Verleihung

Bundesverdienstkreuz für Günther Hagemeister

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fran/ü
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Die hessische Umweltministerin Priska Hinz (Grü ne) überreichte Günther Hagemeister den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. © Paul Müller

Heppenheim/Wiesbaden. Bereits in frühester Kindheit entdeckte Günther Hagemeister sein Interesse für Umwelt- und Naturschutz. Seit 1963 ist er in der Heppenheimer Ortsgruppe des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) aktiv, seit 31 Jahren ist der 72-Jährige durchgehend deren Vorsitzender. Im Kreisverband war er im gleichen Zeitraum engagiert. Bis 2019 war er zudem Vorstandsmitglied des Kreisverbandes. Seit 1984 ist Günther Hagemeister zudem Ortsbeauftragter der staatlichen Vogelschutzwarte für Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland.

Für seinen „jahrzehntelangen, beispielhaften Einsatz für den Naturschutz“ hat der gebürtige Heppenheimer, der laut Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) zwar in Lorsch wohnt, „seiner Heimatstadt aber bis heute eng verbunden ist“, am Dienstag das Bundesverdienstkreuz am Bande erhalten. Die hessische Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) überreichte den Verdienstorden in Wiesbaden. Der Bundesverdienstorden wird vom Bundespräsidenten an Bürgerinnen und Bürger für politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen verliehen sowie darüber hinaus für alle besonderen Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland.

Artenvielfalt schützen

Er ist die einzige allgemeine Verdienstauszeichnung in Deutschland und damit die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht. Als erste von insgesamt acht Auszeichnungsstufen wird im Allgemeinen die Verdienstmedaille oder das Verdienstkreuz am Bande verliehen.

„Wir schützen die Artenvielfalt und damit unser Leben und unsere Zukunft. Gut, dass wir dabei so unermüdliche Kämpfer für Naturschutz und Artenvielfalt an unserer Seite haben wie Günther Hagemeister“, lobte die Ministerin. Hagemeister habe mit seinem Einsatz viel erreicht. „Ihm ist es mit zu verdanken, dass das Naturschutzgebiet Tongruben in seiner Heimat wieder in einem guten Zustand ist. Verlandete Teiche führen wieder Wasser und gefährdete Arten wie der europäische Laubfrosch haben wieder eine Heimat“ so Hinz weiter.

Am Schlossberg habe Hagemeister gemeinsam mit der Ortsgruppe, dem Kreisverband und der Nabu-Stiftung Hessisches Naturerbe ein Paradies für viele seltene Arten geschaffen, führte die Ministerin aus. Mauereidechse, Schlingnatter, Neuntöter, Zaunammer, Gottesanbeterin und viele weitere Arten sind dort mittlerweile beheimatet.

Doch Hagemeister schützt nicht nur die Natur, er trägt sein Wissen weiter: Er informiert über Flora und Fauna des Steinbruchs in Sonderbach, wo Wanderfalke, Uhu und Flussregenpfeifer brüten. Er bietet öffentliche Führungen mit ornithologischem Schwerpunkt an. Obendrein hat er an der Erstellung des Atlas „Deutscher Brutvogelarten“ mitgewirkt, schreibt Presseartikel zu Naturschutzthemen und unterstützt die Jugendarbeit des Naturschutzbundes. „Danke, dass Sie Ihr Wissen weitergeben und Menschen für den Naturschutz begeistern. Denn nur, was wir kennen, können wir schützen“, so die Ministerin.

Burelbach lobte den Geehrten für seine „hohe fachliche Kompetenz, die er aus Leidenschaft und Herzblut für die Sache entwickelt hat.“ Da Hagemeister dieses Fachwissen mit einem ehrlichen Charakter, großer Begeisterungsfähigkeit und einer pragmatischen Herangehensweise vereine, sei er „ein sehr geschätzter Partner der Stadt in allen Belangen des Umwelt- und Naturschutzes“, betonte der Rathauschef. Bei sensiblen Themen gelinge es Hagemeister, „ruhig und lösungsorientiert einen gangbaren Weg zu finden“. fran/ü

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