Heppenheim. Große Freude herrschte im Rathaus über drei Nachwilligungsbescheide des Landes Hessen für drei Kindertageseinrichtungen. Die Förderbescheide in einer Gesamthöhe von 645 000 wurden von dem hauptamtlichen Kreisbeigeordneten Matthias Schimpf überbracht.
Weil es sich bei der Summe um im Haushalt nicht veranschlagte Geldbeträge handelt, sei die Stadt besonders dankbar, sagte Bürgermeister Rainer Burelbach.
29 000 Euro für energetische Sanierung
Mit einem zusätzlichen Betrag von 29.000 Euro wurde die bereits abgeschlossene energetische Sanierung des Johann-Hinrich-Wichern-Kindergartens an der Wiesbadener Straße gefördert. Der Weststadt-Kindergarten hatte bereits 96 193 Euro erhalten. Diana Stolz hatte den ersten Bescheid vor zwei Jahren gebracht –damals noch als Kreisbeigeordnete. Mittlerweile ist sie bekanntlich Landesministerin für Sport, Kultur und Familie.
Für die Vermittlung ist das Jugendamt zuständig
Es gab außerdem zusätzliche 383 000 Euro zu schon geflossenen 660 438 Euro für die neu gebaute Kindertagesstätte Räuberhöhle an der Hirschhorner Straße, die im Januar 2022 bezogen wurde. Für die noch zu bauende Kita an der Gunderslache gab es zu den 801 610 Euro noch einmal 233 000 Euro obendrauf.
Dringend benötigtes Geld, denn der Bau am Jochimsee ginge in die Millionen, sagte die für die Kitaeinrichtungen zuständige städtische Mitarbeiterin Petra Bartelsen. Für die Vermittlung von Fördergeldbewilligungen die Kindertagesstätten betreffend sei das Jugendamt zuständig, erklärte Verena Weiß, die für das Jugendamt die Nachwilligungsbescheide beantragte.
Der Grund für den unerwarteten Geldsegen sei ein zusätzlich aufgelegter Fördertopf. Die jetzt bewilligten Mittel stammen aus dem Landesinvestitionsprogramm „Kinderbetreuung 2021 – 2023“. „Teilweise sind die Kitas in die Jahre gekommen und bedürfen eines Neubaus oder einer energetischen Sanierung. Dem Kreis Bergstraße ist es wichtig, dass die Kitas räumlich gut aufgestellt sind“, sagte Schimpf.
Verzögerte Entwicklung und Wortschatz bereiten Probleme
Der Dank des Kreises Bergstraße ginge an die Kommunen, die ihre Aufgaben mit viel Herzblut bewältigten. Natürlich deckten die Mittel bei Weitem nicht die Kosten, heißt es. Der Dank des hauptamtlichen Kreisbeigeordneten richtete sich auch an die Erzieher und Erzieherinnen, die mit erheblich gestiegenen Herausforderungen in den Kitas im Kreis, seien es Entwicklungsverzögerungen oder Wortschatzproblemen, umgehen müssten und ein großes Engagement in Zusammenarbeit mit den Eltern und Therapeuten erbrächten.
Herausforderungen durch Zuwachs von Flüchtlingen
Aufgrund der nicht zu erwartenden Verringerung der Kinderzahlen in den Kindergärten sei es auch wichtig, Personal mit anderer Qualifikation anzuwerben. Dazu sei die Rechtsgrundlage geschaffen worden.
Zu den Kindern auf der Warteliste käme jetzt noch die unkalkulierbare Menge an Kindern der letzten zwei Jahre durch die Ukraine-Flüchtlinge, sagte Matthias Schimpf. Gerade Lorsch und Bensheim hätten viele Flüchtlinge aufgenommen.
„Hier müssen wir aufpassen, dass Eltern deren Kinder schon seit Langem auf einer Warteliste stehen, nicht benachteiligt werden“, sagte Matthias Schimpf. In der Kreisstadt Heppenheim habe die Plakatkampagne Wirkung gezeigt. Es seien zusätzliche Erzieherinnen eingestellt worden.
„Natürlich ist auch die Fluktuation hoch. Doch am meisten Sorgen bereiten uns Krankheitsausfälle im Herbst und Winter“, sagte Bartelsen. Der Bürgermeister berichtete, dass der Baufortschritt an der neuen Krippe an der Dr.-Heinrich-Winter-Straße gut sei.
Für die Kita am Jochimsee läge die Baugenehmigung vor und die Ausschreibungen liefen. dj/ü
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