Tradition

Die Festspiele in Heppenheim gehen in die Jubiläumssaison

Im Jahr 2024 wird der 50. Geburtstag mit einigen Besonderheiten gefeiert. Geplant sind eine Faust-Aufführung im Dom und Wein mit einem Jubiläums-Etikett aus den 70ern.

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Auch die Kirche Sankt Peter, der Dom der Bergstraße, wird in der Jubiläumssaison der Festspiele wieder zur Spielstätte. Darauf freuen sich (v.l.) Andrea Helm (Sparkassenstiftung), Bürgermeister Rainer Burelbach, Festspielintendantin Iris Stromberger und ihr Mann Ingo Stromberger-Schöpp, GGEW-Pressesprecher Dominik Rudolf und Patrick Staub (Bergsträßer Winzer eG). © Jährling

Heppenheim. 2022 begann die gemeinsame Geschichte der Familie Stromberger und den Festspielen Heppenheim. Im kommenden Sommer, der Spielzeit 2024, dürfen Iris Stromberger und Ingo Schöpp-Stromberger nun die 50. Festspiele der Kreisstadt ausrichten. Für das Jubiläumsjahr hat sich jedoch nicht nur die Intendantin etwas Besonderes überlegt. „Wir wollen 50 Jahre Festspiele würdigen“, sagt Iris Stromberger.

1974 gründete Hans Richter die Festspiele, leitete sie bis 1992. So wird es am 16. Juli 2024 (einem Dienstag, drei Tage vor der Festspiel-Premiere von Faust) um 19.30 Uhr im Amtshof eine Hommage von und mit Walter Renneisen an Hans Richter geben. Renneisen hat rund 30 Jahre mit und unter Hans Richter gespielt. „Wer könnte würdiger sein als er?“, so Stromberger. An diesem Abend soll Richter als Mensch, Schauspieler und Intendant beleuchtet werden. „Die Zuschauer sollen auch etwas über ihn erfahren, was man noch nicht so über ihn weiß“, sagt Stromberger.

Bei der Überlegung, welche Stücke für den 50. Geburtstag der Festspiele passend wären, entschied sich Intendantin Stromberger für den Klassiker Faust. Dieser sei nicht nur bereits unter Hans Richter (in der Rolle als Teufel Mephisto) gespielt worden, auch stelle er menschliche und zeitlose Fragen. „Was ist mir meine Leit- und Richtschnur im Leben?“, fragt Stromberger rhetorisch. „Der Teufel wettet mit Gott, dass er den Wissenschaftler Faust auf seinen Weg führen kann. Wetteinsatz ist nichts weniger als dessen Seele“, so beschreibt der Veranstalter TheaterLust das Stück.

Die Tragödie um den Wissenschaftler Heinrich Faust passe nicht nur thematisch zum Dom, außerdem sei dieser eine tolle Kulisse. „Wir brauchen da nicht mehr viel Bühnenbild“, erklärt die Intendantin. Gespielt wird auf einer acht mal vier Meter großen Bretterbühne, „wie zu Goethes Zeit“. Damit alle Gäste im „Dom der Bergstraße“ gut sehen können, haben sich Iris Stromberger und Ingo Schöpp-Stromberger viele Gedanken gemacht. So wurden verschiedene Sichtachsen analysiert und Dummies für Tests in die Kirchenbänke gesetzt.

Eintrittskarten und Premieren

  • Karten für die beiden Haupt-Stücke sowie die übrigen Veranstaltungen im Heppenheimer Festspielsommer 2024 gibt es sowohl online als auch im Heppenheimer Stadthaus beziehungsweise der Tourist Information (Friedrichstraße 21)
  • Telefonisch ist der Anbieter Reservix unter 0761/888 499 99 erreichbar
  • Bereits ab 15 Euro gibt es Karten für die Aufführungen von Faust, diese Plätze haben jedoch eine eingeschränkte Sicht, da sie seitlich zur Bühne liegen. Alle anderen Platzkategorien starten für alle Stücke bei 35 Euro. Eintrittskarten können ab sofort erstanden werden
  • Premiere für die Faust-Aufführungen, die in drei Termin-Blöcke unterteilt sind, ist am 19. Juli (Freitag), „Der nackte Wahlsinn“ startet eine Woche später am 26. Juli (Freitag) im Amtshof. bip/ü/red

Damit nicht ein Kopf des Vordermannes die Sicht versperrt, wird nun nur jeder zweite Platz verkauft. Etwa zwei Stunden wird die Vorstellung insgesamt dauern. „Ich habe am Text geschraubt, so dass es nicht vier Stunden dauert, aber dem Stück nichts an Substanz fehlt“, betont Stromberger.

Im Amtshof wird die Komödie „Der nackte Wahnsinn“ des britischen Dramatikers Michael Frayns aufgeführt. Inszeniert wird das Stück von Theaterregisseurin Caroline Stolz. Im Stück geht es um ein Tourneetheater. Bei der Generalprobe vergessen die Schauspieler ihren Text, Requisiten verschwinden, die Kulissen-Tür klemmt. Doch ein Blick hinter die Bühne zeigt, dass sich eigentlich dort Drama, Komödie und Intrigen abspielen.

Nachdem bei den Festspielen im Sommer 2023 die Bestuhlung im Amtshof im rechten Winkel zur Bühne gestanden hatte, wurde nun auf die Rückmeldung der Gäste eingegangen und die Plätze wieder frontal zur Bühne geplant.

An weiteren Abenden gibt es etwa die „Simon & Garfunkel Revival Band“ (Mi. 17.7.), die ihre Zuschauer in die 70er Jahre zurückversetzen will, Huub Dutch mit dem Stück „Max & Moritz“ (Do. 18.7.) sowie die Matinée „Oper trifft Operette“ (So. 11.8.), bei der Musiker und Sänger aus dem Staatstheater Darmstadt durch den Abend führen.

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Verköstigt wird das Publikum in der kommenden Saison erneut von „Dein Foodwerk“, einem Catering aus Ober-Ursel. Neben Hessischen Tapas sollen auch verschiedene Flammkuchen, Holzfällerbrot und Raclette-Brot angeboten werden. An beiden Spielstätten gibt es barrierefreie Toiletten.

Unterstützt werden die Festspiele von der Sparkassenstiftung Starkenburg, die in Form von Andrea Helm 20.000 Euro bei der Programmvorstellung an Stromberger überreichte. Ebenso sind erneut die Stadt Heppenheim sowie der Bergsträßer Energieversorger GGEW Partner der Festspiele.

Längster Wegbegleiter sind zum 50. Geburtstag wohl die Bergsträßer Winzer. Die Genossenschaft ist seit Anbeginn der Festspiele bereits Kooperationspartner. „Es ist auch für uns ein wichtiges Jubiläum“, sagt Dr. Patrick Staub, Geschäftsführer und Vorsitzender der Genossenschaft. Das wird 2024 mit einem besonderen Wein gefeiert.

Der Jubiläumswein, eine limitierte Sonderfüllung, hat ein Originaletikett aus den 70er Jahren bekommen. Darauf zu sehen ist Alt-Heppenheim mit den Weinbergen, der Starkenburg und dem Amtshof. In der Flasche soll dann ein Grauburgunder stecken, da dieser erfahrungsgemäß sehr beliebt sei. bip/ü

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