Lorsch. Eine Rekordbeteiligung gab es diesmal beim Schubkarren-Rennen. 13 Teams meldeten sich für den Gaudi-Wettkampf an, den der Lorscher Einzelhandel zur Kerb ausrichtet. Auf der für den Autoverkehr gesperrten Römerstraße war der Publikumsandrang groß. Rund um den Parcours, mit rot-weißem Flatterband markiert, standen und saßen die Zuschauer dicht an dicht, um das Rennen verfolgen zu können und die Teilnehmer anzufeuern.
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Größer als üblich war die Beteiligung, weil auch Vertreter der Lorscher Partnerstädte den Spaß mitmachten. Delegationen aus Zwevegem, Le Coteau, Sternberk und Ruhla/Thal weilten zur Kerb in Lorsch und sie schlugen sich bei ihrer Premiere im Lorscher Brauchtum nicht schlecht. Mit den ersten drei Rängen aber hatten sie letztlich nichts zu tun. Nur gegen ein einziges auswärtiges Team jedoch kam kein Lorscher an: das aus Einhausen.
Souverän trotz der Strafsekunden
Die Einhäuser Alexander Glanzner und Jonas Mahr erwiesen sich einmal mehr als superschnell und geschickt. Das Duo zog – wie schon im Vorjahr – einfach an allen vorbei. Dabei hatte es für die beiden anfangs nicht gut ausgesehen. Sie hatten den undankbarsten Startplatz, mussten gleich als erstes Team auf den Parcours, konnten sich so kein Beispiel an anderen nehmen. Die Aufgaben waren nicht leicht zu bewältigen.
Deutsches Bier, französisches Brot und belgische Waffeln sollten unfallfrei mit der einhändig zu steuernden Schubkarre transportiert werden. Zwischendurch galt es, das Baguette ohne Zuhilfenahme der Hände über den Parcours zu bringen und zudem mussten Hölzer aus einem Jenga-Turm gezogen werden – ohne dass dieser umfiel.
Bürgermeister auf dem zweiten Platz
Beim Einhäuser Team wackelte er heftig und stürzte ein. Aber die Strafsekunden, die sie dafür kassierten, konnten Glanzner und Mahr trotzdem mit Tempo wettmachen. Auch beim Waffel-Schnellessen, der letzten Aufgabe, benötigten andere Teams deutlich mehr Zeit. Die Sieger packten schließlich alle Hürden in weniger als zwei Minuten.
Platz zwei erkämpften sich Bürgermeister Christian Schönung und Landtagsabgeordneter Alexander Bauer. Als gleichfalls inzwischen erfahrenes Rennteam brauchten sie nur drei Sekunden länger als die Schubkarrenrennen-Champions ins Ziel. Platz drei holte sich das „Team CDU“ um den Lorscher Dmitrij Shtutman.
Happy Birthday-Gesänge aus dem Publikum
Auch weitere Politik-Teams gingen an den Start. Die Lorscher SPD mit Dirk Sander und Marcel Claros landete haarscharf mit nur einer Sekunde Abstand auf Platz vier. Die „Frauenpower“ der SPD mit Jessica Roggenbuck und Simone Reimers errang Platz sieben, die Grünen mit Dr. Eric Tjarks und Mirja Mietzker-Becker landeten auf dem elften Platz. Das Schlusslicht bildeten diesmal die Fastnachter der Närrischen Drei.
Die Lorscher Kulturbüroleiterin Jana Lenhart, die mit dem Zwevegemer Bürgermeister Marc Doutreluingne auf die Strecke ging, wurde lautstark angefeuert. Sandra Creuzet-Taite, die Bürgermeisterin aus Le Coteau, die am Renntag Geburtstag feierte, an der Schubkarre aber wenig Glück hatte, ließ das Publikum mit herzlichen „Happy Birthday“-Gesängen trotzdem hochleben.
Alexander Löffelholz und Stephanie Walter kommentierten den unterhaltsamen Wettkampf. In der Zuschauermenge war allerdings auch eine kritische Stimme zu hören.
Baguette ging zu Bruch
Gerügt wurde, dass mit Lebensmitteln gespielt wurde. Das einzige Baguette zerbrach bereits im ersten Drittel des Rennens, die Veranstalter klebten die Hälften daraufhin mit Paketband schnell wieder zusammen – essbar war das Brot natürlich nicht mehr. Vor allem aber gab es Applaus für die Wettkampf-Teilnehmer und ihre kreativen Ideen, die Aufgaben zu lösen. Für Glanzner und Mahr hatte sich die Teilnahme besonders gelohnt. Zusätzlich zum Stadt-Gutschein durften sie einen Kasten Bier mit nach Einhausen nehmen.
Die Lorscher müssen auch im nächsten Jahr mit ihrer starken Konkurrenz rechnen. Die Einhäuser wollen 2024 ihren Titel erneut verteidigen, kündigten sie bereits an.
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