Heppenheim. Wer derzeit durch die Landschaft streift, sieht ganz viel Wasser. Wasser, das Seen und Teiche randvoll und viele Weg unpassierbar macht, aber auch Wiesen flutet. So ähnlich dürfte es in Heppenheim in Herbst und Frühling gewesen sein, bevor die vielen Gräben zur Entwässerung der westlich gelegenen Stadtteile gezogen wurden.
Allzu lange dürfte dieser Zustand aber nicht mehr anhalten, und deshalb besteht berechtigte Hoffnung, dass die Kreisstädter im Sommer über zwei neue Möglichkeiten der Freizeitgestaltung verfügen werden: den früheren Vogelpark, der ohne Vögel, aber mit neuem Konzept Publikum anziehen soll, und eine Hundewiese, die auf dem ehemaligen Gelände des Ziegenzuchtvereins entsteht.
Der Zaun muss noch versetzt werden
Beide Projekte, so Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) auf Nachfrage, sind weit gediehen und warten eigentlich nur noch darauf, dass Restarbeiten erledigt werden können. Das gilt vor allem für die Hundewiese: Hier wird der Bauhof, sobald das Erdreich trocken ist, wie geplant mit der noch ausstehenden Versetzung des Zauns beginnen.
Sobald der nach hinten Richtung Bahnlinie gewandert ist, steht der Nutzung nichts mehr im Wege. Die Infrastruktur stehe jedenfalls: Der Zaun, ein Türchen und die Sicherheitsschleuse, damit sich die frei laufenden Hunde nicht davonstehlen können, sobald jemand die Türe öffnet.
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Dass es künftig eine Möglichkeit für Hundebesitzer gibt, ihre Vierbeiner konfliktfrei herumtollen zu lassen, geht im Ansatz auf einen Antrag der FDP zurück, die sich im Sommer 2018 erstmals für dieses Projekt eingesetzt, im Stadtparlament jedoch keine Mehrheit zusammen bekommen hatte.
Viel Platz zum Herumtoben soll es geben
Als sich 2020 auf dem 12.000 Quadratmeter großen Ziegenzuchtgelände die Möglichkeit ergab, diesen Wunsch umzusetzen, den die Parlamentsmehrheit aus CDU und SPD 2018 noch abgelehnt hatte, präsentierten die Koalitionäre einen eigenen Antrag, den sie mit ihrer Mehrheit 2021 problemlos durchwinken konnten. Als dann noch juristische Probleme beseitigt waren und der Verein die Fläche räumen musste, konnte man an die Umsetzung gehen.
Direkt neben der Hundewiese soll eine ebenfalls umzäunte Multifunktionsfläche zur Verfügung stehen. Hier soll man kicken können, Frisbee spielen, Kinder sollen herumtoben können. Nachbarn im Norden sind die Motorradfreunde Heppenheim, die das ehemalige Vereinsgebäude des Ziegenzuchtvereins übernommen und es in Eigenleistung seit 2022 renoviert haben. Hier kann man an den Stammtischabenden auf ein kühles Getränk vorbeischauen, das Vereinsheim eventuell auch für Feierlichkeiten anmieten.
Ein Unterschlupf für Amphibien
Multifunktionell soll es künftig auch im ehemaligen Vogelpark zugehen. Das Areal wird zweigeteilt: Der nördliche Teil kann von der Bevölkerung als Freizeitfläche genutzt werden.
Der größte Teil des Geländes, das hinter der bereits vorhandenen Schutzhütte beginnt, also da, wo früher die Teichanlagen des Vogelparks lagen, wird dagegen zur Pufferzone zum FFH-Gebiet Hinterer Bruch. Hier betreut der Naturschutzbund (Nabu) Heppenheim seit vielen Jahren bereits naturbelassene Flächen, in denen sich Amphibien wohlfühlen und Schutz vor Bedrohung finden. Der Nabu wird dieses und das neu hinzukommende Gelände sowie die Teiche betreuen.
Grillplätze sollen nicht fehlen
Von der Schutzhütte abgesehen, wurden alle anderen Vogelpark-Gebäude entfernt, deren Fundamente zurückgebaut und die Flächen entsiegelt. Das gesamte Gelände, das sich bei einem Blick von außen inzwischen sehr aufgeräumt präsentiert, wird eingezäunt.
Alle notwendigen Leitungen für Wasser, Abwasser und Strom sind verlegt, die Infrastruktur unter anderem für eine Toilettenanlage steht also bereits zur Verfügung. Deren Fundament ist gegossen, nur die Anlage fehlt noch. Diese, so der Bürgermeister, wird aber nach längerer Wartezeit demnächst geliefert: Ende März, Anfang April soll es soweit sein.
Für Besucher des neuen, am Bruchsee gelegenen Freizeitparks – der dort, wo früher der Sandspielplatz für Kinder war, auch einen neuen Spielplatz für den Nachwuchs erhält – sollen mehrere fest installierte Grillplätze zur Verfügung stehen, und natürlich werden auch Müllbehälter bereitgestellt.
Foodtrucks als Idee
Wie, von wem und wann diese sowie die gesamte Anlage genutzt werden können, muss noch geklärt werden. Darüber hinaus gibt es die Überlegung, „Foodtrucks“ – also „Restaurants auf Rädern“, in denen durchaus auch anspruchsvolle Gerichte, Snacks oder Getränke zubereitet und verkauft werden – hierher einzuladen. Die notwendige Stellfläche wird es jedenfalls geben. jr/ü
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