Heppenheim. Der Sommer gibt sich sehr sommerlich, das Freibad hat längst auf, Biergärten und Eiscafés finden besonderen Zuspruch, die ersten Stadtteile hatten schon ihre Kerwe. Aber etwas Entscheidendes und für Heppenheim Identitätsstiftendes fehlt noch – jedoch nicht mehr lang: Am Freitag, 23. Juni, beginnt der Bergsträßer Weinmarkt, um dann zehn Tage, also bis einschließlich Sonntag, 2. Juli, die Altstadt zu prägen. Nun hat der veranstaltende Verein Bergsträßer Weinmarkt das Programm vorgelegt.
Von der offiziellen Eröffnung mit Feuerwerk über Schwerpunkte von und für Musikschule, Wirtschaft und Jugend bis zum Schlussakkord ist jede Menge geboten. Die wichtigste Nachricht kommt auf Nachfrage aus dem Rathaus. Die Stadtspitze kann ihr Versprechen wahr machen. Auch die durch historische Bodenfunde verzögerten Arbeiten auf dem Amtshof stehen dem festlichen Treiben nicht im Wege, versicherte Erste Stadträtin Christine Bender (SPD) im Gespräch mit dieser Zeitung.
„Es wird noch nicht alles gepflastert sein, aber wir bereiten alles so vor, dass die Stände kommende Woche aufbauen können“, erklärt sie. Bei freiem Eintritt hat der Weinmarkt montags bis donnerstags von 18 bis 1, freitags und samstags sogar bis 2 Uhr geöffnet, sonntags geht es bereits um 11.30 Uhr los.
Vergangenes Jahr setzte ausgerechnet zum Start anhaltender Regen ein. Die Verantwortlichen von Stadt und Verein trotzten diesen Unbilden. Wie die Gäste, die sich vom nach pandemiebedingter Zwangspause besonders Ersehnten nicht abhalten ließen – und teils spontan drinnen unterkommen konnten. Ein Festzelt gibt es auch dieses Jahr, die Schloss-Schule bietet wie die „Feierowendwinzer“ eine Stätte, aber natürlich kommt Amtshof und Marktplatz eine zentrale Bedeutung zu.
Unabhängig vom facettenreichen Rahmen- und Bühnenprogramm (auch auf heppenheim.de beziehungsweise bergstraesser-weinmarkt.de zu finden) laden 32 Weinbuchten, Restaurants und Verkaufsstände zum Flanieren und Probieren ein. Natürlich darf der Rebensaft in einer Schlüsselstadt des Weinanbaugebiets Hessische Bergstraße, unter anderem Sitz der Winzer-Genossenschaft, nicht fehlen. Neben heimischen Weinen, Seccos und Sekten sowie „regionalen Köstlichkeiten“ steht sinnvollerweise „auch eine Vielfalt an alkoholfreien Erfrischungen“ parat.
Der Bergsträßer Weinmarkt will wieder einmal alle Sinne erreichen, so ist ganz unterschiedliche Livemusik ein ständiger Begleiter. Je eine Bühne gibt es auf dem eigentlichen Hof des Amtshofs sowie im Festzelt gleich westlich davon, auf dem Parkplatz Altstadt. Musik ist auch bei der Schloss-Schule und auf dem Marktplatz vor dem Rathaus zu finden. Von dort ist der Schlossberg mit seinen Weinbergen gut zu sehen. Die Stadt sucht immer noch Hobby-Winzer oder anders Kreative, die bereit sind, ein dortiges Stück Hangfläche samt Keimzelle des Weinguts Antes als Pächter zu übernehmen. Vielleicht macht das Ambiente ja Mut.
Die Unterhaltung ist gesichert. Nach der offiziellen Eröffnung am Freitag, 23. Juni, um 19.30 Uhr, spielt ab 20 Uhr und genauso eine Woche später auf dem Amtshof die „Pink Panthers Selection“. Parallel sind zum Start ebenfalls ab 20 Uhr „Pulso“ bei den Feierowendwinzern, DNS im Festzelt und der Musikverein Auerbach bei der Schloss-Schule zu hören. Das Feuerwerk zur einbrechenden Dunkelheit unterstützt der Verkehrs- und Heimatverein Heppenheim.
Zusätzlicher Buslinienverkehr
Apropos Verkehr: Während der Weinmarkt-Zeit gibt es zusätzlichen Buslinienverkehr an den Haltestellen Niedermühlstraße Richtung Alsbach (669) und Lehrstraße Richtung Fürth (667). Das Ruftaxi fährt ab Graben Süd.
Zurück zur Unterhaltung: Am Samstag, 24. Juni, spielen parallel ab 20 Uhr Calipo (Amtshof), Bonanzaz (Feierowendwinzer), Amokama (Festzelt) und die Hummingbirds (Marktplatz). Der erste Sonntagnachmittag gilt der Musikschule, zum Tag der Betriebe beziehungsweise der Jugend sind Montag, 26. Juni, und Mittwoch, 28. Juni, erklärt. Neben dem Tuesday Night Club hält der Dienstag, 27. Juni, Mundartabend und Stadtkapelle bereit.
Unter anderem gibt es außerdem am Donnerstag, 29. Juni, eine Neunziger-Party mit einem von mehreren beim Weinmarkt auflegenden DJs im Festzelt und und tags darauf auch dort eine Gebietsweinprobe.
Neben auswärtigen Majestäten ist die weiter amtierende Gebietsweinkönigin Stefanie Kippenhan fest eingeplant. Ihre Regentschaft soll erst ausgerechnet in Bensheim, beim Winzerfest, enden. Nachdem sie voriges Jahr unglücklich genau vor der Eröffnung gestürzt war und sich verletzt hatte, erhält und ergreift die Königin eine weitere Chance. Ihre Nachfolgerin ist noch nicht in Sicht, aber jetzt gilt es erstmal, den diesjährigen Weinmarkt mit Leben zu füllen. Dazu dürften tausende Gäste beitragen. mbl/ü
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