Volksfest

Ausgelassene Stimmung beim Tag der Betriebe auf dem Bergsträßer Weinmarkt in Heppenheim

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rid/ü
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Viel Betrieb und gute Stimmung im Amtshof herrschte beim Tag der Betriebe auf dem Bergsträßer Weinmarkt in der Heppenheimer Altstadt. © Astrid Wagner

Heppenheim. Ausgelassen tanzt die Belegschaft der Praxis Mikkat samt Chef am Montagabend im Amtshof. Es ist der Tag der Betriebe im Rahmen des Bergsträßer Weinmarktes. Die Stimmung ist gut nach dem Schrecken vom Sonntagabend: Da brannte im Gebäude der Arztpraxis ein Verteiler und sorgte dafür, dass es weder Strom noch Telefon oder Internet in der Praxis gab. „Wir haben heute trotzdem bis 13 Uhr gearbeitet“, verrät Heiko Mikkat. Es hätte schlimmer kommen können, „aber es ist ärgerlich genug“, so der Hausarzt.

Die „Retter“ der Firma Bormuth Stumpf sitzen derweil am anderen Ende des Amtshofes. Es sei nicht ganz so viel los wie vor Corona, bedauert Erik Stumpf. Auch bei ihm im Unternehmen habe der eine oder andere wegen der steigenden Corona-Zahlen auf einen Besuch verzichtet. Die, die da sind, haben trotzdem Spaß.

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Mit die originellsten T-Shirts des Abends trägt wohl die Belegschaft der Sonderbacher Firma Röhrig. Auf den schwarzen Shirts prangt ein roter Steinbeißer. Marco Röhrig ist mit rund zwanzig seiner Mitarbeiter im Amtshof dabei. Die Stimmung ist gut. „Man sieht so viele andere Betriebe, der Austausch macht Spaß. Vor allem ist es schön, mal wieder zusammenzukommen nach der Corona-Zeit“, findet er.

Auch Tobias Lulay ist da. Er feiert mit der Firma Schuster, die am gleichen Tisch wie jedes Jahr ihren Platz eingenommen hat. Bald muss er sein rotes Firmen-Shirt jedoch gegen das des Weinbau-Familienbetriebes Koob tauschen, denn dann hat er wieder Dienst am Verkaufsstand am Marktplatz. Dort hält Ehefrau Christina gerade die Stellung und ist mehr als zufrieden mit dem bisherigen Verlauf des Weinmarktes. Tobias Lulay erzählt vom Samstag, an dem er ununterbrochen Wein zum Stand schaffen musste. Noch immer tue ihm alles weh, verrät er lachend.

Nicht weit davon entfernt sitzt die Belegschaft des Cafés Fachwerkstuben und genießt es, mal keine Gäste zu bewirten, sondern selbst verwöhnt zu werden. Auch Thomas Rech schlendert durch den Amtshof. Er findet, dass der Tag der Betriebe eigentlich der schönste Tag des Weinmarktes ist, „auch zum Netzwerken“.

Rund 100 Mitarbeiter der Stadt Heppenheim haben sich im Festzelt versammelt. „Die Stimmung ist gut, ein Drittel aller Mitarbeiter war da, das zeugt vom schönen Zusammenhalt“, erzählt Erste Stadträtin Christine Bender. Viele Menschen seien in den vergangenen Tagen zu ihr gekommen und hätten gesagt, dass man es bis kurz vor Beginn des Weinmarktes nicht für möglich gehalten habe, dass der Amtshof soweit fertiggestellt werden kann.

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Eva Baumgartner
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Bürgermeister Burelbach verrät, dass besonders viele Erzieherinnen da gewesen seien. Er mag den Tag der Betriebe: „Das ist mal ein Abend, an dem ich keine öffentlichen Auftritte habe.“ Vorher habe er allerdings bereits gemeinsam mit den Strombergers Werbung für die Heppenheimer Festspiele gemacht.

Helmut Rader hat die Mitarbeiter seiner Firma Monoflo in der Bucht der Familie Freiberger vor dem Amtshof um sich versammelt. Er sei sich nicht ganz sicher gewesen, ob der Amtshof tatsächlich bis zum Beginn des Weinmarktes in einen feierfähigen Bauzustand versetzt werden wird. Deshalb sei man vorsichtshalber das erste Mal seit Jahren nach draußen ausgewichen – was aber der guten Stimmung keinerlei Abbruch tat. „Wir sind dabei, seit es den Tag der Betriebe auf dem Weinmarkt gibt“, verrät Rader. Er würde gern mehr solcher Sachen machen, „aber es ist schwierig geworden“, findet er.

„Bei uns ist immer Après Ski“, sagt Wolfgang Dambier vom Skiservice Dambier lachend. Zum Feiern brauchen die Skifahrer nun wirklich keinen Schnee.

„Wer arbeitet, der darf auch mal feiern“, sagt Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz, die wenige Meter entfernt im Amtshof steht. „Der Weinmarkt gehört schließlich auch zu Lebenskultur an der Bergstraße.“ Sie freut sich über die vielen glücklichen Gesichter und findet „das Ambiente hier einfach traumhaft.“ Vom Kreis sind einige Abteilungen da: Hier sitzen Mitarbeiter des Veterinäramtes, dort die der Gebäudewirtschaft und die der Vereinsförderung. Auch Landrat Christian Engelhardt ist da, macht Fotos und plaudert mit vielen Besuchern und Mitarbeitern.

Warum der vom Schulamt reservierte Tisch komplett leer ist, weiß keiner. „Vielleicht, weil sie gemerkt haben, dass der Termin erst nach 13 Uhr ist“, frotzelt einer. Und eine andere sagt: „Da bin ich mal auf die schriftliche Entschuldigung der Eltern für das Fehlen gespannt.“ rid/ü

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