Einhausen. In Einhausen ist nicht zu übersehen, dass alle Zeichen auf Kerwe stehen. Das „Fest der Feste“ rückt immer näher und wurde am gestrigen Abend schon mit der After-Work-Party in der „Scheijer-Bar“ eingeläutet.
Zur traditionellen Vorbereitung des Fests gehört auch, dass der Bürgermeister, Vertreter der Gemeinde und der Vorstand des Vereins zur Erhaltung der Tradition (VzEdT) sich die Fortschritte der Motivwagen für den Umzug genauer anschauen. Am Mittwoch besuchten Bürgermeister Helmut Glanzner, der Vorsitzende der Gemeindevertretung Florian Schumacher, die Vorsitzende des Vereins zur Erhaltung der Tradition Christiane Hiemenz sowie ihre Stellvertreterin Simone Gärtner die Bauhalle in Einhausen. Dort haben die Mitglieder der Kerwegruppen Adi, Chief und Ladännsche die letzten Wochen fleißig an ihren Wagen für den Kerweumzug gebastelt.
Bürgermeister Helmut Glanzner zeigte sich sehr erfreut über die Motivation, mit der die Jugendlichen sich regelmäßig ans Werk gemacht haben, um ihre kreativen Ideen zu verwirklichen. Hinter den beeindruckenden Gebilden aus Draht und Holz steckt eine Menge Zeit und Arbeit.
Mit den Ladännsche in den Wald
Fast 20 Jahre lang hat der Bürgermeister den Traktor samt Hänger in den Wald gefahren, um seine Kerwegruppe, die Ladännsche, beim Sammeln vom Ästen und Zweigen zu unterstützen. Mit diesem grünen Naturschmuck werden die Wagen vor dem Umzug noch geschmückt. In den vergangenen zwei Jahren konnte Helmut Glanzner dieser Aufgabe nicht nachkommen, doch in diesem Jahr lässt er sie sich nicht nehmen. Pünktlich um 6 Uhr morgens treffen sich die Kerwegruppen am morgigen Samstag, um gemeinsam in den Wald zu fahren.
Die Erwartungen an die Kerwe seien groß, sagte Glanzner. Doch bei einem Blick durch die Bauhalle und näherer Betrachtung der fast fertigen Wagen sah der Bürgermeister wenig Grund für Zweifel. Auch das Wetter verspricht für das Kerwewochenende sein Bestes zu geben und die Einhäuser mit Sonnenschein zu verwöhnen.
Um der Wertschätzung der Gemeinde für das Engagement der Jugendlichen Ausdruck zu verleihen, wurden Geldspenden an die Kerwegruppen übergeben, die der Vereinskasse zugute kommen. Auch ließ sich der Bürgermeister nicht lumpen und prämierte mit einem Geldpreis den Gewinner des besten Kerwewagens aus dem Jahr 2022. Er überreichte einen Umschlag an die Gruppe Chief.
Auch die Vereinsvorsitzende Christiane Hiemenz hatte lobende Worte übrig: „Auch wenn ich mich manchmal wie verrückt aufregen muss, bin ich stolz darauf, Vorsitzende zu sein und mit euch zusammenarbeiten zu dürfen.“
Besondere Worte der Wertschätzung hatte der Bürgermeister für Heinz Diehl übrig. Mit seinem Alter von mehr als 80 Jahren ist er immer noch in der Bauhalle tätig und werkelt am Wagen der amtierenden Kerwekönigin Eva-Maria Lulei, der auch in diesem Jahr wieder märchenhaft anmutet. Doch nicht nur beim Wagenbau, auch beim Verfassen des Kerwespruchs hat er seine Finger im Spiel. Und das in diesem Jahr schon zum 30. Mal. Christiane Hiemenz bringt es auf den Punkt, wenn sie sagt: „Vielen Dank für die Begeisterung, mit der ihr ans Werk geht. Jeder hier ist wichtig und wird gebraucht. Und das ist es, was den Verein auszeichnet und uns zusammenschweißt.“
Etwas abgesondert von der Jugend arbeiteten die Alten Herren der Gruppe Adi an ihren Wagen. Dabei besteht diese Gruppe mitunter nicht ausschließlich aus Herren, sondern bietet eine gleichmäßige Geschlechterverteilung. Auch hier statteten Bürgermeister, Vorstand und Gemeindevertretung einen Besuch ab. Und die Wagen der „Adi AH“ stehen denen der „jungen“ Kerwegruppen in der Bauhalle in nichts nach.
Bunte Mischung bei den Themen
Thematisch können sich die Zuschauer des Kerwezugs am Sonntag auf eine bunte Mischung einstellen. An dieser Stelle wollen wir selbstverständlich noch nicht zu viel vorwegnehmen. Doch egal ob es um Unterwasserausflüge, Metzgereien im Dorf, Umweltverschmutzung, Klimakleber oder selbstverständlich die Lorscher Nachbarn geht: Von allem ist etwas dabei und trifft den Nagel mit Humor auf den Kopf. Auch bei ernsteren Themen wie Krieg und Frieden, „die ebenfalls betrachtet werden müssen und die es nicht zu ignorieren gilt“.
Eine Premiere in diesem Jahr ist die Produktion des Kerwekranzes. Der wird nicht, wie in den Jahren davor, von Blumen-Diehl gefertigt, sondern entsteht bei Monika Hahn.
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