Soziales - Hier Neubau, dort Sanierung – überall geht es voran / Bürgermeister informiert Bauausschuss über den Stand der Dinge

270 neue Betreuungsplätze sollen her

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fran
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Die Kita „Arche Noach“ befindet sich seit Anfang August unter städtischer Trägerschaft. Nach Angaben von Bürgermeister Rainer Burelbach läuft der Umbau der Kita planmäßig. © Lotz

Heppenheim. In der Summe will die Stadtverwaltung in den nächsten Jahren rund 270 neue Betreuungsplätze in den Heppenheimer Kindertagesstätten schaffen – bei derzeit rund 1000 Plätzen ein ebenso ambitioniertes und kostenaufwendiges wie zwingend erforderliches Unterfangen. Erreicht werden soll das Ziel durch umfassende Sanierungs- und Erweiterungsmaßnahmen sowie den einen oder anderen Neubau.

Aktivitäten in der Kernstadt

So plant die Stadt neben dem bereits begonnenen zweigeschossigen Neubau an der Hirschhorner Straße für 99 Kinder einen Neubau in der Gunderslache/Jochimsee für rund 100 Kinder sowie eine Erweiterung des Betreuungsstandorts Dr.-Heinrich-Winter-Straße. Neben der Kita St. Franziskus und der Arche Noach soll dort im nächsten Jahr der erste Spatenstich für eine eingeschossige Kita für 36 U3-Kinder erfolgen.

Ebenfalls klar ist, dass schon in Kürze in Kirschhausen eine neue Kita-Gruppe für 25 Kinder im Dorfgemeinschaftshaus „Alte Schule“ eingerichtet wird. Überdies soll der Stadtteil Erbach ebenfalls eine neue Kita bekommen. Hier sind rund 60 Betreuungsplätze vorgesehen.

Bei der jüngsten Sitzung des Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschusses informierte Bürgermeister Burelbach die Stadtverordneten über den Stand der Arbeiten. Insbesondere der geplante Neubau in Erbach rückte dabei in den Fokus.

Erbach und Kirschhausen

So hat die Stadt dem 1999 in Erbach von einer Elterngemeinschaft gegründeten Kindergarten Tatzelwurm angesichts des zunehmenden Platzbedarfs kürzlich die Wohnung im oberen Teil des einstigen Schulhauses zur Verfügung gestellt. „Bedeutet dies das Ende der Neubaupläne?“, wollte Franz Beiwinkel, Fraktionschef der Grünen Liste, umgehend wissen. „Nein. Die Wohnung soll in erster Linie als Abstell- oder Besprechungsraum genutzt werden“, entgegnete Burelbach. Vielmehr befinde sich die Verwaltung in fortlaufenden Gesprächen mit der Leitung der Kita sowie dem Trägerverein. „Alle Seiten begrüßen dabei den Neubauplan“, so Burelbach. Inzwischen sei eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben worden, die sich insbesondere mit einem geeigneten Standort befasst. Klar sei aber schon jetzt, dass der Kita-Verein in die Planungen miteinbezogen werde. Gleiches gilt für den Ortsbeirat.

Gute Nachrichten gab es auch für Kirschhäuser. „Die Sanierungs- und Umbauarbeiten für die Kita St. Bartholomäus sind im zeitlichen Rahmen“, sagte Burelbach. Bodenbelag, Fenster und Türen sowie die Küche werden demnach aktuell eingebaut, „Restarbeiten am Dach werden durchgeführt“. Kinder und Erzieherinnen könnten demnach Ende November aus ihrem Exil im Pfarrhaus und im Pfarrheim zurückkehren. Und auch in der „Alten Schule“ laufen die Arbeiten auf Hochtouren. Aktuell seien dort die Trockenbauer am Werk, so Burelbach.

„Arche Noach“ und Wichern-Kita

Ebenfalls nach Plan läuft der Umbau der Kita „Arche Noach“, die am 1. August in städtische Trägerschaft übergegangen ist. Verzögerungen gibt es hingegen bei den Arbeiten in der Wichern-Kita der evangelischen Christuskirchengemeinde. Rainer Burelbach: „Der Umbau des alten Gaskessels auf zwei neue Wärmepumpen wurde auf das Frühjahr 2021 verschoben, da die Heizperiode bereits begonnen hat.“

Und auch bei zwei Neubauprojekten vermeldete der Rathauschef Fortschritte: „Für die Kita Drachenbande an der Hirschhorner Straße wurden die Aufträge für Gerüst- und Fensterbau, Elektroinstallation, Trockenbau-, Innenputz- und Malerarbeiten vergeben.“ Für den Neubau am Jochimsee sei bekanntlich eine Änderung des Bebauungsplans erforderlich. „Die Offenlage des Entwurfs der entsprechenden Änderung läuft noch bis einschließlich 27. November“, so Burelbach abschließend. fran

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