Heppenheim. Am Freitagmittag reiht sich in Erbach ein Muldenkipper an den anderen an der Ortsstraße ab dem Ortseingang hinauf in Richtung Mehrzweckhalle und in Richtung dritten Streckenabschnitts, der noch in der Sanierungsphase ist. Am Samstagabend stehen Privatfahrzeuge die gesamte Ortsstraße hinunter weit über das Ortsschild hinaus auf der K 59. Bei den Handballern des SV Erbach ist Derbytime angesagt. Die Spielgemeinschaft aus Lorsch und Einhausen ist zu Gast. Weil der Parkplatz der Mehrzweckhalle seit Februar vorigen Jahres von Hessen Mobil zum Teil für die Baustellenfahrzeuge genutzt wird, reichen die Parkplätze für die Gäste lange nicht aus. Dass die Fahrzeuge auf der Kreisstraße am Feldrand stehen, ist längst ein gewohntes Bild. Ein Vater kommt mit seinem Kleinkind im Arm aus der Dunkelheit der Kreisstraße in den Ort gelaufen.
Bei großen Veranstaltungen ist das Chaos programmiert
Auch die anderen Vereine wie der Judoverein und vor allem auch die Freiwillige Feuerwehr in der Mehrzweckhalle kennen das Problem. Schwierig wird es bei großen Veranstaltungen wie der Fastnachtssitzung des SV Erbach mit mehr als 700 Gästen, der Kerwe oder der Jubiläumsfeier des Gebirgstrachtenvereines Alpenrose im letzten Jahr. Die Freiwillige Feuerwehr feierte ebenfalls 125-jähriges Jubiläum in der Halle. Eigentlich sollte die grundhafte Fahrbahninstandsetzung der Kreisstraße 59 schon im Frühjahr 2025 fertig sein. Die Sanierung fand beziehungsweise findet unter Vollsperrung dreier Streckenabschnitte statt. Als Umgehung müssen die Erbacher über die hügelige Straße Im Vordersberg fahren. Anwohner der Umgehung dürfen seit Anfang letztem Jahr nicht mehr auf der Straße parken, damit der Fahrzeugverkehr auf der teils sehr steilen Straße nicht zum Erliegen kommt.
Die Erbacher hoffen freilich, dass die Straßensanierung bald ein Ende nimmt und alles wieder seinen gewohnten Gang läuft. „Ich bin jedenfalls froh, dass sie bei uns schon durch sind“, sagt eine Anwohnerin des mittleren Streckenabschnitts. Im Schlussspurt kommt jedoch die Nachricht von Hessen Mobil, dass sich die Arbeiten am dritten Streckenabschnitt noch weiter hinauszögerten. Die Bauarbeiten im letzten Abschnitt von Hausnummer 17 bis Hausnummer 40 würden wohl bis Ende November andauern, heißt es in einer Pressemitteilung. Grund für die Verzögerungen seien vor allem die Witterungsverhältnisse der letzten Tage. Bis zum Ende der vergangenen Woche sollte der rund 250 Meter lange Streckenabschnitt asphaltiert werden, was die vielen Muldenkipper in Wartestellung am Freitag erklärte. Der Durchgangsverkehr werde weiterhin über die südlich verlaufende Landesstraße 3120 im Erbacher Tal umgeleitet.
Bleibt es bei Ende November, dann hat die grundhafte Erneuerung des insgesamt 850 Meter langen Streckenabschnitts der Kreisstraße ein Jahr und neun Monate gedauert. Dafür haben die Erbacher im Anschluss eine nagelneue Straße mit zwei Bushaltestellen an der Mehrzweckhalle und einer an der Feldstraße, die barrierefrei ausgestaltet wurden.
Des Weiteren werde der Gehweg im Bereich des Einmündungsbereichs zur Straße „Im Vordersberg“ auf der Westseite verbreitert und weitere Borde teilweise komplett erneuert. Der Ausbau beinhaltete außerdem 150 Meter Stadtstraße, die im Auftrag der Stadt Heppenheim mit saniert wurde. Ebenfalls im Auftrag der Stadt wurden im gesamten Ausbaubereich Kanal- und Trinkwasserleitungen, Hausanschlüsse sowie der talseitige Gehweg erneuert. dj/ü
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