Hambach. Dieses Wochenende findet bekanntlich im Tal der Rosen, in Hambach also, die erste Kirchweih des Jahres eines Heppenheimer Ortsteils statt.
Am Donnerstagabend war die Kerwejugend damit beschäftigt auf dem Dorfplatz zwischen Kirche Sankt Michael, altem Rathaus und Christophorus-Schule für die Brennesselkerwe Stände aufzustellen, während sich im Rathaus die Sänger und Sängerinnen des Gesangvereines „Liederkranz“ einfanden.
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Eine Überraschung haben der Gesangverein Liederkranz Hambach und die Kerwejugend für die diesjährigen Kerwebesucher zum Umzug bereit: Das „Hambacher Liederheft“. „Große Ereignisse werfen ihre Kühlwagen voraus“, begrüßte Dietmar Petermann, einer der Vorsitzenden des Liederkranzes, scherzhaft die Sänger. Der Liederkranz möchte das frisch aus dem Druck kommende Heft mit Hambacher Liedern am Sonntag beim Umzug vorstellen. Dazu wurden Großplakate gedruckt, die den Wagen des Gesangvereines schmücken werden. „Jedes Lied ist eine Hymne für sich“, sagte Petermann. Neben Liedern im Hambacher Dialekt sei mit dem Fußballerlied auch ein überregionales Lied dabei. Doch überwiegend seien es Lieder, die an der Kerwe gesungen werde. Die Erstellung des Liederheftes sei ein Riesenaufwand gewesen.
Das Erstellen der Melodien war besonders viel Arbeit
Deshalb solle es auch nicht verschenkt, sondern eine Schutzgebühr von einem Euro erhoben werden. Abgewickelt werde der Verkauf über den „Verein zur Erhaltung des Brauchtums“. Der Liederkranz selbst habe 50 Hefte gekauft. Petra Fischer, die die Exemplare austeilte, bat darum, dass jeder sein Heft mit eigenem Namen versehe.
„Ganz besonderen Dank in der Erstellung gilt Gereon Schweinsberger von der Kerwejugend. Er hatte mit der Erstellung der Melodien die meiste Arbeit“, sagte Petermann. Das Besondere an den Hambacher Hymnen ist, dass jedes Lied mit einem QR-Code versehen wurde. Wer diesen mit seinem Smartphone scannt, kommt zur Karaoke-Version und kann die Melodie zu farbig unterlegtem Text abspielen.
Der Liederkranz probte bereits mit der Kerwejugend
Den Refrain vieler über Generationen mündlich übertragener Lyrics kennen wohl die meisten Hambacher. Wer einmal zur Kerwe das Tal der Rosen besucht habe, kenne sicherlich den Refrain „Im Tale der Rosen, ja da ist Kerwe heute“, schrieb Brauchtumsvereinsvorsitzender Gerhard Schuster im Vorwort. Doch, was wenn die Kette der mündlichen Übertragung unterbrochen wird? Deshalb habe die Kerwejugend dieses Liederheft initiiert. Schuster dankte Gereon Schweinsberger für die Erstellung der Liederblätter und dem Liederkranz mit Chorleiter Volker Schneider für die Unterstützung.
Am Donnerstag probte der Liederkranz mit der Kerwejugend einige Lieder. Es erklang unter anderem der Kerwemarsch „Die Hoambächer Kerb is do, was sin die Leit so froh“. Das Schöne an dem Liedheft mit einer ersten Auflage von 1000 Exemplaren ist, dass sich in ihm Lieder finden, die in der gesamten Region gesungen werden. Meist muss nur die Örtlichkeit gewechselt werden. Zum Beispiel wird im Rosental „In Hoambach uff de Brick, mit de Batschkapp im Genick“ gesungen. Im Falle Heppenheims muss „Hoambach“ mit „Hepprum“ ausgetauscht werden.
Das Liederheft kann auch hier heruntergeladen werden. dj/ü
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