Einhausen. Seit 2017 schreibt Albert Herrmann an der Fortsetzung seines Debüt-Romans „Wendels Träume oder Der Vogel hat ein Haus gefunden“. Jetzt hofft er, in diesem Jahr fertig zu werden und das Werk noch so rechtzeitig zu veröffentlichen, dass es bei dem einen oder anderen Fan unter dem Weihnachtsbaum liegen kann. 90 Prozent habe er schon fertig, berichtet er jetzt im Rahmen eines Pressegesprächs, zu dem er auch wieder Irene Drayß aus Lorsch eingeladen hatte.
Sendung über Land und Leute
Die Mundart-Moderatorin hat ihn einmal mehr in ihre Sendung „Land und Leute“ bei Antenne Bergstraße eingeladen. Der von Ehrenamtlichen betriebene Radiosender geht in diesem Jahr vom 25. September bis 3. Oktober auf Sendung. Am 27. September werden Irene Drayß und Albert Herrmann ab 14 Uhr eine Mischung aus Talk und Schlagermusik bieten.
Thema sind diesmal „starke Frauen“. Denn um die soll es auch in der Fortsetzung von „Wendels Träume“ gehen. Dass der Feminismus im frühen 17. Jahrhundert, in dem die Geschichte angesiedelt ist, noch nicht weit vorangeschritten war, ist dem Autor durchaus bewusst. „Da liefen Frauen schnell in Gefahr, als Hexe angeklagt und verbrannt zu werden.“
Wenn frau nicht gerade als Adelige durch Erbschaft zu Macht gekommen war, blieb nach Einschätzung von Albert Herrmann oft nur der Weg der schlauen Diplomatie, um auf Geschehnisse Einfluss zu nehmen.
Auf den richtigen Informationskanälen könnten Ideen von der Familie über den Freundeskreis bis hinein in die Residenz getragen werden, gibt der Autor schon einmal einen Einblick, um was es in der Fortsetzung geht. Genaues zum Inhalt will er aber jetzt noch ebenso wenig verraten wie den Titel. Klar ist aber: Die Geschichte spielt wieder in der Region und knüpft inhaltlich an „Wendels Träume“ an.
Eigentlich habe er gar keine Fortsetzung schreiben wollen. Mit der Veröffentlichung seines Erstlingswerkes im Jahr 2016 hatte er sich seinen Traum, einmal einen Roman zu schreiben eigentlich schon erfüllt.
Die Schultheißin wird Mutter
Dass er dann aber doch insbesondere von Leserinnen angesprochen worden sei, die gerne wissen würden, wie die Geschichte weitergeht, habe ihn angespornt. Findet ein Liebespaar noch sein gemeinsames Glück? Und auch ein Mord ist noch nicht aufgeklärt. Selbst einen konkreten Wunsch erfüllt der Autor. Eine junge Schultheißin wird doch noch Mutter.
Ob er das Werk tatsächlich noch in diesem Jahr veröffentlichen wird, hänge aber insbesondere von der Corona-Entwicklung ab. „Ich möchte mein Buch auf jeden Fall nach dem Erscheinen auch persönlich vorstellen“, beispielsweise beim Lesefestival in Einhausen, sofern es stattfinden kann. Erscheinen werde es wieder im Darmstädter Justus-Liebig-Verlag. „Dort weiß man, dass das Buch in Arbeit ist“, sagt Herrmann. „Wendels Träume“ waren hier in einer Erstauflage von 300 Exemplaren erschienen. Die 252 Seiten starken Bücher sind fast alle verkauft. Nur noch einige wenige Exemplare habe er übrig, sagt Albert Herrmann.
Bei der Radioshow am 27. September darf aber auch die Musik nicht fehlen. Albert Herrmann ist glühender Fan von Schlagern vergangener Tage. Gesetzt ist dabei einmal mehr „Heißer Sand“ von Mina. Herrmann erzählte bereits beim letzten Mal die Anekdote, wie er seinerzeit als kaufmännischer Auszubildender in Zwingenberg mit Freunden in der Mittagspause regelmäßig eine Lokalität mit Musicbox aufsuchte, um dort drei Mal hintereinander den Hit anzuhören.
Mit Gitte und Zarah Leander
Insgesamt 20 mögliche Titel haben Drayß und Herrmann mal in die Vorauswahl genommen. Alle ausgewählt unter dem Aspekt „Starke Frauen“. Zarah Leander mit „Davon geht die Welt nicht unter“ ist zum Beispiel ebenso dabei wie Gitte („Ich will alles“). Und weil das so gut bei den Hörern ankommt, würde Irene Drayß ihren Gesprächspartner aus Einhausen gleich mitnehmen zu Radio Wein-Welle.
Von dem Winzerfestradio in Groß-Umstadt sei sie nämlich angefragt worden, ob sie nicht Beat-Hits in deutscher Sprache vorstellen wolle.
In der Sendewoche von Antenne Bergstraße wird die Lorscherin ebenfalls noch mehrmals zu hören sein. Beim Format „Musik & Talk“ am 2. Oktober ab 18 Uhr wird sie über die Heppenheimer Kultband „Rote Salamander“ berichten, die in den 1960er, 70er und 80er Jahren weit über die Grenzen der Bergstraße hinaus bekannt war.
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