Heppenheim. Als im September 2019 die Bauarbeiten an der Eichendorffschule in Kirschhausen starteten, freute man sich noch über die Grundschulsanierung. Bis zum Herbst 2023 rechnete man mit dem Ende der Bauarbeiten. Doch auch im Mai 2024 ist die Baustelle mit ihren Gerüsten, Bauzäunen und Containern noch deutlich zu sehen. Bis zur Fertigstellung werden noch einige Monate vergehen.
Im März 2022 bezogen die Schüler ihr von Grund auf saniertes Schulgebäude wieder. Der größte Streitpunkt war damals wohl die neue, grünlich-türkise Farbe des Gebäudes. Noch immer gingen die Beteiligten und die Planer der Baumaßnahme davon aus, dass 2023 alle Arbeiten abgeschlossen sein würden. Welches Drama der Umbau noch für die Kinder der Grundschule bedeuten würde, war zu diesem Zeitpunkt nicht abzusehen. Einige Kinder haben in ihrer Grundschulzeit nur eine Baustelle erlebt. Nach jetzigem Stand, Anfang Mai 2024, rechnet der Kreis Bergstraße mit der kompletten Fertigstellung im Herbst 2025. Rund anderthalb Jahren also, in denen noch einiges passieren soll. „Der Umzug der Verwaltung sowie der Betreuung in das neue Gebäude ist für die Herbstferien vorgesehen“, so Kreissprecher Alexander Pfaehler auf Anfrage dieser Zeitung. Sprich: Ende Oktober. Dann könne die Interimsmodulanlage zurückgebaut werden. „Die Aula mit Hausmeisterhaus wird derzeit durch die Betreuung genutzt und kann dementsprechend erst nach dem Umzug abgebrochen werden.“ Dann soll es beim Außengelände und dem Schulhof weitergehen. Eine Sanierung der Schule, die bis etwa 1969 errichtet wurde, war aus energetischen, brandschutztechnischen, aber auch funktionalen und pädagogischen Gründen nötig. Das betrifft neben dem Schulgebäude selbst auch das Verwaltungsgebäude. Das ehemalige Hausmeisterhaus sowie die Aula sollen abgerissen werden, sodass der neue Schulhof deutlich größer sein wird. Dann soll es „mehr Raum für Bewegungsflächen, Spielgeräte, ein Ballspielfeld sowie für Grünflächen und Abstellplätze für Fahrräder und Pkw“ geben, so der Eigenbetrieb Schule und Gebäudemanagement des Kreises. Eine neue Sporthalle wurde bereits 2011 fertiggestellt.
Die Verzögerungen sind eine Folge der Situation in der Baubranche. Das Bensheimer Unternehmen Sartorius war ursprünglich mit den Fensterbauarbeiten beauftragt worden. Ende 2022 lief dort jedoch ein vorläufiges Insolvenzverfahren. Mehrere Wochen, genauer gesagt rund sieben Monate, passierte nichts. Die Baustelle blieb, wie sie war. Um mit den Ausbauarbeiten im Innenraum fortfahren zu können, wurden die Fenster mit einer Verschalung geschlossen. Letztlich musste der Eigenbetrieb des Kreises die Arbeiten neu ausschreiben. Im November 2023 übernahm ein neues Unternehmen den Auftrag, installierte die Fenster und setzte die Bauarbeiten fort. „Die Fertigstellung des Verwaltungsgebäudes ist für den Herbst geplant“, teilt der Kreis Bergstraße als Schulträger mit. Bis dann jedoch auch die übrigen Arbeiten erledigt sein werden, wird es nach aktueller Prognose noch ein Jahr dauern. Der Eigenbetrieb rechnet beim Zeitplan der Baumaßnahmen stets einen Puffer ein. Mit einer solchen Verzögerung durch Insolvenz und Neuausschreibung war jedoch nicht zu rechnen. So wurde der Puffer deutlich überschritten, bedenkt man, dass zwei Jahre zwischen dem einstigen Enddatum und dem jetzt angepeilten Termin liegen. bib/ü
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