Gemeinde

Wieder ohne Terminbuchung ins Einhäuser Hallenbad

Von 
Jörg Keller
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Während der Pandemie-Jahre war das Hallenbad zum Teil über Monate geschlossen (u.r.). Jetzt kann das Bad wieder ohne Einschränkungen besucht werden. Auch die Vereine, (u.l. ein Schwimmkurs der DLRG) können das Bad nutzen. © Neu/Keller

Einhausen. Spontan mal im 29,5 Grad warmen Wasser des Einhäuser Hallenbades entspannen, planschen oder ein paar Bahnen ziehen – das ist ab sofort wieder möglich. Mit dem Wegfall eines Großteils der coronabedingten Einschränkungen am 2. April wurden auch die Pandemie-Regelungen für das Einhäuser Schwimmbad weitgehend aufgehoben.

Weder Impf- noch Testnachweise sind erforderlich, um ins Becken zu gelangen. Und eigentlich auch keine Schutzmasken mehr im Eingangs- und Umkleidebereich. Bei der Gemeinde setzt man angesichts weiterhin hoher Inzidenzzahlen auch im Kreis Bergstraße dennoch auf die Vernunft der Bürger, sich und seine Mitmenschen vor einer Infektion zu schützen.

„Wir appellieren eindringlich, in allen frei zugänglichen Bereichen, in denen sich Besucher im Hallenbad begegnen können, weiterhin eine Schutzmaske zu tragen“, sagt der für die Einrichtung verantwortliche Amtsleiter Stefan Grimm. Und natürlich sollen Badefreunde, die Erkältungs- oder anderweitige Covid-19-Symptome verspüren, auf einen Besuch verzichten.

Bedingungen wie vor der Corona-Pandemie

Rein rechtlich gelten jedoch für Privatpersonen wie auch für die das Hallenbad nutzenden Vereine erstmals wieder die gleichen Bedingungen wie bis Februar 2020, also in der Zeit vor der Pandemie.

Kurz darauf wurde das Einhäuser Schwimmbad aus Infektionsschutzgründen zunächst komplett geschlossen. Die Gemeinde nutzte vor zwei Jahren die Zwangspause, um die eigentlich regelmäßig im Sommer stattfindenden Reinigungs- und Reparaturarbeiten vorzuziehen.

Am 1. Juni 2020 durften dann in Hessen Schwimmbäder zwar wieder für Vereine bereitgestellt werden. Doch sowohl die DLRG als auch die Behindertensportgemeinschaft und auch die Grundschule wollten vor den Sommerferien 2020 nicht mehr mit ihrem Trainings- und Unterrichtsprogramm beginnen.

Die Gemeinde hofft auf das Verantwortungsbewusstsein der Bürger

Auch bei den übrigen kommunalen Einrichtungen setzt man im Rathaus nach dem Wegfall der meisten Corona-Beschränkungen auf das Verantwortungsbewusstsein der Bevölkerung. „Wir bitten darum, bei Besuchen weiterhin eine Mund-Nasen-Abdeckung zu tragen“, heißt es in einer Mitteilung der Gemeinde. 3G- oder 2G- Nachweise für den Besuch einer Einrichtung oder einer Veranstaltung seien nicht mehr nötig.

Keine großen Veränderungen bedeute die neue Regelung für die Kitas. Schon seit geraumer Zeit dürften Eltern grundsätzlich die Betreuungseinrichtungen wieder betreten. Verbunden war und ist das jedoch weiterhin mit dem Zusatz: „Wenn es notwendig ist“. Die meisten Mütter und Väter hätten in den vergangenen Monaten ihre Sprösslinge nur bis zur Eingangstür gebracht. Das sei nach wie vor sinnvoll. „Wir setzen hier auf Freiwilligkeit“, sagt der im Rathaus für die Kitas verantwortliche Amtsleiter Stefan Grimm. Entsprechende Schilder im Eingangsbereich machen darauf aufmerksam. Letztlich sei ein hoher Infektionsschutz auch im Sinne der Eltern. „Wenn ein Kind an Covid 19 erkrankt ist, müssen wir vorübergehend die ganze Gruppe schließen“, sagt Grimm.

