Heppenheim. Es klopft, brummt und rüttelt derzeit an vielen Ecken der Heppenheimer Kernstadt: Seit rund einem halben Jahr lässt die Telekom im Auftrag des Unternehmens GlasfaserPlus neue Leitungen für das schnelle Internet verlegen. Das Ziel: Rund 10.000 Haushalte sollen bis spätestens Anfang 2027 an die digitale Zukunft angeschlossen werden – mit stabilen Bandbreiten von bis zu 1 Gigabit pro Sekunde.
Doch so verheißungsvoll das Ziel ist, so präsent sind auch die Baustellen. Tiefbaukolonnen rücken seit Monaten durch die Straßen, öffnen Asphalt, legen Leerrohre und schließen Gräben. Wer durch die Innenstadt fährt oder zu Fuß unterwegs ist, kommt an den provisorisch mit Stahlplatten abgedeckten Gräben kaum vorbei.
15 Kilometer Leitungen sind verlegt, 65 Kilometer folgen noch
Viele Anwohner nehmen die Einschränkungen mit Verständnis hin, andere mit wachsender (Un)Geduld. „Die Baustellen wandern ja ständig – aber immerhin sieht man, dass was passiert“, sagt eine Heppenheimerin. Für sie sei vor allem wichtig, dass die Arbeiten schnell abgeschlossen werden. Von Seiten der Stadt heißt es, man stehe in regelmäßigem Austausch mit der Telekom und der ausführenden Baufirma.
„Die Telekom ist in der Kernstadt mit mehreren Kolonnen im Einsatz, der Ablauf wird eng mit der Stadt abgestimmt“, erklärt Annekatrin Gräber von der Stadt Heppenheim. „Für Fragen zum aktuellen Stand ist die Telekom der direkte Ansprechpartner, da sie das Projekt im Auftrag von GlasfaserPlus umsetzt.“ Die Stadt selbst habe die notwendigen verkehrsrechtlichen Genehmigungen erteilt und achte darauf, dass Zufahrten zu Grundstücken nach Möglichkeit gewährleistet bleiben.
Laut Telekom verläuft der Ausbau insgesamt planmäßig. „In Heppenheim handelt es sich um einen eigenwirtschaftlichen Ausbau der GlasfaserPlus“, erläutert Julia della Peruta, Unternehmenssprecherin der Deutschen Telekom. „Seit dem Ausbaustart im April 2025 haben wir bereits erste große Anschlussbereiche realisiert, so dass zahlreiche Kunden schon über das Glasfasernetz surfen können.“
Insgesamt sollen rund 80 Kilometer Leitungen unter Heppenheims Straßen verlegt werden – etwa 65 Kilometer Tiefbaustrecke liegen laut Telekom noch vor den Teams. Das ehrgeizige Ziel: Bis Ende 2026 oder Anfang 2027 soll das Netz in der Kernstadt vollständig ausgebaut sein. Danach könnten auch andere Anbieter wie Vodafone oder 1&1 die Anschlüsse pachten und eigene Tarife anbieten.
Wer sich jetzt für Glasfaser entscheidet, profitiert: Noch während der Ausbauphase ist der Hausanschluss kostenlos, sofern gleichzeitig ein Glasfaser-Tarif gebucht wird. „Ein solcher Anschluss kann online, im örtlichen Telefonladen in der Lehrstraße oder in den Telekom-Shops in Bensheim und Viernheim beauftragt werden“, sagt della Peruta. Auch Vertriebsmitarbeiter seien in den Stadtteilen unterwegs, um direkt vor Ort zu beraten.
Wie in anderen Städten gilt auch in Heppenheim: Jede Straße bringt eigene Herausforderungen mit sich. Untergrund, Leitungsdichte und Verkehrsführung müssen sorgfältig geplant werden. Die Telekom betont, man bemühe sich, Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten. „Unsere Teams arbeiten mit Rücksicht auf die Anwohner. Gräben werden meist noch am selben Tag wieder verschlossen“, so della Peruta. Die Zusammenarbeit mit der Stadt laufe laut Telekom „wertschätzend und kooperativ“. Regelmäßige Treffen mit Verwaltung und Bauunternehmen sollen dafür sorgen, dass alle Beteiligten den Überblick behalten – und die Bürger rechtzeitig über neue Bauabschnitte informiert werden.
Für die Stadtteile gibt es noch keine Zeitpläne
Und wie sieht es in den Stadtteilen außerhalb der Kernstadt aus? Dazu kann die Stadt Heppenheim derzeit noch keine konkreten Angaben machen. „Der Ausbau konzentriert sich aktuell auf die Kernstadt“, heißt es auf der Website. „Für die weiteren Ortsteile liegen derzeit keine detaillierten Zeitpläne vor.“
Trotz offener Gehwege und manch gesperrter Zufahrt überwiegt in der Stadt die Zuversicht. Denn wenn die Kabel einmal liegen, wird Heppenheim an die digitale Zukunft angeschlossen sein – und zwar dauerhaft. „Die Stimmung in der Bevölkerung empfinden wir insgesamt als positiv“, fasst della Peruta zusammen. „Viele Bürger freuen sich über die Chance, endlich Glasfaser zu bekommen.“ pam/ü
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