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Die B460-Pläne wurden bei der Bürgerversammlung vorgestellt

In Kirschhausen und Heppenheim hatten die Einwohner Gelegenheit, Fragen zur Sanierung der Stadtbachverdolung zu stellen.

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thr/ü
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Seit März besteht die einseitige Absperrung auf Höhe des Hauses 144 an der Heppenheimer Siegfriedstraße (B460) mit zwei Ampeln. Sie dient zur Entlastung der maroden Stadtbachverdolung an dieser Stelle. Gebaut wird dort zurzeit aber noch nicht. © Dagmar Jährling

Heppenheim. Gleich zweimal haben Hessen Mobil und die Stadt Heppenheim in dieser Woche zum Thema Sanierung der Stadtbachverdolung informiert. Während am Montagabend in Kirschhausen die Einwohner der betroffenen Stadtteile zu Wort kamen, hatten am Dienstagabend die Bürger aus der Kernstadt Gelegenheit, im Rahmen einer Bürgerversammlung Fragen zu stellen.

Arno Krämer, Fachdezernent Bau bei Hessen Mobil, informierte die rund 100 Gäste im Kurfürstensaal über den Zustand der Stadtbachverdolung, die geplanten Sanierungsabschnitte und den aktuellen Zeitplan. Letzterer musste dieses Jahr bereits angepasst werden: War man anfangs noch von einem Baubeginn unter sechswöchiger Vollsperrung in diesen Sommerferien ausgegangen, hat sich der Termin nun um ein Jahr nach hinten verschoben.

Vollsperrungen sollen möglichst vermieden werden

„Der Einbau der nötigen Behelfsbrücke ist nur unter Vollsperrung möglich und wird in den Sommerferien 2026 erfolgen“, sagte Krämer. Die Bauzeit für die Erneuerung des dortigen Gewölbes, in dem der Stadtbach unter der Straße fließt, wird etwa 16 bis 18 Monate betragen. „Das ist bereits alles durchgeplant und wird bis Ende 2027 gebaut.“ Die Behelfsbrücke werde einspurig sein und der Verkehr entsprechend je nach Fortschritt umgeleitet.

Dennoch wird es auch in diesem Jahr schon Bautätigkeit an der Siegfriedstraße geben: An der derzeit halbseitig gesperrten Stelle auf Höhe von Hausnummer 144 soll eine Notunterstützung eingebaut werden. „Sobald die Konstruktion eingebracht wurde, ist diese Stelle nicht mehr kritisch und die Ampelregelung kann entfallen“, sagte Krämer. Insgesamt wird die in fünf Abschnitte unterteilte Sanierung der Verdolung bis 2036 dauern.

So viele Arbeiten wie möglich sollen dabei unter halbseitiger Sperrung der Fahrbahn laufen, um Anwohner und Pendler nicht noch mehr zu belasten. Auch Einbahnstraßenregelungen seien möglich. Eine großräumige Umleitung über die B47 und die L3120 (Juhöhe) sei geplant.

Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) erklärte, dass es nicht einfach für die Anwohner der Siegfriedstraße werde und es auch die Pendler zwischen den Ortsteilen treffe. „Die Buslinien 660 und 661 werden über Sonderbach und die Bergstraße fahren, dafür wird eine zusätzliche Haltestelle in Sonderbach geplant. Und auch das Parken am Straßenrand in Sonderbach wird dann nicht möglich sein“, ging Burelbach auf den ÖPNV ein.

Krämer hatte erläutert, dass täglich etwa 14.000 Pkw und rund 500 Lkw den betroffenen Abschnitt der B460 befahren. „Diese Lastwagen können wir nicht gebrauchen. Unser Ziel muss sein, dass die Heppenheim überhaupt nicht ansteuern“, erklärte Burelbach an Hessen Mobil gewandt.

Stadtbrandinspektor Christian Stadler legte kurz dar, wie sich die Feuerwehren auf die über zehnjährige Bauzeit vorbereiten: „Es wurden bereits Fahrzeuge umgestellt, so dass die kleine Drehleiter derzeit in Kirschhausen vorgehalten wird. So ist von beiden Seiten gewährleistet, dass ein Fahrzeug auch bei Vollsperrung zum Einsatzort kommt.“ In Bezug auf die Rettungsdienste erläuterte er, dass unter Umständen der Rettungshubschrauber frühzeitig aktiviert werde.

Nur wenige Fragen aus der Bürgerschaft

Unter den Anwesenden war kaum Ablehnung gegen das Großprojekt zu spüren. Krämer hatte offenbar überzeugend dargelegt, wie marode die meisten Abschnitte der aus den 60er-Jahren stammenden Verdolung inzwischen sind und die Sanierung unausweichlich ist. Fragen bezogen sich etwa auf das Regenwasser, das derzeit von der Straße in den Bach abläuft: Dazu erläuterte Krämer, dass es künftig gesammelt und erst gereinigt in den Stadtbach abgegeben werde. Erste Stadträtin Christine Bender (SPD) sagte, dass die Stadt auch Kanäle erweitern und Hausanschlusse untersuchen lassen werde.

Ein Bürger erinnerte an Überschwemmungen in den 50er-Jahren und ob so etwas bedacht wurde. Hierzu erläuterte Krämer, dass der Querschnitt der Verdolung erweitert werde, so dass dann ein Hochwasser problemlos abgeführt werden könne, wie es statistisch nur alle 100 Jahre vorkomme.

Mehrere Anwohner wiesen darauf hin, dass sich seit der Ampelregelung viele Verkehrsteilnehmer nicht mehr an Tempo 30 hielten, „um die Grünphase noch zu erwischen“. Ordnungsamtsleiter Thomas Ehret versicherte, das Thema Radarüberwachung sei im Fokus der Stadtpolizei.

Sorgen machte sich Hambachs Ortsvorsteher Wolfgang Schlapp (CDU): „Die Verdolung bei uns stammt aus dem Jahr 1973. Ist dort auch mit einer baldigen Sanierung zu rechnen?“ Krämer entgegnete, die Situation sei dort mit Sicherheit besser, da es keinen Schwerlastverkehr in dem Bereich gebe. „Auch dort wird die Sicherheit regelmäßig überprüft.“

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