Einhausen. Am Mittwoch wurden vor dem Haupteingang der neuen kommunalen Kita die letzten Pflastersteine verlegt. Beim Blick durchs Fenster ist eine Frau zu erkennen. Kathrin Schebek öffnet die Terrassentür, durch die die Kinder nach der Fertigstellung des Außengeländes zum Spielen ins Freie gelangen werden.
Im April wurde die Einhäuserin als Leiterin der neuen Betreuungseinrichtung von der Gemeinde eingestellt. Schon zuvor war sie in Leitungsfunktion in einer Bensheimer Kita tätig. „Hier von Beginn an eine Kindertagesstätte neu aufzubauen, das hat mich gereizt“, begründet sie ihren Wechsel. Dass ihre neue Arbeitsstätte jetzt auch noch in ihrer Heimatgemeinde liegt, kommt noch als positiver Aspekt hinzu.
Und so hat sie seit dem Frühjahr bereits die Bauarbeiten begleitet und mit ihrem Team die Konzeption erarbeitet. Die Aspekte Bewegung und besonders Naturpädagogik sollten dabei nach dem Willen der Gemeindevertretung im Mittelpunkt stehen. Auf einen Vorschlag der Erzieherinnen hin hatte das Ortsparlament erst kürzlich einstimmig beschlossen, der Einrichtung den Namen „Natur-Bande“ zu geben.
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„Wir werden viel rausgehen, beispielsweise in den nahe gelegenen Wald, und uns mit Pflanzen und Tieren beschäftigen“, sagt Kathrin Schebek. Und auch das Freigelände soll unter Beachtung der naturpädagogischen Ausrichtung gestaltet werden. Bis zur Fertigstellung des Außenbereichs wird es aber noch ein paar Monate dauern.
Innen ist jedoch schon fast alles dafür gerichtet, dass am kommenden Dienstag, 16. August, die ersten Kinder einziehen können. Spielzeug – vieles davon aus natürlichen Materialien wie Holz –, sowie Mal- und Bastelutensilien stehen in Kisten bereit. Dennoch sieht es in dem riesigen Gebäude mit seinen rund 700 Quadratmetern Spielfläche noch ziemlich leer aus. Der Grund: In den ersten Monaten wird die neue Kita mit einigen wenigen, aus anderen Einrichtungen – unter anderem in Heppenheim und Bensheim – geliehenen Möbeln auskommen müssen. Die Tische, Stühle, Regale und Schränke, die Kathrin Schebek eigentlich ausgewählt hat, kommen voraussichtlich erst Ende des Jahres. Auch hier machen sich die aktuellen Lieferengpässe bemerkbar.
Die angemeldeten Kinder sollen dennoch pünktlich einziehen können. Allerdings nicht alle auf einmal. Am ersten Öffnungstag werden erst einmal 13 Mädchen und Jungen die neuen Räumlichkeiten besiedeln. Anfang September sollen 20 weitere hinzukommen, im Oktober noch einmal 23. „Viele Eltern hätten es gerne gehabt, dass alle Kinder gleich von Beginn an kommen können, doch das ist aus pädagogischer Sicht nicht sinnvoll“, sagt die Leiterin. In der Eingewöhnungsphase benötigten die Schützlinge intensive Betreuung. Im Gegensatz zur neuen Evangelischen Kita, die im Juni den Betrieb aufgenommen hat, gibt es bei der „Natur-Bande“ keinen Stamm an Bestandskindern, die an die Abläufe in der Betreuungseinrichtung und an die Erzieherinnen gewöhnt sind.
Viele Kinder aus dem Knippel
Viele der in der neuen Einrichtung angemeldeten Kinder wohnen nach Wissen von Schebek im benachbarten Neubaugebiet Im Knippel, sind also noch sehr klein oder gerade erst nach Einhausen gezogen.
Zum Start werden bei der „Natur-Bande“ eine Krippe für Ein- bis Dreijährige sowie zwei altersgemischte Gruppen für Zwei- bis Sechsjährige eingerichtet. Eine weitere Gruppe kann eröffnet werden, wenn die Zahl der Anmeldungen wächst. Grundsätzlich ist die Einrichtung für 90 bis 100 Kinder in vier Gruppen ausgelegt. Dazu kann das derzeit aus insgesamt acht Erzieherinnen und einer Hauswirtschaftskraft bestehende Team noch einmal mit zwei bis drei Personen aufgestockt werden.
In diesem Jahr wird die „Natur-Bande“ jedoch nicht voll ausgelastet sein. 56 Kinder werden nach derzeitigem Stand bis zum Jahresende aufgenommen, so Bürgermeister Helmut Glanzner. Zu einem Run auf die neue Kita sei es bei den Anmeldungen nicht gekommen, sagte der Bürgermeister: „Alle kommunalen Kitas sind gut ausgelastet.“ Neben der „Natur-Bande“ sind das die Einrichtungen „Weschnitzwichtel“ in der Bibliser Straße, Friedensstraße und „Kleine Insel“ in der Hagenstraße. Hinzu kommt der Evangelische Kindergarten, der nach dem Einzug in den Neubau bis zu 90 Kinder aufnehmen kann. Dieser ist – vom gleichen Generalunternehmer verwirklicht – nahezu baugleich zur „Natur-Bande“-Kita. Beide Gebäude haben die gleiche Architektur in Modulbauweise, sind jedoch gespiegelt.
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