Festakt

Seit 30 Jahren enge Freundschaft zwischen Einhausen und Attichy

Partnerschaftsvereine Einhausen und Attichy feierten ihr Jubiläum am Freitagabend in der Mehrzweckhalle / dreitägiges Programm

Von 
Janine Ak
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Feierlich war die Atmosphäre bei der Begrüßung der Gäste durch Bürgermeister Helmut Glanzner und die erste Vorsitzende Barbara Schumacher. © Jürgen Strieder

Einhausen. Elegant gekleidete Menschen strömten am Freitagabend in die Einhäuser Mehrzweckhalle, die Mitarbeiter der Gemeinde in einen Bankettsaal verwandelt hatten: Rosa Blumenbouquets schmückten die weiß gedeckten Tische, und über die Wände wanderten Ringe aus weißem Licht, die erst aus zwei Teilen ein Ganzes wurden.

Ein Symbol für die Freundschaft, die seit 30 Jahren Einhausen und die knapp 2000-Einwohner-Gemeinde Attichy rund 100 Kilometer nordöstlich von Paris verbindet. Im vergangenen Jahr hatten die beiden politischen Gemeinden das Jubiläum der offiziellen Verschwisterung im Jahr 1992 gefeiert. Ein Jahr später hatten sich die Partnerschaftsvereine gegründet, aus deren gemeinsamen Aktivitäten in den 30 Jahren viele Freundschaften gewachsen sind. Gegenseitige private Besuche zu Familienfeiern wie Hochzeiten oder Taufen seien keine Seltenheit, berichtet Barbara Schumacher, die seit vier Jahren erste Vorsitzende ist.

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Nun, zum offiziellen Jubiläumsbesuch auf deutscher Seite, waren am Freitagnachmittag 38 Franzosen mit dem Bus angereist und wurden an der Sporthalle mit einem Sektempfang begrüßt. Zwei der Gäste hatten für die knapp 500 Kilometer das Rad genommen, waren aber auch pünktlich zu Beginn des Festakts am Abend vor Ort.

Viel Zeit zum Feiern und Plaudern

Man wolle die Reden kurz halten, um mehr Zeit zum gemeinsamen Feiern und Plaudern zu haben, sagte Bürgermeister Helmut Glanzner in seiner deutschen Ansprache, die Barbara Schumacher jeweils in Blöcken in der französischen Übersetzung vortrug.

Die Partnerschaft sei ein lebendiges Zeichen tiefer Verbundenheit unter dem Dach des europäischen Hauses, sagte Glanzner. Sie müsse gefestigt werden, „damit dieses Haus dauerhaft Bestand hat“.

Anschließend ging es hinaus in die Dämmerung, um den Worten Taten folgen zu lassen. Gäste und Gastgeber überquerten den neuen Weschnitzsteg, um in der Verlängerung der Rue d’ Attichy einen jungen Speierling-Baum zu pflanzen. Eine heimische Art, die dem Apfel ähnliche Früchte trägt und einst aus Frankreich nach Deutschland kam. Selbst die neue Kerwekönigin Eva-Maria Lulei, die den Festakt mit ihren sechs Damen aus Repräsentationsgründen begleitete, griff in ihrer edlen Robe beherzt zum Spaten.

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Als alle Gäste in die Halle zurückkehrten, hatte sich eine Wand geöffnet, so dass der Weg zum Buffet mit regionalen Spezialitäten frei war. Jean Diehl von den Pink Panthers aus Lorsch sorgte dazu mit „Killing me softly“ von den Fugees und mit Joe Dassins „Les Champs-Elysees“ auf der Klarinette für eine entspannte und zugleich feierliche Atmosphäre. Dass er, der Lorscher, am Wochenende der Lorscher Kerb den Weg nach Einhausen gefunden hatte, um den Abend musikalisch zu begleiten, dafür zollten ihm Bürgermeister und alle Gäste besonderen Dank.

Besuch im Heidelberger Schloss

Am Samstag stand für Gäste und Gastgeber ein Ausflug an: Es ging nach Heidelberg, wo das Schloss besichtigt wurde: in zwei getrennten, jedoch parallel stattfindenden Führungen in deutscher und französischer Sprache. Den Sonntag verbrachten die Gäste in ihren Gastfamilien. Manche entschieden sich für einen Besuch des Pfarrfests St. Michael, bevor die Franzosen am frühen Nachmittag die Heimreise antraten – mit neuen Eindrücken und der Option eines Wiedersehens.

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