Einhausen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach rechnet im Herbst und Winter wieder mit einem saisonalen Anstieg der Covid-19-Fälle. Ein Entwurf für neue Coronaregelungen im Infektionsschutzgesetz liegt vor. Auch die Einhäuser Politik hat die Pandemie-Entwicklung im Blick.
Die Grünen hatten bei der letzten Sitzung der Gemeindevertretung vor der Sommerpause beantragt, in Abstimmung mit den Kita-Leitungen zu prüfen, ob und in welchem Umfang die einzelnen Gruppenräume der kommunalen Kitas mit mobilen Luftfilter-Geräten und/oder mit CO2-Meldern ausgestattet werden können.
Grundsätzlich wird der Vorschlag auch von CDU und SPD nicht abgelehnt, zumindest was die Luftfilter betrifft. Für die CO2-Melder konnten sich Christ- und Sozialdemokraten nicht erwärmen. Das Thema wurde mit einstimmigen Beschluss zur weiteren Beratung in die Ausschüsse verwiesen.
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„Covid 19 steht in den Startlöchern“, ist sich Birgit Schleep (Grüne) sicher. Sie verwies darauf, dass die Ständige Impfkommission Corona-Schutzimpfungen bislang nur für Kinder ab fünf Jahren empfiehlt. Die meisten Kita-Kinder sind jünger. „Immer wieder kommt es auch bei jüngeren Kindern zu schweren Krankheitsverläufen und Long Covid“, heißt es schon in der schriftlichen Antragsbegründung der Grünen.
Zwar werde das regelmäßige Lüften als das „A und O“ beim Thema Infektionsschutz angesehen. Doch angesichts der aktuellen Hitzewelle oder der im Winter zu erwartenden Kälte sei das nicht immer praktikabel, so Schleep. Aktuelle Luftfiltergeräte sind ihrer Einschätzung nach neben dem Lüften eine „wertvolle Ergänzung, um die Luft zu reinigen und Kinder in Zeiten der Pandemie besser zu schützen“.
CO2-Melder können nach Meinung der Grünen zusätzlich dabei helfen, an regelmäßiges Lüften der Räumlichkeiten zu denken. Diese Geräte zeigen an, wenn ein kritischer CO2-Wert in Innenräumen überschritten ist. Dann heißt es: „Fenster auf.“
„CO2-Melder nicht sinnvoll“
Nach Einschätzung von Reimund Strauch (SPD) sind solche CO2-Melder zumindest in den neuen Kitas nicht nötig. „Dort gibt es ohnehin einen ständigen Luftaustausch.“ Den Einsatz von Luftfiltern erachtet er jedoch als sinnvoll: „Diese müssen aber qualitativ hochwertig sein.“
Ähnlich sieht es Stefanie Seitz (CDU): „Wir sollten, wenn es um die Kinder geht, nicht auf den Preis schauen.“ Allerdings müsse überprüft werden, ob entsprechende Gelder noch im Haushalt vorhanden sind. CO2-Melder benötigt man ihrer Einschätzung nach nicht, um regelmäßig zu lüften. Bevor man sich im September über das Thema noch einmal unterhält, soll der Gemeindevorstand weitere Informationen zu Luftfiltergeräten und Kosten liefern. Auch ihrer Einschätzung nach ist es zudem wichtig, die Investition im Vorfeld mit den Kita-Leiterinnen abzustimmen.
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