Volksfest

Bisher keine gravierenden Vorfälle auf dem Weinmarkt in Heppenheim

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rid/ü
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Heppenheim. „Do kriegschtes ja mit de Ängscht zu dun!“ Das sagte ein Mann um die 60, der am vergangenen Samstag gegen 23 Uhr versucht hat, vom Heppenheimer Marktplatz zum Amtshof zu gelangen. An diesem hochsommerlichen Abend war das Gedränge auf dem Bergsträßer Weinmarkt immens. So wirklich konnte man seinen Weg nicht allein bestimmen, man wurde geschoben und den Weg hinab oder hinauf gespült. „Wenn da jetzt ne Massenpanik ausbricht, isses doof“, so seine Begleiterin.

Doch der vergangene Samstag war bei diesem Weinmarkt bisher eine Ausnahme. Und dieser Samstag blieb – ebenso wie die anderen bisherigen Tage – ohne größere Vorfälle. Ein paar Verletzungen durch Scherben hier, eine Rangelei dort, und der eine oder andere, der über den Durst getrunken hatte – das war’s bis Freitagmittag.

An den anderen Tagen herrschte mal mehr, mal weniger Betrieb, im Großen und Ganzen blieb es übersichtlich. „Keine besonderen Vorkommnisse“, ziehen als Zwischenbilanz die eingesetzten Ordnungskräfte. „Aus unserer Sicht war bisher alles voll in Ordnung“, sagte Bernd Hochstädter, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Südhessen, am Freitag.

Thomas Ehret vom Heppenheimer Ordnungsamt berichtet, dass die Stadtpolizei täglich mit einer Streife unterwegs gewesen sei, vornehmlich, um den ruhenden Verkehr zu kontrollieren, damit keine Zufahrten für die Rettungsdienste blockiert werden. Auch er weiß bis dato von keinen besonderen Vorfällen zu berichten.

Michael Lortz koordiniert für Stadt und Weinmarktverein die Einsätze des engagierten Security-Unternehmens: Je nach Besucheraufkommen kontrollierten jeweils zwei bis acht Streifen das Geschehen auf dem Festgelände und in den angrenzenden Bereichen, etwa auf dem Kirchplatz und im Stadtpark. In den vergangenen Weinmarkt-Jahren hätten sich dort immer wieder größere Mengen von Jugendlichen aufgehalten. Dieses Jahr sei es dort bislang jedoch ebenfalls ruhig geblieben. Im Stadtpark liege das auch daran, dass dieser nun besser einsehbar sei. Auch von den Weinmarkt-Besuchern seien an die Stadt noch keine Beschwerden wegen Sicherheitsbedenken oder Vorfällen herangetragen worden.

Über die sozialen Medien ist Lortz auf einen angeblichen Vorfall aufmerksam geworden, in dem eine Frau von einem mutmaßlichen sexuellen Übergriff berichtete. Man habe bei der Polizei nachgefragt: „Da wusste man von nichts“, so Lortz. „Der Einsatz eines Security-Unternehmens hat sich wieder bewährt“, zieht Michael Lortz eine vorläufige Bilanz.

Festzelt als Feier-Zentrum

„Es gab gar keine Vorfälle“, bestätigte am Freitagmittag auch Marcus Pabst, der Geschäftsführer von Pabst Security. „Der Weinmarkt verlief sehr ruhig.“ Ein bisschen genauer schauten die Streifen im Festzelt hin; das sei meist sehr gut besucht, und dort sei in der Regel das feierlustigste Publikum versammelt. „Hier muss man die Leute immer wieder mal ermahnen, nicht auf Bänken oder Tischen zu stehen.“ Im betrunkenen Zustand komme es da immer wieder zu Stürzen und Verletzungen. Bislang habe es keine einzige Schlägerei gegeben. Rempeleien oder verbale Auseinandersetzungen gebe es immer. Diese Situationen seien jedoch allesamt rasch entschärft worden. Seine Mitarbeiter würden regelmäßig Deeskaltions-Trainings absolvieren. Am besten lernen könne man jedoch von realen Situationen.

Und wie sicher fühlen sich die Besucher des Weinmarktes? „Ich habe im Hinterkopf am ehesten die Gefahr einer Corona-Infektion“, sagt eine ältere Heppenheimerin. „Aber andererseits werde ich es eh irgendwann kriegen, und mir haben diese Feste, das Unbeschwertsein so gefehlt, dass ich dieses Risiko eingehe. Angst vor irgendwelchen Vorfällen habe ich gar nicht. Ich fühle mich sehr sicher.“ Carola Holbein aus dem Ried lobt den Einsatz der Security: „Das vermittelt ein Gefühl der Sicherheit. Die sind alle total nett. Samstagnacht gab es eine kleine Rangelei, da haben sie sofort eingegriffen, und alles war schnell wieder vorbei.“ „Wieso sollte ich Angst haben? Erstens bin ich mit anderen unterwegs, zweitens ist es hier harmlos“, so Bernd Unger, der als Neubürger seinen ersten Weinmarkt feiert und ihn „richtig geil“ findet.

„Angst habe ich höchstens auf dem Weg nach Hause, wenn ich alleine laufen muss. Aber das hängt nicht mit dem Weinmarkt zusammen, sondern damit, dass es zwischen Schwimmbad und Stadion oder am Bahnhof einfach gruselig ist – das ganze Jahr über“, so eine 24-jährige Heppenheimerin. rid/ü

Samstag (2.) Schlossschule: 20 bis 23 Uhr Stadtkapelle Bensheim ...

Samstag (2.)

Schlossschule: 20 bis 23 Uhr Stadtkapelle Bensheim (Blasmusik)

Amtshof: 20 bis 1 Uhr Game of Jones (Pop- und Rock-Hits)

Festzelt: 21 bis 1 Uhr DNS (Party-/Cover-Pop-Rock)

Sonntag (3.)

Marktplatz: 11.30 bis 13.30 Uhr Marktplatzkonzert

Amtshof: 18 bis 21.30 Uhr Big Band Laudenbach (Swing, Rock und Pop)

Festzelt: 18.30 bis 21.30 Danny Haag (Unterhaltungs- und Stimmungsmusik)

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