Erbach. „Wir sind wunschlos glücklich“, so fasste Ortsvorsteherin Ursula Hammann das Meinungsbild zusammen, als im Ortsbeirat Erbach über den Tagesordnungspunkt „Haushalt 2024/25“ beraten werden sollte. „Wir sind sparsam“, ergänzte Torsten Mayer. Franz Beiwinkel, der auch der Stadtverordnetenversammlung angehört, formulierte es so: „Wir müssen nichts gewaltsam aus dem Ärmel schütteln“.
Geräte für Erwachsene am Sportplatz denkbar So blieb es dabei, dass im Heppenheimer Stadtteil Erbach keine Ansprüche an den nächsten Doppelhaushalt gestellt werden. Über den Vorschlag von Ortsbeirätin Linda Flath, am Sportplatz Geräte aufzustellen, um auch bei Erwachsenen die Bewegung im Freien zu fördern, wurde zwar diskutiert.
Bevor daraus eine Forderung nach städtischen Finanzmitteln entwickelt werden kann, solle sich zunächst der Ortsbeirat selbst Gedanken machen, wie eine solche Anlage aussehen könnte. Wenn Erbach im nächsten Haushaltsplan nicht ausdrücklich erwähnt wird, heißt das nicht, dass der Stadtteil leer ausgeht. Der ehrenamtliche Stadtrat Helmut Bechtel und die Ortsvorsteherin wiesen darauf hin, dass die Stadt während der Sanierung der Ortsdurchfahrt (Kreisstraße 59) die Gelegenheit nutzt, Kanal und Wasserleitungen zu erneuern. Deshalb muss die 700 Meter lange Strecke abschnittsweise gesperrt werden.
Bis voraussichtlich September 2024 soll es dauern, die Ortsdurchfahrt nicht nur oberflächlich, sondern grundhaft, also vollständig, zu erneuern. Die Schul- und Linienbusse sollen trotzdem fahren und an drei Haltestellen halten. In anderen Zusammenhängen ging es im Ortsbeirat um den Öffentlichen Personennahverkehr. Am Abend blieb ein Linienbus stecken, weil ihm ein falsch parkendes Auto den Weg versperrte. Wie Anlieger im Ortsbeirat berichteten, kommt das regelmäßig vor. Oft dauert es lange, bis der Weg frei ist. Fahrgäste warten dann vergeblich auf ihren Anschluss. Abgesehen davon sei festzustellen, dass sich die Zahl der Fahrgäste mit Einführung des Deutschland-Tickets deutlich erhöht habe. Beklagt wurde auch, dass sich viele Autofahrer auf der Dorfstraße nicht an Tempo 30 halten, vor allem nachts. Im Ortsbeirat Erbach konnte außerdem die Frage beantwortet werden, warum am Waldrand mitten im Sommer Bäume gefällt werden.
Wie es in einem Antwortschreiben aus dem Forstamt heißt, ist das auf den ungewöhnlichen Witterungsverlauf zurückzuführen. Lange Trockenperioden hätten dazu geführt, dass auch große Fichten und Tannen „wie einbetoniert“ gewesen seien. Regen im Frühjahr habe den Boden aufgeweicht, sodass auch Bäume, die vital aussehen, umzustürzen drohten. Die Ortsbeiräte hoffen, dass die Baumstämme, die am Wilhelmsplatz lagern, möglichst bald weggeräumt werden, um den Platz neu gestalten zu können.
Im Ortsbeirat drehte sich zunächst alles ums Dorffest, das am Wochenende gefeiert wurde. Die Ortsvorsteherin dankte den Helfern, die im Einsatz waren. „Wir können mehr als zufrieden sein“, sagte der stellvertretende Ortsvorsteher Harald Müller, der gemeinsam mit seiner Frau Gertrud zum Organisationsteam gehörte. Gelobt wurden die städtischen Mitarbeiter, die den Dorfplatz zuvor aufgeräumt hatten.
Nach dem Fest ist vor dem Fest: Müller warb für die „Erbächer Kerwe“, die am Wochenende vom 25. bis 28. August gefeiert wird. Der Ortsbeirat tagt erst wieder am Donnerstag, 12. Oktober. ai/ü
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