Einhausen. Strahlend flitzte die dreijährige Emilia am Dienstagmorgen auf ihrem Laufrädchen den frisch gepflasterten Fußweg der Erich-Kästner-Straße entlang. Sie konnte es kaum noch erwarten, endlich den Kindergarten zu besuchen. Und zwar die nigelnagelneue Kita Natur-Bande, die am Dienstag den Betrieb aufgenommen hat.
„Wir konnten in den letzten Monaten genau verfolgen, wie die Kita gebaut wurde“, sagt Emelias Mutter Christine Schell. Die Familie wohnt im benachbarten Neubaugebiet Im Knippel und hatte vom Fenster aus einen Logenplatz, um die Bagger, Bauarbeiter und Handwerker bei der Fertigstellung des Gebäudes zu beobachten. Und das ging ziemlich fix. Von der Verlegung der Bodenplatte Januar bis zur Eröffnung dauerte es nicht einmal acht Monate.
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Gearbeitet wurde bis zuletzt. In der vergangenen Woche wurden noch die letzten Pflastersteine verlegt. Handwerker erledigten noch letzte Aufgaben. Kurz vor der Eröffnung gaben auch das Veterinär-, das Gesundheits- und das Jugendamt des Kreises nach einer Begutachtung grünes Licht. Auch beim Brandschutz gab es nichts zu beanstanden.
Und so konnten Kita-Leiterin Kathrin Schebek und ihr Team am Dienstag pünktlich um 8.30 Uhr das erste Kind begrüßen. Um den Mädchen und Jungen, von denen viele erstmals eine Betreuungseinrichtung besuchen, den Schritt in den neuen Lebensabschnitt möglichst einfach zu machen, startete der Betrieb zunächst mit nur 16 Kindern. Anfang September sollen 20 weitere hinzukommen, im Oktober noch einmal 23. Mit aktuell drei Gruppen kann die Kita Natur-Bande 62 Kinder im Alter von ein bis sechs Jahren betreuen. Insgesamt ist Platz für rund 90 Kinder. Derzeit gibt es eine Gruppe mit Kindern bis drei Jahren und zwei altersgemischte Gruppen mit Kindern ab zwei bis sechs Jahren belegt. Die vierte Gruppe ist noch nicht eröffnet. Benannt sind die Gruppen dem naturpädagogischen Ansatz folgend mit den Namen Igel, Eichhörnchen, Fuchs und Reh.
Behutsame Eingewöhnung
Zum Auftakt am Dienstag waren die Mädchen und Jungen zusammen mit einem Elternteil für unterschiedliche Ankunftszeiten bestellt, damit eine möglichst behutsame Eingewöhnung möglich ist. Und nach einer Stunde Aufenthalt war das Abenteuer Kita am ersten Tag auch schon beendet. „Wir werden die Betreuungszeiten dann nach und nach ausweiten“, erklärt Kathrin Schebek. Vier bis sechs Wochen könne es dauern, bis sich die Mädchen und Jungen in der Einrichtung heimisch fühlen. Bis Jahresende, so rechnet die Leiterin, werden wohl alle Eingewöhnungsphasen abgeschlossen sein.
Bis dahin sollen auch endlich die neuen Möbel angekommen sein. Für die ersten Monate müssen sich Kinder und Erzieherinnen nämlich noch mit einigen aus anderen Einrichtungen ausgeliehenen Stühlen, Tischen und Schränken behelfen. Lieferengpässe führen zu Verzögerungen bei der Einrichtung der Gruppenräume, die aktuell noch etwas leer aussehen. Zumindest das Spielzeug ist schon da. „Da ist ja ein Bällebad“, war Emilia begeistert, als sie bei der Ankunft durch ein Fenster guckte und gleich eine große Kiste mit bunten Bällen entdeckte.
Mit der Eröffnung zu warten, bis auch die Möbel angekommen sind, war für den zuständigen Amtsleiter im Rathaus, Stefan Grimm, keine Option. In den vorhandenen kommunalen Kitas wurde es in den letzten Monaten eng. Einige Kinder, die im Frühjahr einen Platz suchten, mussten auf das neue Kindergartenjahr vertröstet werden. Mit der Inbetriebnahme der neuen kommunalen Einrichtung im Norden von Einhausen und dem im Juni eröffneten fast baugleichen Evangelischen Kindergarten habe sich die Lage jetzt jedoch „entspannt“, sagt Stefan Grimm. Alle angemeldeten Kinder können jetzt einen Platz bekommen.
Dennoch kann es sein, dass auch im kommenden Sommer Eltern auf die Zeit nach den Kita-Ferien vertröstet werden, wenn sie im Juni oder Juli einen Platz für ihren Nachwuchs suchen. Das habe dann jedoch pädagogische Gründe, erläutert Stefan Grimm. „Wir werden mit Blick auf die Eingewöhnungsphase ab einem Zeitpunkt von eineinhalb Monaten vor den Sommerferien keine neuen Kinder mehr in unseren Einrichtungen aufnehmen“, sagt der Amtsleiter.
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