ausbaus privatwirtschaftlicher Telekommunikationsunternehmen sowie Bundes- und Landesfördermitteln der Vollausbau zu einem flächendeckenden Glasfasernetz bis in die Häuser erreicht werden. mam/ü
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