Durch die vergangenen Corona-Monate seien die Einhäuser Kitas relativ gut gekommen. Man habe in keinen Fall eine Einrichtung komplett schließen müssen. ke

Ab dem 23. Juni 2020 wurde das Becken in Einhausen unter Auflagen wieder für den allgemeinen Badebetrieb geöffnet. Allerdings durften seitdem maximal 20 Schwimmer gleichzeitig ihre Bahnen ziehen. Besucher mussten sich im Vorfeld über eine Online-Buchung für festgelegte Zeitfenster anmelden. Nicht einmal eine Stunde nach Freigabe des Systems waren seinerzeit die ersten Reservierungen eingegangen. Viel Platz bietet das kleine, aber feine Bad nämlich bekanntlich nicht. Das Becken ist gerade mal 16,66 Meter lang und acht Meter breit.

Und das wurde während der Pandemiebeschränkungen durch drei Leinen voneinander abgetrennt, so dass insgesamt vier Bereiche entstanden. Nur bis zu fünf Schwimmer pro Bahn waren zulässig, und die sollten dabei den vorgeschriebenen Abstand von 1,5 Metern einhalten. Auch aufs Duschen vor und nach dem Schwimmen mussten die Nutzer zunächst verzichten. Um die Abstandsregelung gewährleisten zu können, mussten der Ein- und Ausgang in die Schwimmhalle voneinander getrennt werden.

Nur Schulklassen durften in Einhausen noch schwimmen

Nur vier Monate später war dann schon wieder Schluss mit Badespaß. Nach den Corona-Vorgaben vom November 2020 durfte das Hallenbad über Monate nicht mehr genutzt werden. Lediglich Schulklassen durften das Becken noch aufsuchen. Doch da nur ganz wenige Kinder an dem Schwimmunterricht teilnahmen, wurde die Einrichtung seinerzeit vorübergehend komplett stillgelegt. Den Leerstand nutzte die Gemeinde im Frühjahr 2021 erneut, um das Wasser abzulassen und einen Großteil der jährlich anstehenden Generalreinigung und Renovierungsarbeiten vorzuziehen.

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Mitte Juni 2021 konnte die Gemeinde das Bad für die Bevölkerung wieder öffnen. Der Betrieb erfolgte aber weiter nur mit vorheriger Terminbuchung, Maskenpflicht beim Betreten und Verlassen des Hallenbads. Eine Einbahnstraßenregelung war mit schwarz-gelben Pfeilen auf dem Fußboden markiert.

Zusätzlich hatte die Gemeinde im August 2021 ein neues Angebot aufgelegt. Für 80 Euro pro Stunde konnten Einzelpersonen oder Familien zu festgelegten Terminen das ganze Hallenbad mieten.

Ab Herbst 2021 wurden die Regeln dann wieder schärfer. Seit November 2021 galt für Besucher 3G+, seit Mitte Februar 2021 dann sogar 2G+.

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Jetzt ist alles erst einmal aufgehoben. Das Hallenbad soll bis zur jährlichen Putz- und Renovierungspause in den Sommerferien offen bleiben. Sollte es nicht wieder Verschärfungen der Corona-Beschränkungen auf Bundes- oder Landesebene geben voraussichtlich unter den aktuellen Bedingungen.

Das Einhäuser Hallenbad sei bei vielen Badefreunden nämlich auch bei Sonnenschein und geöffneten Freibädern in den Nachbarkommunen beliebt, erläuterte Bürgermeister Helmut Glanzer bereits bei einem früheren Gespräch mit dieser Zeitung.

Unter den Badegästen befänden sich üblicherweise zahlreiche Senioren und auch Familien mit kleinen Kindern, die die wohligen Wassertemperaturen genießen. Genutzt wird das Hallenbad daneben auch von der Grundschule zum Schwimmunterricht sowie von der DLRG und von den Naturfreunden, die in der kälteren Jahreszeit dort ihr Kajaktraining absolvieren.

Redaktion Redakteur, Ressorts Lorsch, Einhausen und Region

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