Einhausen. Vor 50 Jahren wurde der Kindergarten Friedensstraße eröffnet. Das Jubiläum soll am 10. September mit einem kleinen Festakt und einem Spielfest – möglichst im Freien – gefeiert werden. „Wir wollen dazu Teilstücke der Friedensstraße und der Bischof-Dieter-Straße sperren“, sagt Leiterin Maria Schelshorn, die sich schon jetzt auf Feier freut.
Der Eröffnung im Jahr 1972 ging ein langer Planungsprozess voraus. Schon bei der Baulandumlegung 14 Jahre zuvor (1958) – die erste in Einhausen nach dem Zweiten Weltkrieg – hatte die Kommune ein Areal für einen künftigen Kindergarten freigehalten. 1961 wurde dort jedoch zunächst ein Spielplatz ohne feste Bauten errichtet.
Die Kindertagesstätte Friedensstraße im Überblick
In der Kita Friedensstraße gibt es vier Gruppen.
Rahmenkapazität: 100 Plätze.
Öffnungszeiten: Montags bis freitags jeweils von 7 Uhr bis 16.30 Uhr.
Klientel: Kinder ab 2 Jahren bis Schuleintritt.
Betreuungsmodule: Fünf, sieben und neun Stunden sind im Rahmen der Öffnungszeiten für Kinder aller Altersgruppen wählbar.
Maximale Betreuung: 9,5 Stunden (9-Stunden Betreuung zzgl. Randzeit) für Kinder ab drei Jahren.
Ein Mittagessen wird angeboten.
Neun Jahre später wurde dann endlich die Architektengruppe Seidel, Hausmann und Partner mit der Planung beauftragt. Die in Wiesbaden vorgelegten Pläne wurden jedoch zunächst als zu großzügig zurückgewiesen, ist Presseartikeln aus diesen Jahren zu entnehmen. Nach mehreren Gesprächen einigte sich die Gemeinde mit dem Land, so dass am 9. September 1971 der erste Spatenstich erfolgen konnte. Ein gutes Jahr später, am 22. September 1972, konnten die Kinder in ihr neues Domizil einziehen.
Bei der offiziellen Einweihung im Oktober stießen unter anderem die damaligen politischen Vertreter, Bürgermeister Franz Hartnagel und Erster Kreisbeigeordneter Bergmann, auf die Fertigstellung an. Franz Hartnagel betonte, dass Einhausen nach damaligen Vorgaben beim Thema Kinderbetreuung weitaus besser aufgestellt war, als der Durchschnitt der hessischen Kommunen. Pro 1000 Einwohner rechnete das Land mit 25 Betreuungsplätzen. Bei seinerzeit 4500 Einwohnern in der Weschnitzgemeinde hätte man also nur 112 benötigt. „Wir haben aber 150 Plätze und noch 25 Halbtagsplätze“, sagte Hartnagel seinerzeit – laut damaliger Berichterstattung – in seiner Einweihungsrede. Von dem heute geltenden Recht auf einen Kindergartenplatz war noch lange nicht die Rede.
Die Gesamtkosten für den neuen Kindergarten beliefen sich 1972 auf 723 500 Mark. Das Land steuerte dazu 215 000 Mark bei, der Kreis 38 000 Mark. Zum Vergleich: Die neue Kita am Erich-Kästner-Weg, die Mitte August in Betrieb gehen wird, kostet 3,6 Millionen Euro.
Im Jahr 2000 wurde die Betreuungseinrichtung in der Friedensstraße jedoch für über eine Million Mark komplett saniert. Das mehr als ein Vierteljahrhundert alte Flachdach hatte es besonders nötig, von Grund auf erneuert zu werden. Komplett ausgetauscht wurden auch Fenster und Türen, die Gruppenräume erhielten eine Tür zum Hof, der Lichthof wurde mit einem Glasdach versehen. Veränderungen gab es auch im Bereich des Konzeptes der pädagogischen Einrichtung. So nannte sich der Kindergarten nach der Sanierung Kindertagesstätte. Seitdem wird ein Mittagessen angeboten und die Betreuungszeiten wurden erweitert.
Den Vergleich mit den später errichteten Kitas Weschnitzwichtel in der Bibliser Straße und Kleine Insel in der Hagenstraße wie auch mit dem nigelnagelneuen Evangelischen Kindergarten und der künftigen Kita an der Erich-Kästner-Straße müsse die Betreuungseinrichtung in der Friedensstraße nicht scheuen, ist Maria Schelshorn überzeugt. Seit 1987 arbeitet sie in der Kita, seit 1998 ist sie deren Leiterin.
In der Kindertagesstätte gibt es vier altersgemischte feste Gruppen mit jeweils 25 Kindern. Jede Gruppe wird von zwei pädagogischen Fachkräften betreut. „Unsere Kindertagesstätte ist ein Ort für Kinder, die liebevoll betreut werden wollen, für Kinder, die die Welt entdecken, gemeinsam spielen und lernen wollen“, heißt es in dem pädagogischen Konzept.
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