Im Einhäuser Rathaus gibt es jetzt einen Klimaschutzmanager

Einhausen. Doch noch im Jahr 2022 konnte die Gemeinde einen Projektmanager für Umwelt- und Klimaschutz einstellen. Im Dezember hat Tobias Hübner diese Aufgabe im Rathaus übernommen. Das berichtete Bürgermeister Helmut Glanzner bei der letzten Sitzung der Gemeindevertretung 2022.

Maschinenbau studiert

Hübner hat Maschinenbau studiert und an der Hochschule Darmstadt seinen Abschluss Bachelor of Science im Fachbereich Energiewirtschaft gemacht. Über Monate hin hatte der Gemeindevorstand einen geeigneten Mitarbeiter für die neu geschaffene Planstelle gesucht. Bei den ersten Stellenausschreibungen hatte es keinen Bewerber gegeben, der die vorgesehenen Anforderungen erfüllt hat.

Das hatte im Sommer zu einer politischen Kontroverse in der Gemeindevertretung geführt. Die SPD hatte beantragt, die Verwaltung damit zu beauftragen, bis zum Jahresende ein Klimaschutzkonzept zu entwickeln. Die CDU sprach sich mit Blick auf die damals noch offene Stelle im Rathaus dagegen aus.

Nach Einschätzung der Christdemokraten sollte das Klimaschutzkonzept „von einem Profi ausgearbeitet werden“, argumentierte CDU-Fraktionsvorsitzender Kristof Glanzner bei der damaligen Diskussion im Ortsparlament.

SPD: Druck war nötig

Nach Einschätzung von SPD-Fraktionsvorsitzendem Daniel Knaup war es bei dem Thema jedoch wichtig, „dass die Politik Druck macht“. Insbesondere da man bei der Erstellung des Konzeptes ohne hin in Verzug sei.

Die Grünen sprangen der SPD zur Seite. „Es hält uns nichts davon ab, schon jetzt entsprechende Vorbereitungen zu treffen“, sagte Fraktionsvorsitzende Hanna Blumenschein. Ihrer Einschätzung nach habe sich die Kommune in den letzten Jahren mit der Willensbekundung, bis 2030 klimaneutral sein zu wollen, und mit dem Beitritt zum Bündnis „Hessen aktiv: Die Klima-Kommunen“ zwar beim „Labeling“ hervorgetan, allerdings sei man bei der Umsetzung konkreter Maßnahmen schlecht, meinte sie.

Letztlich einigte man sich in der Weschnitzgemeinde auf einen Kompromiss: Bis zum 1. April soll ein erster Entwurf für ein Klimaschutzkonzept vorliegen. In der ersten Sitzungsrunde 2023 soll dem Einhäuser Ortsparlament bereits ein Zwischenbericht über den aktuellen Stand der Ausarbeitung gegeben werden.

Der neue Projektmanager im Rathaus hat also gleich von Beginn an jede Menge Arbeit auf dem Schreibtisch und nach Angaben des Bürgermeisters bereits „sehr engagiert“ mit den Vorbereitungen zur Erstellung des Klimaschutzkonzeptes begonnen. Ob dieses tatsächlich bis April auf dem Tisch liegen wird, kann Helmut Glanzner derzeit noch nicht absehen. Tobias Hübner werde sich jedoch voraussichtlich bei der ersten Sitzung des Bau-, Umwelt- und Gemeindeentwicklungsausschusses im Jahr 2023 vorstellen, kündigte er an.

Entscheidend sei, dass die Verwaltung jetzt über den dringend benötigten Fachmann verfügt. Nur mit dem zuvor vorhandenen Personal hätte man die Klimaschutzplanung für Einhausen nicht hinbekommen, hatte Glanzner im Nachgang zu der Entscheidung der Gemeindevertretung im Rahmen eines Pressegesprächs mit dieser Zeitung betont. Schließlich müssten künftig bei allen größeren Projekten die Auswirkungen auf den Klimaschutz beachtet werden.

Ziel: Bis 2030 klimaneutral sein

Eine ambitionierte Zielvorgabe hatte sich die Gemeindevertretung bereits vor zwei Jahren selbst auferlegt: Bis 2030 soll die Weschnitzgemeinde klimaneutral werden.

Im Juli 2021 war Einhausen zudem dem Klimabündnis „Hessen aktiv“ beigetreten. In dessen Charta wird beschrieben, dass jede teilnehmende Kommune mehrere Punkte erfüllen soll. Dazu gehören zum Beispiel: die Erfassung des Energieverbrauchs und des CO2-Ausstoßes der Kommune, eine Darstellung der geplanten Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Klimawandelanpassung und die Darstellung des Treibhausgasminderungspotenzials der geplanten Klimaschutzmaßnahmen.