Einhausen. Die Umfrage zur zweiten Zukunftswerkstatt in Einhausen ist abgeschlossen, jetzt geht es um die Definition der Ziele. Um die Meinung aller Altersschichten einzuholen, hatte Bürgermeister Helmut Glanzner zunächst Jugendliche zwischen 13 und 20 Jahren zu einem Workshop eingeladen. Zu diesem Termin war er auch selbst gekommen. Leider hatten mit Michelle Glanzner, CDU, und Mika Hofmann, SPD, nur zwei junge Gemeindevertreter den Weg ins Rathaus gefunden. Bürgermeister Glanzner bedauerte das geringe Interesse und meinte, man könne einen Workshop für die Jugend noch einmal ansetzen. Die jungen Gemeindemitglieder sollten in die Bearbeitung der Zukunftswerkstatt-Umfrage eingebunden werden.
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Michelle Glanzner und Mika Hofmann bezeichneten die Verbesserung der Infrastruktur, zum Beispiel Rathaus mit Marktplatz, als gelungen. Zufrieden waren sie auch mit dem sportlichen Angebot und dem Vereinsleben mit zahlreichen Veranstaltungen. Der Öffentliche Personennahverkehr könne vor allem abends und sonntags verbessert werden. Beim Thema Radwege wurde der Wunsch geäußert, eine bessere Verbindung nach Heppenheim zu schaffen.
Von 15 bis 17 Uhr waren Bürger im Alter von 60 Jahren oder älter eingeladen, sich aktiv an der Zukunftsplanung ihrer Gemeinde zu beteiligen. Zehn Personen hatten ihr Interesse bekundet. Geleitet wurde der Workshop von der Imakomm-Akademie aus Aalen, die vom Gemeindevorstand beauftragt worden war.
Ideen für eine nachhaltige Entwicklung der Gemeinde Einhausen
Immerhin geht die Zukunftswerkstatt, die Bürgermeister Glanzner ins Leben gerufen hatte, schon zurück auf das Jahr 2014. Es gab 2800 Fragebögen, von denen 651 zurückgegeben worden sind. Es wurden verschiedene Aktionen durchgeführt, um Ideen für Maßnahmen zu einer nachhaltigen Entwicklung der Gemeinde zu sammeln.
Auch diesmal geht darum, die Stärken von Einhausen zu benennen: Was sind Alleinstellungsmerkmale der Gemeinde? Es geht aber auch um die Frage, wo es Entwicklungspotenzial gibt, wer die zentralen Akteure der Entwicklung sind und wie die gemeinsame Entwicklung von Einhausen verstärkt vorangebracht werden kann. Solche Fragen standen auf einem Bogen der beauftragten Firma zum Leitbild Zukunftsstrategie und Maßnahmenprogramm, den die Mitarbeiterin der Imakomm, Anneke Hauser, bei dem Workshop verteilt hatte.
Mehr Wohnraum, günstige Mieten
Bei den Senioren gab es ein reges Frage- und Antwortsystem zu negativen und positiven Themen in Einhausen. Die Finanzierung der Kinderbetreuung wurde als problematisch angesehen, ebenso das Angebot von Wohnraum, etwa zur Nutzung als Mehrgenerationenhaus für junge und alte Menschen. Teure Mieten belasteten die Bürger, ein eigenes Haus zu bauen sei vor allem für junge Menschen finanziell oft nicht möglich. Der Bürgermeister erinnerte an den Denkmalschutz, an den die Gemeinde gebunden sei, wenn es um Umbau, Abriss oder Neubau gehe.
Verbessert werden könne die Kooperation mit Vereinen und Verbänden. Seniorennachmittage alleine reichten nicht aus. Bedauert wurde, dass es für „junge Senioren“ offenbar eine Hemmschwelle gebe, in ein Alten- oder sogar Pflegeheim zu ziehen. Es stelle sich die Frage, ob man mit den dort lebenden Menschen zurechtkomme. Eine Verbesserung von Musik- oder Literaturangeboten sei wünschenswert.
Festgestellt wurde, dass es in Einhausen keinen Metzger mehr gebe, dass Banken Personal einsparten, immer mehr Automaten aufstellten – eine Erschwernis für ältere Menschen. Die Post sei nur noch eine Annahmestelle. Da die Zukunft immer digitaler werde, müssten Senioren zum Umgang mit Computer und Smartphone beraten werden. Derartiges biete die Caritas mit Sprechstunden, war zu erfahren.
Positiv war die Aussage einer Neubürgerin, die überrascht sei von der Freundlichkeit im Ort.
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