Verkehrssicherheit

Für Heppenheimer Fünftklässler gab es eine Bus-Schulung

Den Schülern des Starkenburg-Gymnasiums wurde das richtige Verhalten vor, während und nach der Busfahrt vermittelt.

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dj/ü
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Die Fünftklässler steigen unter Beobachtung durch (von links) Andreas Klemmer (Teamleiter DB Regio Bus Mitte), Landrat Christian Engelhardt, Schulleiterin Katja Eicke und Physiklehrer Stephan Endres in den Bus. © Dagmar Jährling

Heppenheim. Sicherheit ist ein zentrales Thema im öffentlichen Nahverkehr. Der Kreis Bergstraße hat die Bergsträßer Schulen daher auch in diesem Jahr wieder eingeladen, eine „Bus-Schule“ für die Schüler der ersten und der fünften Klassen durchzuführen. Ziel dieser Schulungen ist es, den Kindern altersgerecht und praxisnah zu vermitteln, wie sie sich vor, während und nach der Busfahrt respektvoll, richtig und sicher verhalten.

Auch am Starkenburg-Gymnasium in Heppenheim fand eine dieser Bus-Schulungen statt. Tatsächlich führe das Gymnasium seit fast 15 Jahren jedes Jahr eine Schulung für die Fünftklässler durch, die mit dem Bus zur Schule kommen, sagte Physiklehrer Stephan Endres, der für die Verkehrssicherheit an der Schule zuständig ist.

Dieses Mal ging es mit Busfahrer Andreas Klemmer, Teamleiter der in Heppenheim zuständigen Verkehrsgesellschaft „DB Regio Bus Mitte“, sowie zusätzlich mit Ann-Kathrin Schneider-Kurrle und Gudula Göck von der Kreisabteilung „Öffentlicher Personennahverkehr und Mobilität“ auf Bustour. Auch Landrat Christian Engelhardt begleitete die Schüler ein Stück.

Kinder lernten, was es mit dem Notfallhammer auf sich hat

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde auf dem Schulhof lernten die Fünftklässler das geordnete Einsteigen in den Bus ohne zu drängeln. Davor müssten aussteigende Fahrgäste erst rausgelassen werden. Sonst komme es zum Stau und damit zu Verspätungen.

Bei der Schulungsfahrt hatten die Kinder ihre Schulranzen und Taschen nicht dabei. Doch dass diese auf keinen Fall auf den Sitz gehören, sagte ihnen Andreas Klemmer schon während der Vorstellungsrunde auf dem Schulhof. Auch auf dem Rücken sollten sie während des Sitzens nicht getragen werden, sondern zwischen den Füßen abgestellt werden.

Erst einmal im Bus lernten die Fünftklässler, dass so ein Bus zwar große Außenspiegel hat, aber trotzdem auch tote Winkel, in denen Menschen und vorbeifahrende Fahrzeuge nicht zu sehen sind. Was es mit dem Hämmerchen auf sich hat, erfuhren die Kinder ebenfalls. Es handelt sich um einen Notfallhammer, der zum Einschlagen bestimmter markierter Fenster genutzt werden kann, falls es beispielsweise zu einem Stromausfall im Bus kommt und die Türen vom Busfahrer nicht geöffnet werden können.

Zum Schluss der kleinen Rundreise durch Heppenheim durften die Kinder auf dem Fahrersitz Platz nehmen und konnten so die Ausmaße des riesigen Lenkrads nicht nur visuell, sondern auch physisch wahrnehmen.

Bei der Vorstellungsrunde zuvor stellte sich Teamleiter Klemmer den Kindern vor und erklärte ihnen, dass er die Heppenheimer Busfahrer koordiniere. Unter den Schülern waren längst nicht nur Kinder aus Heppenheim und den Ortsteilen. Einige kommen mit dem Bus aus Lorsch, Mörlenbach und Lampertheim an das Gymnasium an der Gerhardt-Hauptmann-Straße und erleben auf ihrer Fahrt auch so einiges.

„Einmal hat der Busfahrer vergessen, an der Schule zu halten, und uns dann am Bahnhof aussteigen lassen“, erklärte ein Mädchen. Die Schüler hätten die Strecke vom Bahnhof zur Schule zu Fuß zurücklegen müssen. „Ich hoffe, dass so eine Vorbeifahrt nicht wieder passiert. Ihr seid schließlich unser Hab und Gut“, sagte Klemmer.

Ein anderes Mädchen habe erlebt, wie ein anderer Schüler über ihren Rücken ausstieg, weil sie sich gerade nach ihrem Schulranzen gebückt hatte. „Ihr seid uns als Kinder extrem wichtig. Deswegen machen wir diese Bus-Schulungen im Kreis“, sagte der Landrat. dj/ü

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